NONEXISTENCE: Mein Bewusstsein ist Teil des Universums

Mastermind Philip Santoll agiert allein, seine Welt liegt in der Antarktis, er schert sich nicht um Schubladen und träumerische Melodien dürfen bei NONEXISTENCE ebenfalls existieren. Und es gibt noch mehr zu entdecken – von "NIHIL" ins All und zurück…

Meistens ist die Rechnung relativ einfach. Ein einsamer Misanthrop kredenzt im dunklen, lauten Kämmerlein rauen Schwarzmetall, der sich widerborstig gibt und Melodien oder Träumereien scheut wie der Teufel das Weihwasser. Anders im Fall von NONEXISTENCE. Mastermind Philip Santoll agiert zwar auch allein, doch seine Welt liegt in der Antarktis, schert sich nicht um Schubladen und träumerische Melodien dürfen ebenfalls darin existieren. Nach dem ansprechenden NIHIL-Album war es also an der Zeit, via E-mail mehr über NONEXISTENCE in Erfahrung zu bringen…

Erst einmal Gratulation zu deinem Debüt NIHIL. Da die Musik von NONEXISTENCE nicht unbedingt in eine feste Genreschublade passt – wie sehen die Reaktionen von Presse und Fans bis jetzt aus? Und wie wichtig ist dir diese Art von Feedback auf dein kreatives Schaffen?

Ich kann es selber noch kaum fassen, dass ich NIHIL endlich fertig gestellt habe. Noch mehr überrascht bin ich allerdings von den vielen positiven Rückmeldungen auf das Album, sowohl von den Print- und Online-Medien, als auch von den Fans. Ich hatte zwar große Hoffnungen, hätte aber nie damit gerechnet, dass die Resonanzen derart positiv ausfallen würden. Es scheint, als würden die meisten Hörer verstehen, was ich zum Ausdruck bringen wollte. Die Rezensionen sind durchwegs euphorisch, was mir eine enorme Bestätigung bringt. Ich schreibe meine Lieder, weil mir dies ein wichtiges Anliegen und eine Berufung ist. Wenn ich damit andere Menschen erreichen kann, denen meine Kunst dann obendrein noch gut gefällt, dann baut mich das sehr auf und gibt mir starken Rückhalt.

Das ist natürlich sehr erfreulich! Laut Info macht NONEXISTENCE Cosmic Doom / Black Metal, und selbst Schubladenverächter können dieser Stilbezeichnung durchaus etwas abgewinnen, da sie – meiner Meinung nach – doch auf deine Musik zutrifft. Ist diese Stilbezeichnung deine eigene Idee? Und da die Doomer und die Black Metaller das Heu nicht zwingend auf derselben Bühne haben: Fühlst du dich beiden Musikstilen gleichermaßen verbunden oder bevorzugst du einen davon?

Ich selbst trage keine musikalischen Scheuklappen und höre auch Stile außerhalb des Metal, deshalb möchte ich mich nicht bloß auf eine einzige Stilistik einschränken lassen. Für mich sind Doom und Black Metal emotional gar nicht so weit voneinander entfernt, wie oft behauptet. Das zeigt sich bei mir unter anderem darin, dass am Ende jedes Lied weit härter ausfällt, als ich es ursprünglich geplant hatte. Ich bewege mich somit in der Schnittmenge dieser beiden Stile, mit einer Tendenz vom Doom zum Black Metal. Dafür einen Namen zu finden, war gar nicht so einfach. Es hat lange gedauert, bis ich zur Stilbezeichnung Cosmic Doom Black Metal kam, die allerdings die wesentlichen Aspekte von NONEXISTENCE perfekt umschreibt. Schließlich geht es hier um eine atmosphärische Symbiose der besten Elemente aus beiden Musikrichtungen.

Zum Teil wird Kritik laut, dass du dich mit NIHIL sozusagen zwischen die Stühle setzt – für die Doomer sei es zu schnell, für die Black Metaller zu wenig misanthropisch. Da du aus beiden Genres Elemente verwendest: Welche Bands aus diesen Genres gehören zu deinen Favoriten? Und hast du zuerst den Doom oder den Black Metal für dich entdeckt? Welche Band hat dich sozusagen zu diesen Stilen gebracht?

Mein Einstieg in die harte Musik war 1989 durch OZZY und BLACK SABBATH, die ja für nahezu jedes Subgenre als Blaupause herangezogen werden. Doch gerade die langsamen, düsteren, zähflüssigen Songs der Frühphase von BLACK SABBATH haben mir damals eine neue Welt eröffnet, somit war es auf jeden Fall der Doom, den ich zuerst für mich entdeckt hatte. Etwas später wurde ich dann auf PARADISE LOST aufmerksam und wusste, dass das die Richtung sein soll, in die mein künstlerisches Schaffen gehen wird. Seit Mitte der Neunziger kamen noch weitere Bands dieses Genres hinzu wie MY DYING BRIDE, ANATHEMA, TIAMAT, MOONSPELL, SAMAEL, KATATONIA und natürlich OPETH. Diese Bands höre ich immer wieder gerne, vor allem ihre Alben aus jener Zeit.

Gegen Ende der Neunziger habe ich mich dann mit Black Metal zu beschäftigen begonnen, was letztlich dazu geführt hat, dass ich mehrere Jahre in einer Black Metal Band gespielt habe. Meine diesbezüglichen Einflüsse gehen jedoch weit mehr auf das eigene Musizieren zurück, als auf bestimmte Bands dieses Genres. Denn so sehr ich die Stimmungen dieser Musik mag, so wenig fühle ich mich durch die oft platten und klischeehaften Texte angesprochen, und finde auch Blast Beats auf Dauer recht eintönig. Den symphonischen Bombast von Bands wie LIMBONIC ART und DIMMU BORGIR finde ich jedoch stets großartig!

Da du quasi ein Grenzgänger in Sachen Musikstilen bist: Welche Alben rotieren derzeit in deinem CD-Player? Gibt es unbekanntere Bands, welche dein Interesse geweckt haben? Wenn ja, welche kannst du empfehlen?

Nonexistence
Ich bin da etwas konservativ und bleibe Bands, die mir mal gefallen haben, sehr lange treu, auch wenn ich deren Entwicklung eine Zeit lang nicht so berauschend finde. – Philip Santoll spricht so manchem altgedienten Metaller aus der Seele.

Ich bin da etwas konservativ und bleibe Bands, die mir mal gefallen haben, sehr lange treu, auch wenn ich deren Entwicklung eine Zeit lang nicht so berauschend finde. Die neue PARADISE LOST etwa ist für mich ein Hammeralbum, auf das ich seit ewig gewartet habe, ebenso das aktuelle Werk von SAMAEL. Ansonsten höre ich außer den oben genannten Bands und vielen anderen je nach Stimmung gerne PORCUPINE TREE, BLACKFIELD, PINK FLOYD, DEAD CAN DANCE und MASSIVE ATTACK. Zuletzt entdeckt habe ich FUNERAL, die sehr schönen Doom spielen.

Ebenfalls auffallend ist der kosmische Aspekt von NONEXISTENCE. So ist von A myriad of dead stars oder Sirius die Rede, und deine Musik hat teilweise eine schwebende, sehr atmosphärische Note. Was steckt dahinter, cosmic in die Stilbezeichnung aufzunehmen? Und was verstehst du unter kosmisch?

Das Universum ist ein zentrales Thema bei NONEXISTENCE. Dieser Aspekt wird musikalisch durch die atmosphärischen Keyboards unterstrichen, während textlich häufig Bezug auf kosmische Zusammenhänge genommen wird. Viele Textzeilen sind doppeldeutig und können sowohl in Bezug auf den Einzelnen als auch auf das gesamte Universum gelesen werden, wie etwa die Verweise auf Niedergang und Vergänglichkeit, die beide – den Einzelnen als auch das Universum – irgendwann ereilen werden. Letztlich geht es darum, sich selbst als Teil eines unermesslich gewaltigen Ganzen wahrzunehmen und die Dinge unter einem anderen, großskaligen Maßstab zu betrachten. Um all dies zu verdeutlichen, war es für mich daher nahe liegend, dass der Verweis auf das Universum auch Eingang in die Stilbezeichnung finden musste.

Und nicht nur in der Stilbezeichnung seinen Niederschlag findet, sondern auch im visuellen Artwork. So erinnert das Cover von NIHIL an Aufnahmen aus dem All. Was stellt das Bild dar und wer zeichnet sich dafür verantwortlich?

Nachdem ich die Idee, Weltraumbilder zu verwenden, endgültig verworfen hatte, fand ich im Internet die Homepage von Sven Geier, der mir seine Bilder netterweise zur Verfügung gestellt hat. Das CD-Cover ist eine Kombination zweier Fraktale, die ich aus Bildern von Sven erstellt habe. Nach einigem Herumexperimentieren mit Svens Bildern war plötzlich das CD Cover auf meinem Monitor zu sehen. Dieses abstrakte Gebilde hat mich sofort in seinen Bann gezogen und wurde schließlich zum Cover. Ich finde die Kombination aus Formen und Farben sehr ansprechend und zur Musik passend. Das Bild selbst jedoch hat keine konkrete Aussage und stellt – wie der CD-Titel schon sagt – nichts dar.

Die Faszination der Menschen mit dem Himmel und den Sternen ist ja beinahe so alt wie die Menschheit selbst. Man denke etwa an Stonehenge oder die astronomischen Untersuchungen der Babylonier. Was macht für dich die Faszination der Sterne aus? Bist du eher wissenschaftlich-astronomisch orientiert oder glaubst du auch an die astrologisch agierenden Mächte?

Ich interessiere mich seit frühester Kindheit für den Weltraum und habe Berge von wissenschaftlichen Büchern zu diesem Thema verschlungen. Obwohl viele Theorien mangels Überprüfbarkeit in den Bereich der Spekulation tendieren, hat mich reine Science-Fiction nie gereizt. Die Texte von NONEXISTENCE sind von wissenschaftlichen Erkenntnissen aus den Bereichen der Kosmologie und Quantenphysik inspiriert, wobei ich oft einen Bezug vom Universum auf die Existenz des Einzelnen (oder umgekehrt) herstelle. Die Vorstellung eines unermesslich riesigen, beinahe ewigen Universums, in dem wir eigentlich überhaupt keine Rolle spielen, bietet mir ausreichend Inspiration für Texte und Stimmungen.

Verschiedentlich wurde ja der Glaube an Gott mit dem Universum in Verbindung gebracht. Astronauten kommentierten, sie hätten Gott nicht gesehen, andere behaupten, der Urknall könne nur von Gott ausgelöst worden sein. Steht hinter den Lyrics von NONEXISTENCE auch eine religiöse Aussage? Oder steht die Natur an sich – inklusive All – im Zentrum?

Ich habe keinerlei Verständnis für Religion oder Institutionen, die Religion instrumentalisieren. Demzufolge steht hinter den Texten von NONEXISTENCE keine wie auch immer geartete religiöse Aussage. Die Thematik der Einsamkeit und Verlassenheit im grenzenlosen Nichts steht dem Empfinden einer Geborgenheit in göttlicher Anwesenheit ja geradezu entgegen! Das Universum von NONEXISTENCE ist kalt und leer, es gibt hier keine Erlösung durch transzendente Wesen. Gleichzeitig jedoch wird das Universum selbst als ein allumfassender (sic!) Organismus verstanden, der zugleich Ursache und Wirkung seines Daseins ist, zu dem auch wir zählen. Mein Bewusstsein ist so wie ich Teil des Universums, welches sich durch mich selbst wahrnimmt. Die Trennung zwischen Innen und Außen wird aufgehoben. In diesem Sinne kann ich dir zustimmen, dass die Natur im Zentrum der Betrachtung steht, da doch alles Teil der Natur ist. Für einen davon losgelösten Gottesbegriff besteht hier kein Bedarf.

Kommen wir zu einem Songtitel, der sich merklich von den anderen abhebt: Ekpyrosis Suicide. Um was geht es in diesem Track?

Nonexistence
Letztlich geht es darum, sich selbst als Teil eines unermesslich gewaltigen Ganzen wahrzunehmen und die Dinge unter einem anderen, großskaligen Maßstab zu betrachten. – das Universum als zentrales Thema bei Nonexistence

Dieser enigmatische Text bietet wahrlich mannigfache Interpretationsmöglichkeiten, und eigentlich kann jeder darin das lesen, was er gerne möchte. Für mich beschreibt der Text die Abkehr von veralteten Ideen, Vorstellungen und Ansprüchen, die irgendwie keine Bedeutung mehr haben. Auch wenn sie dies einst vielleicht taten, so entsprechen sie doch dem wahren Selbst inzwischen nicht mehr. Würde man ihnen jedoch weiterhin folgen, so würde das Leben zu einer Lüge werden. Es bedarf daher eines symbolischen Selbstmordes, durch welchen diese Abkehr sowie eine darauf folgende Neuordnung des Selbst ermöglicht werden. Die Ekpyrosis dient hierbei als ein reinigendes Feuer, das Ende des Alten und ein gleichzeitiger Neubeginn. Erst durch die reinigende Wirkung dieses neuordnenden Feuers beginnt das wahre Selbst wieder zu strahlen. Doch die Erinnerung an jene verbrannte Vergangenheit bleibt und kehrt manchmal wieder. Kein Licht ohne Schatten.

Besetzungsmäßig gesehen ist NONEXISTENCE ja ein Einmann-Projekt von dir. Gegründet anno 2002 erscheint fünf Jahre später das erste Album NIHIL. Hast du diese fünf Jahre nur an NIHIL gearbeitet oder gibt es auch noch Demos von NONEXISTENCE? Wenn ja, welche?

Beides! Ich habe tatsächlich fünf Jahre lang an NIHIL gearbeitet, und das Album mehrere Male aufgenommen. Die Definition des Sounds von NONEXISTENCE hat mächtig viel Zeit beansprucht und war eine mehrstufige Entwicklung. Es gibt daher außer den endgültigen, auf der CD veröffentlichten Versionen der Lieder noch Demos und Vorproduktionen aller Songs. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Versionen bestehen dabei eher in der Umsetzung bezüglich Arrangements, Sounds und zahlreichen kleineren Details. Darüber hinaus gibt es natürlich noch tonnenweise Riffs und Songideen, sowie halbfertige Songs, denen irgendwann die Luft ausging.

Und man merkt deinen Songs auch an, dass sie nicht einfach rasch hingeklatscht wurden… Einmann-Projekte sind zumindest im Black Metal-Bereich nichts Ungewöhnliches. Was hat dich dazu motiviert, allein Musik zu erschaffen? Worin siehst du die Vorteile, worin die Nachteile, allein für alles zuständig zu sein? Und bist du selber auch noch in anderen Bands aktiv?

Ich habe zehn Jahre lang in mehreren Bands gespielt, dies jedoch in künstlerischer Hinsicht meist als unbefriedigenden Kompromiss empfunden. Der Versuch, in mehreren Bands gleichzeitig zu spielen, hat sich ebenso wenig als förderlich erwiesen, da die Energien dann nirgendwo mehr richtig eingesetzt werden. Ich muss mit vollem Herzen bei einer Sache sein, wenn ich sie für mich gut machen will. Als für mich klar war, dass ich so nicht mehr weiter machen wollte, war für mich der nächste logische Schritt, es alleine zu versuchen. Natürlich ist es weit mehr Aufwand, sich über fünf Instrumente Gedanken zu machen und die Übersicht zu behalten, doch die zeitliche und inhaltliche Freiheit dieser Arbeitsweise macht das alles wieder wett. Manchmal vermisse ich zwar ein künstlerisches Korrektiv, das mich vor unnötiger Arbeit an eigentlich unhörbaren Details bewahrt, doch ist die Beschleunigung meiner Arbeitsweise ebenso ein Lernprozess wie die Beherrschung des Studioequipments. Die weitaus größte Befriedigung jedoch erhalte ich aus der Tatsache, dass ich niemals aufgegeben habe und meinen Traum letztlich durchgezogen habe!

Was mir an NIHIL besonders gefallen hat, ist, dass man merkt, dass mit viel Hingabe an den einzelnen Songs gearbeitet wurde. Da im instrumentalen Bereich keine großen Schwachpunkte auszumachen sind: Was ist dein Hauptinstrument? Womit fühlst du dich am wohlsten?

Ursprünglich bin ich Sänger und Rhythmusgitarrist, eine Rolle, in der ich mich stets sehr wohl gefühlt habe. Eine Zeit lang habe ich auch mal Schlagzeug gespielt, doch letztlich fehlten mir die richtige Technik und das Talent dazu. Ich hatte mehrjährigen Unterricht in Gesang, Gitarre und Schlagzeug, somit kann ich auf ein solides Fundament zurückgreifen. Einzig Klavierspielen kann ich nicht, doch ist mir die Studiotechnik dabei sehr entgegen gekommen ist, da man ja auch mit der PC-Maus Keyboardspuren setzen kann, haha.

Auch in Sachen Produktion muss sich NIHIL keine Blößen geben. Wer ist für das Soundgewand verantwortlich und wie waren die Arbeiten im Studio?

Ich habe die Gitarren und Vocals in meinem Homestudio aufgenommen und habe mich für das Abmischen an dBRecordings gewandt, einem auf Metal spezialisierten Studio in Slowenien. Der Studiobesitzer Dali ist ein wahrer Profi und hat innerhalb kürzester Zeit der CD den erforderlichen Sound verpasst. Da er ebenso wie ich ein Perfektionist ist, war er mit dem ersten Mix nicht ganz zufrieden und hat das Album noch einmal abgemischt. Der zweite Mix war nochmals um Welten besser als der erste, sodass wir beide mit dem endgültigen Ergebnis hochzufrieden waren!

Wenn ich mich nicht irre, sind die Drumlines programmiert, klingen aber angenehm nicht nach Nähmaschinen-Geratter. Was hast du an Technik für die Drumlines genutzt? Und hast du selber Erfahrung mit echtem Schlagzeugspielen oder hattest Unterstützung von einem realen Drummer beim Programmieren der Tracks?

Beim Songwriting habe ich enorm viel Zeit für das Programmieren der Schlagzeugspuren verwendet, da ich es vermeiden wollte, dass die CD nach einem stumpfsinnigen Drumcomputer klingt. Irgendwann hatte ich es allerdings so dermaßen übertrieben mit den Verzierungen und Fill-Ins, dass kein Schlagzeuger der Welt mehr so hätte spielen können. Dali hat mich schließlich beim Abmischen dazu gebracht, das Ganze wieder auf einen humanen Level zu reduzieren, wodurch die Songs gleich um einiges hörbarer wurden.

Hast du Pläne, mit Sessionmusikern die Musik von NONEXISTENCE auch einmal live vorzutragen? Wenn nicht – warum nicht?

Bisher hatte ich weder Lust noch Gelegenheit, mich um eine Live-Umsetzung der Songs zu kümmern. Ich schätze mal, bis die nächste CD fertig ist, wird das auch so bleiben. Doch wenn dann eine entsprechende Nachfrage besteht, so schließe ich nicht aus, dass ich mich mal mit ein paar Sessionmusikern an die Performance heranmachen könnte.

Der Herkunftsort von NONEXISTENCE wird von dir ja als Antarktis angegeben, es sei eine virtuelle Band. Warum gerade die Antarktis? Und könntest du die Beweggründe zur virtuellen Band bitte erläutern?

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Ich finde die Kombination aus Formen und Farben sehr ansprechend und zur Musik passend. Das Bild selbst jedoch hat keine konkrete Aussage und stellt – wie der CD-Titel schon sagt – nichts dar

NONEXISTENCE ist ein am PC erschaffenes Kunstwerk und damit als Band letztlich ein rein virtuelles Kunstprodukt. Obwohl sich die Musik wie von einer richtigen Band anhört, sind doch einige der Musiker bloß virtuelle Klangerzeuger. Die Lieder wurden in dieser Form nie von einer echten Besetzung gespielt, sondern haben erst im PC ihre Form gefunden. Eine solche Band kann von überall her kommen. Und die für NONEXISTENCE bedeutsamen Stimmungen von Einsamkeit, Kälte und Dunkelheit werden durch die Antarktis einfach an besten repräsentiert. Somit ist klar: NONEXISTENCE kommt aus der Antarktis!

Virtuell ist NONEXISTENCE ja auf Myspace präsent. Hierbei fällt ein animiertes Bild von Plüschhasen als Avatar auf, das seltsam paradox zum Motto Complete Absence Of Everything erscheint. Was hat es für eine Bewandtnis mit diesen Plüschhasen? In welchem Zusammenhang stehen sie zu NONEXISTENCE?

Haha! Mit den Hasen habe ich noch etwas vor, doch im Augenblick ist das noch nicht spruchreif, somit will ich hier nichts verraten. Grundsätzlich geht es aber darum, ein individuelles Auftreten zu schaffen, das sich von den üblichen Black Metal Klischees abhebt und nachhaltig im Gedächtnis bleibt. Mit Corpsepaint und Blut kann man heutzutage doch wirklich niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlocken, zumal das auch gar nicht zu NONEXISTENCE passen würde. Die Plüschhasen sind da gerade richtig, schließlich wirken sie so dermaßen deplaziert, dass es schon wieder hervorragend passt!

Das hat definitiv was. Trotz dieser Internetpräsenz sind Informationen zu NONEXISTENCE eher rar. Warum?

Abgesehen von einigen Basisinformationen möchte ich lieber die Musik für sich sprechen lassen. Wer mehr wissen möchte, kann mich ja gerne fragen. Somit bleibt mehr übrig für interessante Interviews wie dieses hier, haha.

Da sage ich natürlich nichts dagegen. NIHIL ist ja via TWILIGHT VERTRIEB erschienen. Wie bist du auf dieses Label gekommen und wie bist du mit der Arbeit von TWILIGHT bis anhin zufrieden?

Auf TWILIGHT wurde ich aufmerksam, nachdem meine ehemalige Band ASMODEUS dort unter Vertrag genommen wurde. Die Jungs wussten nur Gutes zu berichten, und so bin ich dann irgendwann mit TWILIGHT in Kontakt getreten. Da ich die CD-Produktion bereits selbst durchgeführt hatte, war ich weniger an einem üblichen Labeldeal interessiert, sondern suchte vielmehr für das fertige Produkt einen Vertrieb, der über ausreichende Marktpräsenz verfügt. Mit TWILIGHT habe ich mich von Anfang an sehr gut verstanden und sie waren von meinem Konzept so überzeugt, dass wir einen Deal über zwei Alben abgeschlossen haben. Bisher leisten sie sehr gute Arbeit um NONEXISTENCE den Fans vorzustellen, und ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit beim nächsten Album.

Wie sehen deine weiteren Pläne mit NONEXISTENCE aus? Arbeitest du schon an neuem Material oder wird es gar einige Auftritte geben, um NIHIL zu promoten?

Derzeit bin ich mit dem Ausarbeiten zahlreicher Ideen und Songskizzen beschäftigt, und habe etwa die Hälfte der Songs für das nächste Album in Rohversionen fertig. Welche der Demos es letztlich aufs Album schaffen werden, lässt sich erst sagen, wenn ausreichend Material vorliegt, um eine entsprechende Auswahl zu treffen. Schließlich soll das Album in sich geschlossen wirken und nicht all zu viele Brüche aufweisen. Geplant ist, bis etwa Ende 2008 mit dem Songwriting und der Vorproduktion fertig zu werden, und dann ins Studio zu gehen. Ich denke nicht, dass ich nochmals die Aufnahmen selber durchführen möchte, somit wird die Umsetzung nächstes Mal um einiges schneller vonstatten gehen als bei NIHIL. Hinsichtlich Auftritte ist wie gesagt im Augenblick noch nichts geplant. Stay dark!

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