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ASPHYX: Alles passt perfekt!

Sie haben es schon wieder getan! ASPHYX haben mit "Deathhammer" erneut ein Meisterwerk des Old School Death Metal abgeliefert. Keine Frage also, dass ich mal wieder mit Martin van Drunen telefonieren musste – das vierte Mal in fünf Jahren. Aber der Gesprächsstoff geht einem mit Martin so schnell nicht aus. Lest selbst, was Martin zum neuen Album und zum neuen Line Up zu sagen hat.

Sie haben es schon wieder getan! ASPHYX haben mit Deathhammer erneut ein Meisterwerk des Old School Death Metal abgeliefert. Keine Frage also, dass ich mal wieder mit Martin van Drunen telefonieren musste – das vierte Mal in fünf Jahren. Aber der Gesprächsstoff geht einem mit Martin so schnell nicht aus, auch wenn mein Gegenüber anscheinend des öfteren Probleme hatte mich zu verstehen, was den Gesprächsfluss hier und da etwas hemmte. Lest selbst, was Martin zum neuen Album und zum neuen Line Up zu sagen hat.

 

Hey Martin! Wird mal wieder Zeit für ein Gespräch zwischen uns beiden. Erst mal danke für euer geiles, neues Album Deathhammer.  Wenn ich so lese, was im Bandinfo steht, bist du wirklich verdammt stolz auf Deathhammer, richtig?

Ja, auf jeden Fall. Das hat auch damit zu tun, dass das Line Up jetzt so ist, wie es ist. Jeder konnte sein Ding jetzt so machen wie er es wollte. Ich denke, so wie ASPHYX jetzt sind, mit dem Spaß, den wir jetzt haben ist es schwer ein Album abzuliefern, welches besser ist als das Aktuelle. Auch was meinen Gesang angeht. Ich habe ja in den letzten Jahren einiges rausgebracht, aber ich denke, dass Deathhammer das bisher Beste davon ist.

Die letzten Jahre wart ihr ja recht fleißig. Was haben Paul (Baayens, Gitarrist) und du eigentlich letztes Jahr so getrieben? Kein neues Album – weder mit ASPHYX, noch mit HAIL OF BULLETS. Urlaub?

Wir wollten Deathhammer eigentlich schon letztes Jahr rausbringen, das hat sich aber aus allen möglichen Gründen verzögert. Das hat nichts damit zu tun, dass wir faul sind. Wir konnten nicht wieder zu Frank (Klein Douwel, Produzent von Death… The Brutal Way) ins Studio, da hat Paul sich dann zu Hause ein Studio eingerichtet, um die Gitarren dort aufzunehmen. Dann mussten wir die Termine mit Harry (Wijering, Produzent von Deathhammer) absprechen und zwischendurch gab es noch eine Menge Shows mit HAIL OF BULLETS. Man soll sowas ja  nicht übereilen, wir haben uns einfach Zeit gelassen und das hat sich auch gelohnt.

Ihr scheint ja auch richtig abzuräumen dieses mal. Ich hab was von Album des Monats im ROCK HARD gehört, dass jetzt am Mittwoch erscheint (das Interview fand am Montag den 27.02.2012 statt).

Das war für uns auch eine Riesen-Überraschung. Und dann kam noch dazu, dass wir im HEAVY und im LEGACY ebenfalls erste im Soundcheck geworden sind. Und Nummer zwei im METAL HAMMER.

Im METAL HAMMER? Was ist denn da passiert?

Eben. Als wir das gehört haben, haben wir uns auch gefragt, was denn jetzt abgeht. Für eine Band die unsere Art von Mucke spielt ist das schon mega überraschend, dass die Magazine uns zum Album des Monats – oder eben beim METAL HAMMER zweitetbestes Album – wählen. Ich hab das noch nie erlebt, bei keiner einzigen Scheibe die ich je im Leben gemacht habe. Für mich war es auch eine totale Überraschung – positiv natürlich! Ich bin einfach sprachlos, das ist echt schön.

Wem ist eigentlich die Einleitung  this is real Death Metal you bastards zum Song Deathhammer gewidmet?

Das war mehr ein Spaß. Ich stand einfach im Studio, dass Riff hat eingesetzt und ich dachte, ich schrei das einfach mal raus. Das ist niemand besonderem gewidmet, sondern einfach den Leuten, die einfach nicht verstehen, was es heißt, brachialen Death Metal zu spielen.

Letztes Jahr musste euer Langzeit-Bassist Wannes Gubbels die Band verlassen. Was waren die Gründe für den Split?

Wannes haben wir mehr oder weniger gefeuert. Er hat einfach nicht so zu uns gepasst. Ich denke, er stand nicht so zu hundert Prozent hinter ASPHYX wie wir das tun. Dazu kam noch, dass wir nie so richtig mit seinem Live-Sound zufrieden waren. Wir haben ihn mehrfach gebeten, daran zu arbeiten. Wenn Paul irgendwelche Soli spielt, wie bei Pages In Blood oder Last One On Earth dann ist da eine Leere, da ist nichts mehr dahinter. Wannes hat aber nie etwas daran geändert und das Thema kam immer wieder auf. Er hat aber wie gesagt auch nicht so richtig zu uns gepasst. Er war immer für sich während auf der anderen Seite Paul, Bob (Bagchus, Schlagzeuger und einziges verbliebenes Gründungsmitglied) und ich waren. Wir wollten jemanden haben, mit dem wir uns wie eine Einheit fühlen. Zufällig ist Bob dann Alwin (Zuur, neuer Bassist) begegnet und meinte zu mir, dass er glaubt, dass Alwin unser neuer Mann ist. Ich dachte, versuchen wir es mal und das war echt der Hammer. Alwin ist ein total anderer Mensch und total enthusiastisch und stolz, dass er jetzt bei ASPHYX Bass spielt. Er hat sich auch bei der Scheibe gut eingebracht – der Bass-Sound ist einfach mächtig. Bei allem was wir bis jetzt rausgebracht haben, hatten wir noch nie so einen guten Bass-Sound wie jetzt bei Deathhammer.

Wo habt ihr den Alwin denn gefunden?

Das war wieder so ein Zufallstreffer. Bob arbeitet in einer Merchandise-Firma, die machen allerdings alles mögliche, Shirts für Fußballvereine oder Sachen für Brauereien und so weiter. Bob macht da aber manchmal auch sein eigenes Zeug, für uns oder für andere Bands. Alwin hat bei HELLS KITCHEN gespielt und hatte bei Bob tausend Aufkleber bestellt, die er dann in Bobs Wohnung abholen wollte. Da sind die beiden dann ins Gespräch gekommen. Jeder hier in der Gegend kennt Alwin, der ist immer da, wenn es hier Konzerte gibt und er ist halt auch ein Riese, den kann man einfach nicht übersehen. Und während die beiden am plaudern waren, saß Paul an seinem Laptop und hat mir geschrieben, dass er glaubt, den richtigen Mann zu haben.

Schön, dass das so einfach geklappt hat. Ich war trotzdem etwas verwundert, denn Wannes war viele Jahre lang zusammen mit Bob quasi das Rückgrat der Band. Es ist sicher nicht einfach gewesen, diese Entscheidung zu treffen.

Na ja, wir hatten einfach das Gefühl, dass wir keine echte Band waren und das Gefühl ist jetzt total anders. Es ist einfach gekommen wie es kommen sollte und jetzt passt alles. Alwin war einfach das fehlende Puzzelteil, das jetzt an seinen Platz gefallen ist. Jetzt ist alles perfekt.

 ASPHYX:
Das Cover von Deathhammer

Als ich das Cover von Deathhammer zum ersten Mal gesehen habe, war ich direkt heiß auf die Scheibe. Gefällt mir sehr gut, besser als das von eurem Comeback-Album Death… The Brutal Way. Axel Hermann hat ja auch früher schon Cover für euch gestaltet. Gab es einen bestimmten Grund, dass ihr nicht schon bei Death… The Brutal Way mit ihm zusammen gearbeitet habt?

Mick (Koopman), der damals das Cover für Death… The Brutal Way gemacht hat ist ein Freund von uns. Er hat auch die Cover für Of Frost And War und On Divine Winds von HAIL OF BULLETS gemacht. Wir kennen ihn alle gut und er ist ein netter Bursche, da haben wir ihn gefragt, ob er das Cover für Death… The Brutal Way machen will. Und wir fanden das Ergebnis toll. Wir haben aber auch gar nicht an Axel gedacht damals.

Mick hat da einen guten Job gemacht aber im Nachhinein meinten viele Fans, dass so ein digitales Cover nicht zu uns passt. Und eine Band muss nun mal auch ein bißchen auf ihre Fans hören. Bei der Live Death Doom-DVD haben wir dann wieder mit Axel gearbeitet und mit dem Artwork hat er uns ziemlich weggeblasen. Dann haben wir ihm die Idee zu Deathhammer grob erklärt und darauf kam er mit diesem Artwork an. Ein besseres Cover kann man sich für eine Scheibe mit diesem Namen kaum wünschen. Das sind die Sachen, die dann noch dazu kommen, wenn man als Band mit einem Album sowieso schon mehr als zufrieden ist. Da kommt dann noch so ein Cover, das passt einfach alles perfekt.

Into The Timewastes ist ein klassischer ASPHYX-Opener. Wie legt ihr eigentlich die Songreihenfolge fest? Ist das euch wichtig oder wird das so nebenbei erledigt?

Das ist eigentlich immer mein Ding. Das ist das Komische, seit ich angefangen habe Alben zu machen – schon seit der ersten PESTILENCE – lege ich immer die Tracklist fest. Ich denke da auch immer noch an Vinyl und nicht an CDs, also immer noch an A und B-Seite. Die B-Seite fängt bei Deathhammer dann mit Reign Of The Brute an. So knallen beide Seiten, sobald du sie auflegst. Ich hatte das früher schon mal, das manche Scheiben so richtig fett anfagen, dann aber irgendwie abbauen. Und ich wollte, dass es durchgehend interessant bleibt. Davon abgesehen, musste ich bei diesem Album natürlich schauen, dass sich die schnellen und die langsamen Stücke abwechseln.

Ich finde bei ASPHYX muss eine Scheibe sofort von Anfang an knallen, das hat ja schon ein bißchen Tradition bei uns. Nur bei The Rack hatten wir ja noch ein kleines Intro vor Vermin aber Last One On Earth zum Beispiel geht ja auch direkt mit M.S. Bismarck los.

Mit einem Songtitel wie Der Landser werdet ihr euch bestimmt einige Freunde machen. Und dieses mal hast du den Song zusätzlich auch noch auf deutsch eingesungen.

Ja, das ist für die Bonus-CD. Da sind die Songs von den 7 und Split-Scheiben drauf, die wir gemacht haben. Da ist auch noch eine andere Version von We Doom You To Death, von der Split mit HOODED MENACE und ein Cover von MAJESTY´s Bestial Vomit, von der Split mit THANATOS drauf. Die Idee mit dem deutschen Text war eigentlich gar nicht von mir. Bob hat mir mal eine Mail geschrieben, dass er den Song gerne mal auf deutsch hören würde. Ich konnte es zwar übersetzten, mein Problem war aber das Reimen, weil ich beim Songwriting automatisch in englisch denke. Da war ich stundenlang am ackern. Dann hat mir der Stefan von Century Media geholfen und eine geile Übersetzung abgeliefert. Da habe ich dann auch nichts mehr dran geändert.

Dann sind wir ins Studio zu Harry gegangen und er hat mich gefragt, ob sich das auf deutsch nicht gay anhört. Ich meinte dann, dass wir das jetzt mal feststellen werden ob ja oder nein. Als ich den Song dann eingebrüllt habe, hat er seine Worte auch zurück genommen und zugegeben, dass das ziemlich brutal klingt. Mir gefällt es auch, die deutsche Version finde ich eigentlich sogar besser als die englische.

Ich hab die deutsche Version noch nicht gehört aber deutsch ist doch auch eine schön brutale Sprache. Auf französisch könnte ich mir das jetzt beispielsweise nicht so gut vorstellen.

Eben, in italienisch oder so auch nicht. Ich wollte schon immer was in deutsch machen, die Gelegenehit war jetzt da und es hört sich echt gut an, ich bin da wirklich froh drüber. Und da ich das auch richtig artikuliere, klingt das ganze noch eine Ecke druckvoller und kräftiger. Ich schicke das Teil mal an RAMMSTEIN.

Das ist eine super Idee. Dann übersetzt noch schnell Eisenbahnmörser.

Ha ha ha. Ich geb dem Stefan mal den Auftrag alles zu übersetzen, dann machen wir ein deutsches Set, wenn wir live spielen.

Genau! Auf dem nächsten ROCK HARD FESTIVAL oder so spielt ihr dann ein komplett deutsches Set.

Dann kann ich den ganzen Kram noch mal neu einstudieren. Also ob das mit zwei Bands nicht so schon schwer genug wäre.

Inwiefern unterscheiden sich denn die 7-Versionen von We Doom You To Death und Death… The Brutal Way von den jeweiligen Album-Versionen.

Death… The Brutal Way ist ja von der Single, die war megaschnell. Da haben wir damals ein bißchen ausprobiert. Das war ja auch der erste Song, den wir wieder zusammen geschrieben haben. Die Version ist auf jeden Fall schneller als die auf dem Album. We Doom You To Death ist auch ein bißchen anders, da habe ich auch noch etwas am Text geändert. Wenn Bands früher Songs für eine 7 aufgenommen haben und dann später noch eine Album-Version kam, war die Album-Version meistens nicht so gut. In diesem Fall ist das anders – wäre ja schlecht, wenn ich jetzt was anderes sagen würde.

Ehrlich gesagt, wollten die Jungs We Doom You To Death noch auf dem Album haben. Ich hab das erst nicht verstanden aber die Jungs fanden den Song super und noch mal besser als die 7-Version. Ich hätte das nicht unbedingt noch gebraucht, dachte mir aber, wenn die Jungs das halt wollen… Und letztendlich ist es tatsächlich die bessere Version geworden.

Aber ursprünglich war der Song also nicht für das Album vorgesehen sondern exklusiv für die Single?

Von mir aus ja, da habe ich die anderen wohl falsch verstanden. Aber sei es wie es ist, kein großes Thema.

 ASPHYX:
ASPHYX (v.l.n.r.) Bob Bagchus (d.), Martin van Drunen (v.), Alwin Zuur (b.) und Paul Baayens (g.)

Wie kommt man eigentlich auf einen Songtitel wie As The Magma Mammoth Rises?

Ja, keine Ahnung. Ich sehe so viele Bands die Alben rausbringen und dann nur mit so blöden Klischee-Songtiteln wie Prepare To Die ankommen. Wieso können die sich bei den Songtiteln nicht etwas mehr Mühe geben. Ich versuche da schon ein bißchen originell zu sein. Bei dem Song geht es eben um einen großen Vulkan und da ist halt Magma drin. Irgendwann hatte ich dann den Titel When The Magma Mammoth Rises, dann fand ich As The Magma Mammoth Rises aber noch ein bißchen stärker. Die Jungs waren dann auch der selben Meinung.

Ich muss sagen, es passt auch zum Song, das ist ein echter Kracher, der hat mich am Ende noch mal richtig überrascht. Ich hoffe den spielt ihr auch live!

Bei eigenen Shows werden wir das wohl machen. Aber bei Festivals wird es schwierig, wenn wir nur fünfzig Minuten haben. Wenn wir As The Magma Mammoth Rises , Last One On Earth und The Rack spielen, hast du eine halbe Stunde weg, dann haben wir noch zwanzig Minuten für andere Songs. Dann müssen wir Vermin, M.S. Bismarck und Wasteland Of Terror spielen, dann Death… The Brutal Way und Deathhammer und  das Konzert ist vorbei. Das wird echt schwierig.

Ihr könnt ja ein Medley aus den langen Songs spielen.

Nein, das würde sich scheisse anhören. Entweder den ganzen Song oder gar nicht.

Ich hab die ganze Zeit überlegt, woher ich das Riff kenne, bis ich heute ein Interview mit Bob gelesen habe, in dem er meinte, der Song wäre euer persönliches Enter The Eternal Fire. Das passt!

Ja, auf jeden Fall. So nennen wir den Song auch. Als Paul mit dem Riff kam, hab ich im gesagt, er soll das Riff einfach immer weiter spielen. Die Jungs meinten, dass der Song dann ganz schön lang wird aber ich wollte da vier mal drauf singen. Als der Song dann komplett war, fanden die anderen ihn auch super, so wie er ist. Under The Sign Of The Black Mark und Blood Fire Death von BATHORY sind immer noch Klassiker für Bob und mich. BATHORY waren immer eine Art verborgener Einfluß für ASPHYX. Das wir jetzt einen Song haben, der ein bisschen nach BATHORY klingt, dass finde ich eigentlich völlig normal. Warum nicht?

Kein Widerspruch. Bombensong!

Ha ha ha ha. Danke!

Insgesamt habe ich das Gefühl, dass Deathhammer eine Ecke mehr Doom enthält als Death… The Brutal Way, oder?

Da könntest du Recht haben. Wir haben dieses Mal auch gar nicht darüber nachgedacht, ob die Songs jetzt abwechslungsreich sein müssen oder so. Die Songs kamen einfach so, entweder volle Pulle Death Metal-Tempo oder mega doomig. Wir haben das dann einfach so gelassen, was sollten wir auch noch groß an den Stücken ändern. Die Songs waren entweder schnell oder langsan, dass sind halt ASPHYX, entweder das eine Extrem oder das Andere. Wir haben die Sachen einfach nicht mehr so in einem Song gemischt.

Ihr habt ja – ich glaube letztes Jahr – auch auf dem HAMMER OF DOOM gespielt. Wie war es für euch auf einem reinen Doom-Festival aufzutreten?

Das war für uns eigentlich verdammt schön und überraschend. Im Nachhinein haben wir sehr viele positive Reaktionen von Leuten bekommen, die meinten, wir wären da so etwas wie eine frische Dusche gewesen. Wir haben da zwischen diesen ganzen Doom-Bands gespielt und da war halt auch die Atmosphäre entsprechend. Alle haben geschaut als ob morgen die Welt untergeht und dann kamen wir auf die Bühne und haben mit Enthusiasmus gespielt und unsere Witze gemacht.

Klar haben wir da unsere langsamen Stücke gespielt aber der Mittelpart von The Rack beispielsweise ist halt schon purer Death Metal. Da standen eine Menge Doomer und wußten gar nicht, wie ihnen gerade geschiet. Aber im allgemeinen waren die Resonanzen sehr positiv. Die meisten Leute meinten, wir wären genau zur richtigen Zeit gekommen. Als alle schon kurz davor waren einzuschlafen kamen wir wie ein frischer Wind und alle waren wieder wach. Es war einfach schön und dann kamen die Jungs von SAINT VITUS zu uns und fanden uns ziemlich gut. Das ist natürlich Klasse, wenn man von einer Band, die ja auch zu den Pionieren gehört solche Komplimente bekommt.

Eine richtige Tour gab es ja für Death… The Brutal Way nicht, soweit ich weiß. Habt ihr für Deathhammer was geplant, oder bleibt ihr bei Einzelshows und Festivals?

Ja, wir machen Einzelshows wie immer. Richtig touren geht bei uns einfach nicht. Das liegt zum einen an den Jobs und Bob sieht es nicht ein, seine Söhne zwei Wochen nicht zu sehen. Die Leute können immer zu Shows von uns kommen, wir zeigen unser Gesicht immer irgendwo. Wir spielen dieses Jahr zum ersten Mal in Rumänien, zum ersten Mal in Portugal und in Griechenland zum zweiten Mal. Auf dem OBSCENE EXTREME in Tscheschien sind wir auch. Das wird auch geil mit ASPHYX, ich überlege schon, ob wir da einfach nur Doom-Stücke spielen. Also die langsamen Sachen von Deathhammer und die alten Sachen halt, mal schauen wie die ganzen Grinder dann reagieren.

Nach Finnland kommen wir auch noch. Letztendlich spielen wir dieses Jahr vielleicht zwanzig Konzerte, das ist zusammen gerechnet ja auch schon eine drei bis vierwöchige Tour, nur dass du dann halt am Tag danach im eigenen Bett aufwachst und nicht in einem versifften Tourbus.

Es ist ja seint ein paar Jahren ziemlich hip, dass Bands ihre Klassiker-Alben live am Stück spielen. Könnt ihr euch sowas auch für The Rack oder Last One On Earth vorstellen?

Das haben wir mit The Rack auf dem EINDHOVEN METAL MEETING gemacht, als das Album zwanzigjähriges Jubiläum hatte. Das ist sogar auf den Plakaten beworben worden. Der Veranstalter hatte uns drauf angesprochen. Da haben wir das Album von Vermin bis zu The Rack durchgespielt.

Schön, da wäre ich gerne bei gewesen.

Viele der Leute waren total überrascht und ich habe danach zu den Jungs gesagt, dass das die besten Versionen der The Rack-Songs waren, die wir je gespielt haben. Gerade auch mit Alwins Bass-Sound unter den Soli von Evocation und Pages In Blood. Oder auch Ode To A Nameless Grave, das hat alles noch nie so gut geklungen wie bei diesem Auftritt. Das war echt megageil, ich war sehr zufrieden damit. Danach sind wir von der Bühne und irgendjemand meinte, dass wir noch ein paar Minuten haben, da haben wir dann direkt Deathhamer hintendrangehangen.

Das würden wir auch auf jeden Fal noch mal machen. Wenn das jemand möchte, wäre das für uns kein Problem. Wir können alles spielen. Das finde ich bei manchen Bands so tragisch, deren Setlists sind so vorprogrammiert, wenn die dann noch eine ungeplante Zugabe spielen müssen, wissen die nicht, was sie spielen sollen, weil sie nichts Anderes einstudiert haben. Bei uns ist es so, dass wir drei Stunden spielen könnten, wenn wir wollen.

Na dann macht das doch mal.

Ja gerne. Wir haben schon mal 130 oder 140 Minuten gespielt.

Stimmt, auf der Release-Show in Essen zum letzten Album habt ihr ziemlich lange gespielt.

Ja, da auch. Aber danach bist du so kaputt… Ich bin ja auch nicht mehr der Jüngste. Wir schauen mal, was da dieses Jahr so passiert. Erstmal spielen wir ja noch in Arnheim, aber das ist eher eine Test-Show, da spielen wir die neuen Songs zum ersten Mal. Im Turock steigt dann die richtige Release-Show, da freuen wir uns mächtig drauf. Nächste Woche spielen wir zwar noch auf dem NEUROTIC DEATH FEST aber da haben wir nur kurze Spielzeit, da werden wir nicht viele neue Songs spielen. Das wird das letzte Mal, wo wir noch das alte Set spielen.

Danach, in Arnheim und vor allem in Essen geht es dann richtig los. Was da genau mit der Setlist wird, wissen wir auch noch nicht. Die Jungs haben auch schon nach der Setlist gefragt aber ich hab noch keine Ahnung. Ich muss da entweder so viele Stücke rausschmeissen oder… ja, keine Ahnung… Es wird auf jeden Fall wieder etwas ganz Besonderes.

Ihr könnt ja auch mal Songs auf Zuruf aus dem Publikum spielen.

Das wäre auch nicht schlecht. Andererseits kommen dann die ganzen Leute, die nach irgendwelchen Demostücken wie Cadaver Camp fragen. Das ist echt vorbei.

Du weißt doch, nach dem ersten Demo war eh alles Scheisse.

Ja eben, toll. Und dann stehen wir da, denn ausgrechnet das Zeug spielen wir dann nicht.

So, du hast es mal wieder überstanden. Letzte Worte?

Ich muss mich mal dafür bedanken, was bisher an Reaktionen auf Deathhammer rein gekommen ist, sowohl von der Presse als auch von den Fans. Es ist einfach überwältigend. Ich habe das so noch nie erlebt und ich mache das ja schon eine Weile. Auch nach Death… The Brutal Way. Vielen Dank an alle Fans, vor allem in Deutschalnd. Viele Dank für die Unterstützung. Ich denke es gibt nicht viele Bands die so hingebungsvolle Fans haben. Und ich denke mit Deathhammer haben wir bewiesen, dass wir euch nie enttäuschen werden, da könnt ihr euch drauf verlassen! Viele Bands machen sowas aber wir nicht. Wir enttäuschen keinen, nie.

Dafür und für das Death Metal-Album des Jahres vielen Dank!

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