CALIBAN: Für Puristen geeignet?

CALIBAN haben wir schon im Januar das erste Highlight im Jahr 2003 zu verdanken. Ihr neues Album "Shadow Hearts" ist ein energiegeladener Metalcore-Hammer, der alles andere aus diesem Bereich in Grund und Boden stampft. Klar, dass Vampster da für euch nachhaken musste und Gitarrist Marc mit Fragen löcherte. Dieser war ein äußerst freundlicher Gesprächspartner, der auch auf unangenehme Fragen ehrlich antwortete.

CALIBAN haben wir schon im Januar das erste Highlight im Jahr 2003 zu verdanken. Ihr neues Album Shadow Hearts ist ein energiegeladener Metalcore-Hammer, der alles andere aus diesem Bereich in Grund und Boden stampft. Klar, dass Vampster da für euch nachhaken musste und Gitarrist Marc mit Fragen löcherte. Dieser war ein äußerst freundlicher Gesprächspartner, der auch auf unangenehme Fragen ehrlich antwortete.

Hallo Marc, zunächst Mal herzlichen Glückwunsch zu eurem neuen Album. Ich hätte so was nun wirklich nicht von euch erwartet. Vent war schon gut, aber ihr habt dennoch einen gewaltigen Schritt nach vorne, bzw. in eine metallischere Richtung gemacht.

Danke Dir. Es stimmt, Shadow Hearts ist einfach anders. Wir haben den SLAYER-Einfluss etwas rausgenommen und dafür ein bisschen mehr Death Metal reingenommen. Das kam unter anderem durch unseren neuen Gitarristen, Dennis, der ja ein totaler Death Metal-Maniac ist.

Mir erscheint Shadow Hearts auch kompakter als sein Vorgänger. Kam das auch durch euren neuen Gitarristen, oder war das eine natürliche Entwicklung?

Es war in erster Linie eine natürliche Entwicklung. Wir wollten zuerst mal nicht schon wieder das selbe machen. Außerdem hatten wir auch zu Vent schon vor ein bisschen mehr in diese Richtung zu gehen, aber das hat nicht ganz geklappt. Einiges kommt auch durch die Produktion, schließlich ist die Bass-Drum sehr fett und das kommt gut rüber.

Allerdings, die Produktion ist wirklich der Hammer. Lifeforce Records muss einiges auf euch halten, sonst hätten sie euch nicht zu Siggi Bemm ins teure Woodhouse-Studio geschickt.

Es stimmt, das Studio ist sehr teuer. Aber Lifeforce mussten das nicht alleine zahlen. Wir haben drei verschiedene Labels, zunächst mal Lifeforce in Europa, Prosthetic – ein Sublabel von Metal Blade – in den USA und dann noch Empyrium in Japan. Es war gut, dass die drei Labels zusammengelegt haben, denn sonst wären die Aufnahmen unmöglich gewesen. Lifeforce wächst zwar stetig, aber alleine hätten sie sich so eine Produktion nicht leisten können.

Wie verliefen die Aufnahmen? Hatte Siggi Bemm, der ja bisher eher in der Düster Metal-Ecke gearbeitet hat den richtigen Background?

Es macht den Anschein. Ich habe mich vor den Aufnahmen mit ihm getroffen und ihm unsere älteren Scheiben vorgespielt. Er meinte, dass man da eine Menge rausholen kann und außerdem gefiel ihm, was er hörte. Während der Aufnahmen sprach er uns gut zu, sagte, dass es ein guter Sound wird. Er hat ein wirklich gutes Händchen für CALIBAN gehabt.

Ihr habt sehr stark an euch gearbeitet, viel unnötigen Ballast über Bord geworfen, darauf geachtet, dass die Arrangements leicht nachzuvollziehen sind, Details nicht auf Kosten der Eingängigkeit eingebaut und das innerhalb von zwei Jahren.

Das liegt auch daran, dass das Shadow Hearts eine ganze Ecke kürzer ist als Vent. Wir wollten ein kürzeres Album abliefern, dass von vorne bis hinten durchknallt und das man gut am Stück hören kann.

Ihr habt euch vorher ja recht gut verkauft, alleine von Vent gingen 12.000 Einheiten über den Ladentisch. Lastete da großer Erwartungsdruck auf euch?

Nicht wirklich. Lifeforce denken natürlich, dass sie recht viel von dem neuen Album verkaufen können, aber es lastete nicht viel Druck auf uns. Wir schrieben die Songs, wie sie uns gefielen und lassen uns auch nicht an Verkaufszahlen messen.


Wie verläuft das Songwriting bei euch?

Ich schreibe recht viel Material, setze mich zu Hause hin und treffe mich dann mit Dennis und wir arbeiten die Songs aus. Wir feilen an den Harmonien und wenn das einigermaßen geklappt hat, setzen kommen wir mit dem Material in den Proberaum, das dann nur noch wenig verändert wird. Wenn manche Arrangements den Bandmitgliedern nicht passen, ändern wir noch was um aber im groben mache ich das meiste zu Hause. Mich in den Proberaum zu stellen und zu jammen, das ist nicht so mein Ding.

Wenn Du den Namen KILLSWITCH ENGAGE hörst, läuft es Dir da kalt den Buckel runter?

Das ist doch eine gute Band, wieso sollte es mir da kalt den Buckel runter laufen?

Also nachdem Alive… or just Breathing raus ist, schießen Bands, die exakt die selbe Kerbe schlagen, geradezu aus dem Boden. Ihr geht jetzt mehr in diese Richtung als noch auf Vent.

Wir haben das schon öfter gehört, aber Fakt ist einfach, dass der Großteil der Songs schon fertig war, bevor Alive… or just Breathing herauskam. Vielleicht liegt das auch an dem Clean-Gesang, der dieses Mal verstärkt zum Einsatz kam. Dieses Element hatten wir zwar auch schon auf unserem Debüt A Small Boy and a Grey Heaven, aber damals waren wir noch nicht so hundertprozentig zufrieden damit. Doch wenn man uns mit KILLSWITCH ENGAGE vergleicht, so empfinde ich das als Kompliment, denn das ist eine sehr gute Band.

Was hältst Du eigentlich von diesem Death Metal trifft auf Hardcore-Trend, der sich in den USA und in Europa breit gemacht hat?

Ich finde viele Bands auf jeden Fall gut, aber es sollte nicht so Überhand nehmen. Es gibt viele Bands, die das nur machen, weil es gerade angesagt ist. Jedenfalls gibt es zum Beispiel HEAVEN SHALL BURN, die schon ewig so klingen, und denen man auch niemals den Klon-Vorwurf machen darf. Aber jetzt kriegen sie vielleicht mal mehr Aufmerksamkeit.

Ich finde, diese Szene stagniert jetzt bereits schon. Deswegen bin ich ja von „Shadow Hearts“ so begeistert, denn ihr bringt da wieder frischen Wind rein.

Hm, ich finde unser neues Album eigentlich nicht so schwedisch, als dass man uns so direkt damit vergleichen könnte. Versteh mich nicht falsch, Bands wie AT THE GATES sind der Hammer, aber ich finde nicht, dass sie uns so arg beeinflusst haben.

Aber gerade Between the Worlds klingt recht nach AT THE GATES.

Witzigerweise war das aber einer der ersten Songs, den wir für das Album geschrieben haben. Von den düsteren Harmonien finde ich unser Album sogar ein bisschen MORBID ANGEL-mäßig. Sicher, die Puristen der Death Metal-Szene werden jetzt sagen, dass das totaler Quatsch ist, aber sie haben mich schon ein bisschen beeinflusst.

Was ich allerdings ein wenig schade finde, ist dass Emo-Gitarrenläufe wie in Vicious Circle seltener als zuvor vorkommen, andererseits wirken sie jetzt besser.

Das war eigentlich keine Absicht. Aber wir haben dafür darauf geachtet, keine Stimmungsbrüche wie abrupte Tempiwechsel oder Akkustik-Parts zu verwenden. Dafür gibt es jetzt schnellere Melodien, die sich besser ins Gesamtbild einfügen.

Es gibt euch ja nicht allzu lange, wenn ich mich recht entsinne. Hättet ihr jemals damit gerechnet, dass ihr es in der kurzen Zeit von fünf Jahren an die Spitze der europäischen Metalcore-Szene schafft?

Nein, damit hat keiner gerechnet. Ich kann auch nicht so richtig abschätzen wie bekannt oder groß wir sind. Ich kenne die Verkaufszahlen und weiß wie voll unsere Konzerte sind, aber gerade damit hätten wir niemals gerechnet. Vielleicht hatten wir auch nur das Glück zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein. Als wir anfingen, spielten diesen Stil nicht allzu viele Bands in Europa, vielleicht war es deswegen. Schau, es gibt viele Bands die ähnliche Musik wie HATEBREED machen ohne deren Bekanntheitsgrad zu erreichen. Ich will uns jetzt aber auf keinen Fall auf eine Ebene mit ihnen stellen, denn sie sind ja um einiges größer als wir. Jedenfalls werden diese Bands nie so viel verkaufen wie HATEBREED, denn die waren halt früher da.

Seid ihr in den USA akzeptiert?

Für eine europäische Band haben wir dort einen sehr guten Ruf. Wir waren schon zweimal dort und haben unter anderem auf dem Hellfest gespielt, wodurch wir an den Deal mit unserem amerikanischen Label kamen. Außerdem werden wir im April wieder rüberfliegen und eine größere Tour machen, allerdings nicht als Headliner. Es ist noch nicht sicher, wer dabei ist, nur, dass eine Death Metal-Band und eine andere aus dem Metalcore-Bereich dabei sein wird. Im September werden wir dann nochmal rüberfliegen. Schön langsam wird´s, vor allem da Shadow Hearts unser erstes Album ist, das in den USA veröffentlicht wird.

Seid ihr eigentlich noch in anderen Bands aktiv?

Unser Gitarrist Dennis ist noch bei UGLESS, aber die sind nicht sonderlich aktiv, da deren Schlagzeuger sehr viel arbeiten muss. Wenn sie mal eine Show angeboten kriegen, müssen sie entweder bei uns mitspielen oder wir spielen schon, da unsere Shows wesentlich früher gebucht werden. Sie wollen immer spontan schauen, ob sie spielen können, aber meistens ist dann schon alles voll.

Ich habe gelesen, dass ihr noch einen Clean-Sänger sucht. Hattet ihr schon Erfolg dabei?

Das wird sich jetzt alles ein wenig anders ergeben. Wir haben schon ein zwei, drei ausprobiert und klappte ganz gut, aber das ist langweilig für sie. Die stehen dann größtenteils nur rum und langweilen sich. Unser Sänger nimmt erst mal Gesangsunterricht und bis dahin singt Christoph Koterzina, der auch die CD eingesungen hat mit. Allerdings nur wenn er Zeit hat, denn er hat noch eine eigene Band, MOURNFUL, und wohnt noch dazu in Berlin. Aber wir werden ihn zukünftig vielleicht noch zu einigen Shows mitnehmen, da bei einigen Songs Clean- und Schreigesang gleichzeitig vorkommt. Und wenn er nicht kann, spielen wir diese Songs nicht. Das ist momentan unsere Lösung.

Im Booklet verwirrt mich eins: Es steht darin bei Additional Performance, dass ein anderer Drummer beteiligt war, Nils Knabenschuh. Hat Robert Shadow Hearts gar nicht eingespielt?

Auf einigen Songs hat er nicht gespielt. Nachdem das Studio recht teuer ist, hatten wir nicht die Zeit für jeden Song 30 Takes aufzunehmen, alles musste sehr schnell gehen. Für die Songs mit den schnellen Double-Bass Parts mussten wir also Nils anrufen, damit er uns unterstützt. Robert übt zwar sehr viel, aber Nils ist darin einfach besser. Nach seiner Double-Bass kann man die Uhr stellen. Er hat sich hingesetzt und die Songs in ein, höchstens zwei Takes eingespielt.

Hatte Robert Probleme damit?

Nein, nicht wirklich. Wir haben halt die Songs so geschrieben, wie wir sie hören wollten. Wir haben nicht gesagt: Dieser Song kommt nicht auf das Album, weil einer das nicht kann. Man hört auf Platte recht schnell, wenn da was nicht sauber ist, Live hingegen ist das nicht so schlimm. Robert hat dann auch selbst gesagt, dass es ihm lieber ist, wenn jemand anders einige Songs einspielt anstatt CALIBAN stagnieren zu lassen. Er fand es natürlich schade, nicht auf allen Songs die Drums eingespielt zu haben, aber mit dieser Lösung ist er auf jeden Fall zufriedener. Auf Vent waren ja nicht wirklich viele, schnelle Double Bass-Parts drauf, aber genau das wollten wir immer drin haben.


Was mir sehr gut gefallen hat ist euer Artwork. Mir ist aufgefallen, dass sowohl auf Shadow Hearts als auch bei den Covers der anderen Alben immer eine Person im Vordergrund steht. Ist das eine Art Tradition?

Nein, das ist Zufall. Wir hatten einen Cover-Contest auf der Site von Lifeforce Records und hatten einige Einsendungen, von denen Seth (Mitglied bei SEPTIC FLESH – Anm. d. Verf.), der viel im Black Metal-Bereich macht, die beste Idee hatte. Wir sind dann mit ihm in Kontakt getreten, bat um den Namen des Albums und kam dann mit dem Artwork daher. Wir haben ihn nicht beschränkt, wollten lediglich keine umgedrehten Kreuze und Pentagramme im Artwork. Als das Cover dann ankam, hat es uns total umgehauen und wir haben es genommen.

Ich würde das Artwork mal so deuten: Die Person im Anzug ist jemand, der den Schatten in das Herz der Person auf dem Foto in seiner Hand bringt.

Ich finde es gut, dass man in das Cover sehr viel hinein interpretieren kann. Ich habe da schon viele Meinungen gehört und jeder hat was anderes gesehen. Sowas finde ich am allerbesten, aber um ehrlich zu sein weiß wohl Seth am besten, was damit gemeint ist, schließlich hat er das Artwork gemacht.

Der Mund, der das ganze Artwork hindurch ziert hat also aus eurer Sicht auch nichts festes zu bedeuten, sondern ist wieder reine Interpretationssache.

Genau so ist es.

Na gut. Die Lyrics wirken auf mich ziemlich persönlich, Beziehungen und das Streben nach Freiheit kommt darin vor, wenn ich sie richtig deute. Kannst Du was näheres dazu erläutern?

Nein, eigentlich nicht, denn Andy hat sämtliche Texte geschrieben. Neulich wurde ich gefragt, ob ein Text was mit Twin Peaks zu tun hat, was auch gut sein kann, denn Andy ist großer Fan davon. Eigentlich wollten wir keine typischen Hardcore-Lyrics einbauen, da wir in vielerlei Dingen – also politisch und sozial gesehen – unterschiedliche Ansichten haben. Das käme dann darauf raus, dass einer die Meinung des anderen nicht hätte teilen können. Das wäre schlecht gewesen, denn dann hätten wir nicht komplett dahinterstehen können. Außerdem kann unser Sänger solche Texte nicht schreiben und ich erst recht nicht. Aber es stimmt, sie sind sehr persönlich, wir lassen Andy auch freie Hand. Wir schalten uns nur ein, wenn ein Text richtig scheiße ist, aber das war eigentlich noch nie so der Fall. Wir Musiker drücken uns lieber über die Musik aus, Andy über seine Texte.

Sind sie euch dann überhaupt wichtig?

Sie sind schon wichtig, hauptsächlich aber für Andy. Ich gehe nicht so sehr über die Texte, aber wenn sie Andy was bedeuten, wenn er sich darüber identifizieren kann und wenn er weiß, über was er singt, dann sind sie sehr wichtig.


Mir scheint der Titel ziemlich düster, aber die Texte sind weit weniger negativ als noch auf Vent, was ja ein positiverer Titel ist.

Den Titel Vent habe ich mir ausgedacht, Shadow Hearts nicht. Wir mögen es in erster Linie nicht, wenn ein Album nach einem Song benannt ist. Ich wählte Vent damals in hauptsächlich deshalb, weil der Titel mehrere Bedeutungen hat und für uns eine Art Ausbruch bedeutet. Dieser Ausbruch bezieht sich für mich auch auf die Musik, da ich mich damit ausdrücke und dadurch den Alltag vergesse. Shadow Hearts hingegen ist eher auf die Texte bezogen. Ich finde den neuen Titel sogar besser als Vent. Wir haben uns zusammen den Titel überlegt und nachdem ich das Intro schon Dark Shadows genannt habe, hat es wunderbar harmoniert.

Du hast vorher gesagt, ihr seid in sozialen und politischen Dingen unterschiedlicher Meinung. Bezieht sich auch auf das Thema Straight Edge, denn du bist der einzige in der Band von dem ich weiß, dass er Straight Edge ist.

Teilweise, Robert ist auch Straight Edge unser Bassist Engin ist es so gesehen auch, er nennt sich nur nicht so und hat auch recht wenig Bezug zur Szene. Die anderen beiden trinken ab und zu mal was. Wir sind aber alle Vegetarier. Ich will aber niemandem vorschreiben, dass er so sein muss, für mich hingegen ist es einfach wichtig. Für mich ist auch niemand ein Monster der raucht, da dürfte ich unseren Sänger auch nicht mögen. Ich fände es natürlich nicht schlecht, wenn jeder diesen Weg einschlagen würde, doch ich bin kein Fanatiker.

Was ich mich seit langem Frage ist, was genau denn jetzt eigentlich Straight Edge ist. Ich habe als langhaariger Metaller auch nicht so richtig Bezug dazu…

Das Ganze ist sehr offen, im Grunde hat das nicht viel mit Veganismus oder Vegetarismus zu tun, es richtet sich eher gegen Drogen, also gegen rauchen und trinken und natürlich die illegalen Mittel; manche beziehen das sogar auf Koffein und Teein. Vegetarier muss man nicht unbedingt sein, aber ich bin es. Ich war auch 5 Jahre Veganer, aber Milchprodukte nehme ich wieder zu mir.

Das ist aber auch nicht gerade das Gesündeste, oder?

Kommt darauf an, wie man sich ernährt. Es gibt genügend Ersatzstoffe, man muss also nur wissen, wie. Ich denke nicht, dass mir das nicht bekommen ist. Und wenn Du denkst, dass Veganer am Hungertuch nagen, kann ich Dir sagen: Ich kenne auch einige korpulente Menschen, die Veganer sind.

Komm wir mal wieder zu einem anderen Thema: Ihr seid eher in der Hardcore-Szene aktiv. Könnt ihr einen Unterschied zur Metal-Szene erkennen?

Sagen wir es mal so, ich fände es besser, wenn die Schranken komplett abgebaut werden würden und gemischteres Publikum auf unsere Konzerte kommen würde. Einige denken bestimmt: Ich finde gut, was CALIBAN machen, aber ich gehe nicht auf das Konzert, da sind eh nur Hardcore-Leute. Wir versuchen dem entgegenzuwirken, indem wir auch oft mit reinen Metalbands spielen, damit ein gemischtes Publikum zu unseren Shows kommt.

Habt ihr eigentlich schon ein Tourpaket in Planung?

Also, was genaues ist noch nicht in Planung, aber wir werden im Februar dieses Jahres eine Japan-Tour mit KILLSWITCH ENGAGE und SHADOWS FALL machen, danach im April und im September zwei USA-Touren und zwei Europa-Touren, die aber noch nicht feststehen.

Da seid ihr ja nur noch auf Achse…

Naja, so schlimm ist das auch wieder nicht. Die Japan-Tour wird eine Woche dauern, in den USA jeweils zwei Wochen und in Europa zwei Wochen und danach noch mal drei Wochen. Aber so sechs, sieben Wochen am Stück würden wir nicht touren.

Trotzdem braucht es dazu einen flexiblen Arbeitgeber.

Ja gut, wir werden erst mal alle unseren Jahresurlaub aufbrauchen und danach unbezahlten Urlaub nehmen. Und je nach dem wie die Scheibe und die Band läuft müssen wir vielleicht mal gar nicht mehr arbeiten. Wir wissen halt im Moment noch nicht, wie sich die CD verkaufen wird, aber wenn man davon leben kann, werden wir das sicherlich tun. Aber sofort überstürzt kündigen wäre auch wieder nichts.

Ich bin aber zuversichtlich, dass Shadow Hearts gut laufen wird, schließlich spricht sie sowohl das Hardcore- als auch das Metal-Lager an.

Stimmt, wir haben dieses Mal auch von Metal-Magazinen gute Reviews gekriegt. Vent wurde nicht so sehr beachtet und ist im Rock Hard auch sehr schlecht weggekommen. Aber dieses Mal scheint das alles anders, wir haben im Rock Hard 8,5 und im Metal Heart 9 von jeweils 10 Punkten erhalten. Im Legacy haben wir, soweit ich weiß sogar die volle Punktzahl erreicht. Wahrscheinlich wurden wir auch durch die Produktion dieses Mal mehr akzeptiert.

Eins ist mir aber immer noch nicht klar: Seid ihr nun Metaller oder Hardcore-Jungs?

Hardcore empfinde ich eher als Lebenseinstellung und somit sind wir eher Hardcore… Obwohl, unser Denis… Der ist eigentlich eher Metal. Hm, eigentlich sind wir wohl irgendwo zwischen Hardcore und Metal.

Dann versuchen wir es mal so: Was dreht sich bei euch zur Zeit so im CD-Player?

Da läuft bei mir zur Zeit die neue ARCH ENEMY, immer noch die letzte MORBID ANGEL, KILLSWITCH ENGAGE, die neue SHADOWS FALL, DIMMU BORGIR und zwischendurch auch mal die neue HATEBREED.

Ich finde es aber auf jeden Fall gut, dass inzwischen wenigstens die Musiker auf Schubladen pfeifen und sich anhören, was sie wollen.

Ich glaube, diese Death-Metaller, die nichts anderes hören, finden uns ziemlich scheiße, weil wir kurze Haare haben und auch in der Hardcore-Szene aktiv sind. Wir haben zum Beispiel ein Review gekriegt, in dem der Schreiberling geschrieben hat, dass er Shadow Hearts nach dem ersten Song wieder ausgemacht hat, da er sie scheiße findet und lieber wieder MORBID ANGEL hört. Ich finde das wirklich schwach, da er sich rein gar nicht damit auseinander gesetzt hat. Er hätte sie wenigstens einmal durchhören können um dann mehr oder weniger objektiv was zu schreiben.

Da kann ich Dir nur zustimmen. Marc, jetzt Du bist erlöst. Hast Du noch letzte Worte?

Zunächst mal danke für das Interview. Außerdem sollten vielleicht mal ein paar Death Metal-Puristen über ihren Schatten springen und sich das Album anhören, vielleicht gefällt es ihnen ja.

Caliban im Netz: www.calibanmetal.com.

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner