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NAPALM DEATH: Einen tiefen Atemzug nehmen

Zwischen klassischen Gewaltausbrüchen, sowie experimentellen Einschüben, die nah am Noiserock sind, entsteht mit "Utilitarian" ein monströses Werk, das wirklich allen zeigt, wo es lang geht. Dabei gibt sich Barney im Interview ganz bodenständig und beweist in dieser halben Stunde, dass es um das Handeln geht, und nicht um das Reden, egal ob es Musik, die Occupy-Bewegung oder Vegetarismus betrifft.

Da von meinem Anfang Februar geführten Interview mit Mark Barney Greenway von den Grindcore-Vätern NAPALM DEATH nichts als Rauschen übrig blieb, ergriff ich die Gelegenheit mit ihm persönlich zu sprechen, auch wenn die Reise ins niederbayerische, sehr idyllische Nest Pfarrkirchen einer niemals enden wollenden Aufgabe gleichkam. Immerhin, ein Album wie Utilitarian, das locker die letzten NAPALM DEATH-Alben, sowie die restlichen Genreveröffentlichungen in die Tasche steckt, verdient jeglichen Aufwand seitens des Konsumenten. Zwischen klassischen Gewaltausbrüchen, sowie experimentellen Einschüben, die nah am Noiserock sind, entsteht ein mit grandiosen Songs versehenes, monströses Werk, das wirklich allen zeigt, wo es lang geht. Dabei gibt sich Barney im Interview ganz bodenständig und beweist in dieser halben Stunde, dass es um das Handeln geht, und nicht um das Reden. Egal ob es Musik, die Occupy-Bewegung oder Vegetarismus betrifft.

Hallo Barney, ich hoffe alles ist gut bei Dir. Heute in Niederbayern, vor zwei Wochen noch in Nepal. Wie war es dort?

Wir wussten nicht, was uns dort erwarten würde. Man hört und sieht viel über das Internet und das Fernsehen, aber wir konnten uns bis dahin noch kein eigenes Bild machen. Die Armut dort ist wirklich unglaublich, es ist schlimm. Aber wir wurden gut von den Menschen vor Ort aufgenommen.

Ich habe mich schon oft gefragt, ob das Publikum bei Shows in der sogenannten dritten Welt nicht aus den reichen Leuten dieser Ländern besteht, weil die Armen, an die sich eigentlich diese Musik richtet, nicht einmal von der Existenz des extremen Metal weiß.

Es waren viele Menschen dort, aber wir haben nicht mit allen vor Ort gesprochen und uns nach ihrer Situation erkundigt. Es war auf jeden Fall eine Mischung von Menschen verschiedenster Schichten vor Ort. Das Konzert ließ uns verstehen, wie unterschiedlich unsere Welten sind. Daher war es gut, dass wir diese Show gespielt haben. Hast du gehört, dass die Polizei den Auftritt beendet hat? Wir konnten nicht so lange spielen, wie wir wollten. Die Organisation war ein wenig chaotisch, es war alles nicht so durchgeplant, wie es hätte sein können. Aber es war sehr interessant.

Der Rest der Tour läuft ansonsten gut?

Ja, durchaus. Wir haben noch ein paar Tage übrig, und bisher war es toll.

Barney, denkst du, NAPALM DEATH würden aufhören zu existieren, wenn diese Welt ein besserer Ort wäre, ein Ort ohne Gewalt, Korruption und Ungerechtigkeit?

Ja, ich denke wir würden aufhören. Uns gegen die schlechte Seite der Welt zu erheben war immer unser Anspruch, aber wer weiß, vielleicht hätten wir in so einer Situation einen anderen Ansporn. Sehen wir es mal logisch, wie kannst du über Dinge singen, die gar nicht existieren? Aber das ist natürlich eine utopische Situation.

Nun, Utilitarian ist immerhin etwas, das diese Welt etwas besser werden lässt. In meinen Augen ist es mindestens euer bestes Album seit Enemy Of The Music Business. Es klingt sehr offen und kreativ. Vielleicht weil ihr zu dieser Zeit ohne Label und daher ohne Druck wart?

Vielen Dank. Aber technisch gesehen waren wir zwar ohne Vertrag, aber eigentlich waren wir schon damals sicher, unseren Vertrag mit CENTURY MEDIA zu verlängern. Es ist nur einfach nicht weise, etwas bekannt zu geben, wenn es noch nicht zu hundert Prozent fest steht.

Andere Bands, die schon so lange unterwegs sind, wiederholen sich irgendwann ständig, aber NAPALM DEATH lassen immer wieder stilfremde Elemente einfließen, so dass alles frisch bleibt.

Nun, es gibt keine große Abkehr von dem, was wir uns auszeichnet. Es handelt sich um Variationen eines Themas. Wir haben all diese untypischen Elemente schon in der Vergangenheit ausprobiert, die langsamen Teile, die unterschiedlichen Gesangarten, die etwas stimmungsvolleren Momente. Aber wir versuchten das alles auf eine andere Art und Weise. Gerade beim Gesang war ich mir nicht immer sicher, ob alles klappen würde. Ich packte manche Gesangsexperimente in die schnellen Parts und war auch bereit, es bleiben zu lassen, wenn es nicht funktioniert. Aber glücklicherweise hat das immer geklappt.

Also muss Grindcore keine Sackgasse sein?

Man muss in den richtigen Dimensionen denken. Aber wie wir voran gehen, bezieht sich nicht auf die Szene an sich, sondern natürlich nur auf NAPALM DEATH. Es ist wichtig sich klar zu machen, dass wir in eine eigene Richtung gehen und nicht für die gesamte Szene verantwortlich sind.

Zu Zeiten von Inside The Torn Apart oder Words From The Exit Wound habt ihr auch gerne ein wenig experimentiert, damals wurde das von den Fans und der Presse aber nicht so gut angenommen. War damals die Zeit noch nicht reif dafür?

Das war eine Kombination der unterschiedlichsten Dinge. Manche Sachen, die wir machten, waren ganz gut, anderes haben wir aus den Augen verloren, da gingen wir zu weit. Heute haben wir das Wissen, diese Parts mit dem klassischen NAPALM DEATH-Sound zu verbinden, das ist der kleine Unterschied an dem Ganzen.

 NAPALM
Man muss in den richtigen Dimensionen denken. Barneys Geheimrezept, damit Grindcore nicht zur Sackgasse verkommt: Die Riffs von Mitch Harris müssen einfach ins Gesamtbild passen.

Mir kommt es so vor, als wären auf Utilitarian die Grindcore-Elemente umso stärker, da sie mit den noisigen und industrialartigen Elementen ein passendes Gegengewicht gefunden haben. Anders gesagt, hat euch die Möglichkeit zu experimentieren geholfen, starkes klassisches NAPALM DEATH-Material zu schreiben?

Ich differenziere zwischen diesen Facetten nicht so sehr. Für dieses Material war der Antrieb einfach klassisches, gutes Songwriting. Wenn Mitch mit einem neuen Riff ankommt, muss es einfach im Einklang mit dem Rest des Materials stehen.

Der erste Song, der meine Aufmerksamkeit erregte, war Everyday Pox mit dem irren Saxophon-Solo von Legende JOHN ZORN.

Es ist wirklich witzig, dass das zustande kam, von der Idee bis zur Ausführung war es eine sehr kurze Zeit. Wir waren im Studio und nahmen diesen Song auf, da meinte Shane, dass hier ein Solo von John gut klingen würde. Ich stimmte zu und meinte zu Shane, er solle ihn fragen. John ist keiner mit dem wir regelmäßig Kontakt haben, aber nach ein oder zwei Tagen hatten wir seine Aufnahmen bereits vorliegen.

Außerdem finde ich The Wolf I Feed sehr stark. Ich dachte zunächst an Gastgesang von Alan Dubin und nicht an Mitch, der unglaublich fies klingt.

Dieser Song war sozusagen ein Unfall. Eigentlich war es geplant, dass ich in der Strophe wie üblich den Gesang übernehme, aber Mitch probierte das im Studio einfach aus, und als ich dazu kam, war ich überrascht. Ich war der Meinung, das genau so zu belassen. Ich füllte einfach nur noch die Teile dazwischen aus, und das war genau die Beste Möglichkeit den Song vervollständigen.

Der Anfang von Nom De Guerre ist recht witzig. Ihr habt damit die Lautsprecher im Studio ordentlich malträtiert, nehme ich an? (Siehe Barney Videos zum Album in unseren News)

Ja, das kannst Du glauben. Ursprünglich war das Ganze Shanes Idee. Ich habe irgendwann mal sowas Ähnliches gemacht, aber nicht so ausführlich. Das Resultat ist ziemlich gut. Der Song ist auch einer meiner Favoriten auf Utilitarian.

Ich finde den Gesamteindruck von Utilitarian wirklich gut, von Circumspect bis A Gag Reflex ist das eine einzige Reise durch die Finsternis.

Circumspect wirkt für mich wie jemand, der einen Schritt zurück tritt. Das ist eine gute Analogie, einen tiefen Atemzug nehmen und dann drauf los. Das ist eine gute Sache.

In den Songs gibt es überhaupt viele Details zu hören. Kamen diese erst im Studio dazu, oder war das Album quasi komplett fertig, bevor es an die Aufnahmen ging?

Es ist meistens so, dass man einige richtig gute Songs fertig hat, und im Studio entwickeln sie einfach ein Eigenleben. Das liegt vielleicht an der Atmosphäre im Studio, oder an sonst was. Ich kann mich nicht erinnern, welche Details vor der Aufnahme schon da waren, und was erst während dessen hinzu kam, aber das ist ein gemischter Prozess. Im Bezug auf den Gesang war alles geplant, so weit es nur ging. Fast zu hundert Prozent. Manches kommt erst im Studio dazu, aber wie ich was und wo singe, das war schon klar. Ich würde auch gerne etwas spontaner arbeiten und ohne Texte aufkreuzen, aber das kann ich nicht.

 NAPALM
Das Konzert in Nepal ließ uns verstehen, wie unterschiedlich unsere Welten sind. Egal ob in Asien oder in Europa, NAPALM DEATH tragen ihre Botschaft überall inbrünstig vor.

Das Konzept des Utilitarismus führte mich erst ein wenig auf eine falsche Fährte, auch durch das Artwork. Es dreht sich nämlich nicht nur um die negative Seite des Utilitarismus, nicht nur um den Hedonismus, sondern auch um die positive Seite.

Ja, es ist von allem etwas in der Musik. Man kann nicht immer nur negativ gestimmt sein, denn ansonsten findet man nie Lösungen, es gibt nur Reaktionen. Ganz generell gesprochen natürlich.

Als ich das Cover sah, dachte ich zunächst auch vor allem an die Bankenkrise und die Rücksichtslosigkeit der freien Wirtschaft.

Es mag wieder sehr generell sein, aber die Menschen fühlen diese Macht sehr extrem, es ist alles sehr einseitig. Dadurch kam die Occupy-Bewegung ins Rollen. Das muss unterstützt werden, deshalb haben wir auch unsere Solidarität mit den Demonstranten bekundet. Wo das in Zukunft hinführen wird, weiß noch keiner, wir befinden uns in einer Zeit des Übergangs. Es ist gut, dass die Leute aufgestanden sind und verkündeten, dass sie nicht aufgeben würden. Wenn die Macht zu sehr in eine Richtung geht, muss das bekämpft werden.

Daher habt ihr auch auf Facebook eure Occupy Napalm-Aktion ins Leben gerufen.

Ja, einfach um Solidarität zu zeigen, es ist ein ganz simples Statement. Man kann diese Dinge auch komplex sehen, aber das war in unserem Fall nicht so.

Ich mag das Schwarzweißfoto mit der Frau, die einem schwer bewaffneten Sicherheitsbeamten eine Rose in sein Schild steckt. Findest du, das Protest friedlich ablaufen muss?

Ja, das ist meine Meinung. Ich sage ja zu direkten Aktivitäten, auch zu Sabotage, so lange keine Menschen verletzt werden. Wenn man andere Menschen allerdings angreift, wird das nur die Meinung anderer festigen. Das mögen manche Menschen anders sehen, aber ich bin dieser Meinung. Ich bin so sehr ermüdet von der ganzen Gewalt überall. Natürlich hat jeder eine wütende Seite, nicht jeder Mensch hat nur eine Charakterseite. Aber ich denke der Mensch wird sich in Richtung einer friedlichen Resolution entwickeln.

Es kommt auch immer darauf an, wie man man diese Seite kanalisiert, zum Beispiel über Kunst, oder auch Sport.

Exakt. Aber vielleicht nicht gerade durch Sport, das sollte man einfach machen, weil man fit bleiben will.

Sprechen wir nochmal über das Artwork. Die letzten Cover von NAPALM DEATH waren immer etwas konservativ, wenn du verstehst was ich meine. Aber Frode Sylthes Arbeit trifft alles bei genauem Hinsehen hervorragend.

Findest du, dass die letzten Cover konservativ aussahen? Nun, ich bin jedenfalls froh, dass du Frodes Arbeit magst. Was ich von ihm in der Zeit vorher gesehen habe, hätte ich nicht gerade auf ein NAPALM DEATH-Cover gepackt, aber ich war davon überzeugt, dass er das gestalten konnte, was wir brauchten. Er hat ein gute Auge und ist sehr vielseitig, er bringt die verschiedenen Facetten der Musik zum Vorschein. Die optische Reflexion der Musik ist niemals ein einfacher Prozess, vor allem wenn man bereits so viele Alben gemacht hat. Was passt zur Musik und was zu den Texten? Das ist immer schwer zu sagen.
(Anm. d. Verf.: Mit Konservativ meine ich, das es sich um typische Collagen handelt, die seit fünfundzwanzig Jahren Grindcore-Platten schmücken)

Frode hat es geschafft, viele der Themen des Albums in ein Bild bringen, ohne dass es konstruiert wirkt.

Ja, der Meinung bin ich auch. Aber ich finde auch das Cover von Smear Campaign genauso gut. Es sind einfach verschiedene Themen, die aber alle ihren Platz auf dem Cover finden. Jedenfalls finde ich die Artworks vor Utilitarian nicht konservativ. Kunst muss dich nicht jedes Mal mit dem Hammer treffen, manchmal kann es auch ein anderweitig mehr Tiefe bekommen.

Wie sieht es mit den Texten aus – mir lagen sie bisher noch nicht vor, nur ein Statement von CENTURY MEDIA, in dem du alle Themen dazu erläuterst. Gibt es dazu noch mehr zu sagen?
(Anm. d. Verf.: Weiter unten stehen die Notizen von Barney zu den Lyrics, die uns CENTURY MEDIA zur Verfügung stellte.)

 NAPALM
Visualisiert die vielen Themen von Utilitarian auf moderne Art und Weise: Frode Sylthes Artwork

Nein, wenn man nicht zu sehr in den Details gehen will, eigentlich nicht. Es gibt viele verschiedene Themen auf dem Album, die einem Gesamtthema untergeordnet sind. Ich rede gerne mit den Leuten über die Texte, aber oft trauen sie sich nicht etwas dazu zu sagen, weil sie Angst haben. Aber warum hat man Angst wegen etwas, an das man glaubt? Man sollte doch in der Lage sein, über seine Gedanken zu sprechen.

Das ist wahr. Zum Thema Vegetarismus und Veganismus trauen sich manche Leute noch immer nicht mit mir zu sprechen, weil sie das nicht verstehen und lieber von vornherein verurteilen. Dann soll plötzlich ich in einer Position stehen, in der ich mich verteidigen muss. Ironisch, nicht?

Warum sollst du dich dafür verteidigen? Das Individuum ist hier fast nicht von Bedeutung, bedeutsam ist, dass man es macht. Tierschutz bin nicht ich oder du, wir sind nur Bausteine. Wichtig ist einfach für alle Lebewesen eine bessere Existenz zu erstreben.

Barney, wie lange bist du schon Vegetarier?

Seit ich vierzehn bin, also nun sein neunundzwanzig Jahren. Ich bin seitdem fit und krank war ich seitdem nie ernsthaft, negativ ist an dieser Form der Ernährung rein gar nichts. Jeder wird natürlich mal ein bisschen krank, wenn es draußen kalt ist und man ohne Mantel rausgeht. Aber das war es auch schon. Ich bin jetzt dreiundvierzig, könnte vielleicht etwas fitter sind, aber das könnte wohl jeder. Das Einzige was mich stört ist, dass ich auf Tour keinen Sport treiben kann. Wenn ich die Endorphine frei werden, fühlt sich das großartig an. Aber auf einer normalen Straße kann ich nicht laufen, mein Knie war schon einmal kaputt, und ich will es nicht noch einmal ruinieren. Zu Hause trainiere ich auf einem elliptischen Trainer.

Das ist übrigens ein guter Punkt. Was macht Mark Greenway in den restlichen paar Tagen im Jahr, wenn er nicht auf Tour ist?

Wir haben momentan recht viel Zeit zu Hause. Das Touren hat sich für uns geändert, es klappt nicht mehr fünf Wochen zu touren, dann ein wenig zu pausieren und wieder fünf Wochen zu touren. Wir spielen mittlerweile relativ viele Einzeldates und kurze Tourabschnitte. Zu Hause habe ich viel Arbeit mit NAPALM DEATH, ansonsten bin ich als ehrenamtlicher Mitarbeiter für eine Vereinigung tätig, die Musiker repräsentiert. Das ist eine spannende Aufgabe, da ich permanent neue Sachen lerne, gerade im rechtlichen Bereich. Das gibt mir die Möglichkeit anderen zu helfen, auch durch die lange Erfahrung, die ich habe. Das kommt auch Musikern aus anderen Bereichen zugute, sei es aus der klassischen Musik oder dem Jazz. Außerdem haben wir momentan auch noch eine Kampagne bezüglich Kolumbien, wo es um die schlechten Arbeitsbedingungen in den Arbeitsplätzen geht. Das hat natürlich nichts mit Musikern zu tun, aber es ist eine gute Kampagne.

Du wünschst dir also wahrscheinlich auch, dass dein Tag 48 Stunden hat.

Manchmal wird mir alles ein wenig zu viel, aber ich habe ein recht gutes Zeitmanagement und alles ist machbar, wenn man es nur richtig plant.

Wir sind ziemlich abgeschweift, abschließend möchte ich nochmal auf den Videoclip zu Analysis Paralysis kommen, der jüngst veröffentlicht wurde. Ich hatte gehofft, das Video würde ein wenig mehr in die animierte Richtung gehen, wie der Utilitarian-Trailer.

Ich habe das Endergebnis leider noch gar nicht gesehen, da wir seitdem auf Tour waren. Ich weiß auch leider gar nicht, was du gesehen hast.

Davon abgesehen, glaubst du, dass diese animierten Bilder das Zeug zu mehr hätten, dass ihr da einen ganzen Film daraus macht?

Ich finde diese Animationen auch sehr gut, das hat etwas von diesen Noir-Comics aus den Dreißigern. Wir lernen in dieser Hinsicht momentan noch, wir müssen sehen, was da noch auf uns zukommt.

Den ersten Schritt habt ihr schon gemacht, NAPALM DEATH in die Kinos zu bringen. Immerhin spielt ihr heute in einem ehemaligen Kino. Barney, vielen Dank für deine Zeit und dieses Interview und noch viel Erfolg auf dieser Tour.

 NAPALM
Barney´s textlicher Überblick zu Utilitarian:

Errors In The Signals: Here, I am talking about the whole concept of being Normal and this constant pressure on us to be a picture-perfect citizen with all our behaviour, sexuality and other such things kept in tidy check. It gives people a certain superiority boost. Why do people worry so much about being respectable? And what does giving respect actually mean – being subservient because you don´t qualify as quite the same quality of human being? The conclusion is that by being yourself, you continue to challenge convention.

Everyday Pox: Kind of similar to Errors In The Signals in a sense. It´s about how, in the race to the top of societal standing, people like to distance themselves from a perceived underclass who to them are just kind of like vermin, dirty, untouchable – and deserve only contempt. It´s a struggle to be clean amidst the unclean. It´s the sterility that they believe will lead to prosperity and superiority in a world that is deemed by them as pox-ridden and a waste of their space.

Protection Racket: When the surface of society is scratched and attempts made to tackle persistent inequalities, there is a certain tactic to dehumanise those who are judged a thorn in the side. In this instance, I am comparing this to a form of extortion – a protection racket .You can see it particularly in the language of corporate media toward those who object – thugs, rats, feral beings and even in some cases terrorists of course.

The Wolf I Feed: This is one of Mitch´s lyrics. It is about Armageddon ideology and the way this is used to drive populations sensitive towards religious dogma. When they can fear The Great Satan, that is of course a very powerful tool. It can be used to propagate everything from racial suspicion and superiority, to wars based around the dogmatic quest for moral purification.

Quarantined: We are held in emotional suspension by things such as culture and tradition and are conditioned to be afraid to break those restraints and stretch out as free spirits – therefore we are in a sense quarantined. It is almost a self-policing situation because people are bound by things such as race and nation and feel deeply reluctant to being critical of those characterisations.

Fall On Their Swords: It´s about the arms (weapons) trade from the viewpoint of being against violence and militarism in general. Governments are always keen to stand on the moral high ground overlooking society, yet they are quite happy to profit from the sale of armaments that are the absolute tools of inhumanity. And then, in turn, express some more moral outrage against rivals who dare to do exactly the same. It’s the ultimate circle of hypocrisy.

Collision Course: One of Shane´s lyrics. As I read it, it´s about living life to the full, not in the hedonistic sense, but to reaching a point of simple contentment. To get there, there is a challenge to push our own boundaries, to move beyond disputes with others and the resulting bitterness that can consume us if we allow it too. We have a finite period of existence that is all too easy to waste, and ultimately we all deserve happiness and contentment.

Orders Of Magnitude: Another of Mitch´s lyrics. This is specifically about weapons technology that exists to drastically alter and affect climate and, more substantially, geological conditions. There is a belief that this technology has been used in recent times and further back in time in various countries. We know that certain technologies certainly exist, and more to the point, who´s to say how far governments will go to achieve certain results?

Think Tank Trials: It´s about a personal flaw – how much you can be prone to micro-analysing every step of life sometimes (on a personal level and in wider circles) when it is simply not always required – and suffering from information overload. Living can be refreshingly simple and uncomplicated, but the paradox is that everything else can seem so complex sometimes.

Blank Look, About Face: Mainly about politicians / the elite and how they like to divide and rule. How they´re adaptable to saying just about anything to turn people´s heads to assure them that everything is for their own good and to pacify them. Anything to tame a crowd – whether it is sycophantic praise, bullshit morality or rabble-rousing power-speak – as long as they can cling on to their place in the hierarchy.

Leper Colony: The narrow lens of televisual media, for one, often gives us an elevated view of those living in direct oppression, crippling deprivation, and often on the edge of starvation. As affected as we might feel, it still seems somehow very distant and far-removed. And there is a certain element of people´s psyche that craves such separation so they limit their chances of ever being too close to the perceived plague of extreme disadvantage.

Analysis Paralysis: A Shane lyric again. There is great beauty in freedom of thought and living under your own steam, but Shane makes the point that sometimes we use it at the expense of meaningful advice, assistance and co-operation from others. You can be very forthright, but it does not hurt to have some fresh angles on things. Sometimes we can be so resistant to that as to be viciously one-dimensional.

Nom De Guerre: This French phrase does have a certain meaning of pseudonym or alias, and I wanted to use that in context of the ease with which some people will adopt a power persona to get ahead. It could be the furthest thing from who they really are as an individual, but they would use it to tread over others on the way to the top if they thought it could get them there.

Opposites Repellent: Concerning the race to modernise the entire world, generally to the detriment of those who have been given little access to such things. All people are promised a stake, but many are often just left in the debris of raped landscapes and locked out as shopping mall culture consumes everything in its path.

A Gag Reflex: Sexual and gender expression is a natural thing of many forms that is often compressed to a very narrow view and restrained by moral indignation. Objection to things that deviate from that narrow view are so strong at times that they verge on utter repulsion, which is something quite overbearing and ridiculous. There´s a simple point being made with this lyric: Your sexuality is your own. End of story.

Promofotos (c) Cindy Frey / Artwork (c) Frode Sylthe / Livebilder (c) Christoph Ziegltrum

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