EISBRECHER: Sünde
Ein Elektro-Düster-Metal-Album mit Licht und Schatten.Krach Bumm Schepper Fiep Quietsch. Wer schon immer wissen wollte, was der Schweiß-Roboter in der Fertigungsstraße bei Opel in Rüsselsheim nach Feierabend macht, ist hier genau richtig. Natürlich hat ein Roboter nie Feierabend. Also haben in den ausgehenden 70ern und vor allem in den 80ern Bands wie THROBBING GRISTLE, SPK oder SKINNY PUPPY eben ihre eigenen Träume von elektrischen Schafen vertont. Damals galt ja ohnehin alles Kalte und Sterile als sexy und cool. So wurden mit Tape-Rekordern, rudimetärem Sampling und dem Herumkloppen auf allerlei Gegenständen futuristische und industriell klingenden Klanggemälde erschaffen, die an Boshaftigkeit und Sickness manche heutige Black-Metal-Band ziemlich freundlich erscheinen lassen. Mit herkömmlicher Musik hatte das so wenig zu tun, wie der Fließband-Arbeitsalltag der Industrie-Arbeiter mit dem Schreiner-Handwerk des Mittelalters. Die digitale Revolution hat dieses Genre, genau wie die „echte“ Industrie, komplett auf den Kopf gestellt.
Für Metaller wurde das Genre erst interessant, als MINISTRY oder PRONG fette Gitarren über den elektronischen Krach legten und die Kunst somit halbwegs zur gewohnten Musik umformten. Später weiter veredelt und mit Melodie angereichert von FEAR FACTORY. Ach ja, und MARYLIN MANSON denkt immer noch, das sei sexy…
Düster, aggressiv, tanzbar, metallisch und elektronisch.
EISBRECHER veröffentlichen am 22. August 2008 ihr neues Album "Sünde". Zwei Songs daraus kann man hier anhören:
Eine unterhaltsame Nu Metal-Scheibe einer Band, die noch etwas an der eigenen Identität arbeiten sollte.
Mit der Story vor Augen kann "The 13th apostle" fesseln und zum intensiven Zuhören einladen, mit den starken Melodic-Metal-Songs kann man das Konzeptalbum aber auch gut nur nebenher hören.
Soviel zum Thema Ruhestand: Egal ob "Radar Love" oder "Just Got Paid" in einer fast schon Death-Metal-artigen Version, stets knallen die Coversongs mit ordentlich Schmackes und sattem Tempo aus den Boxen.
Die italienische Außendienststelle des DARK FUNERAL-Fanclubs meldet sich wieder. Gewohnt schnell, satanisch und schwarzmetallisch...
Die wavige Spielart des Gothics mit Frauengesang wurde in den letzten Jahren an die Ränder des musikalischen Geschehens gedrängt. Dadurch wirkt "Walking With Strangers" ein wenig wie eine Zeitreise, ohne allerdings die wünschenswerte Nostalgie heraufzubeschwören.
TRIBE AFTER TRIBE veröffentlichen am 28. März 2008 ihr neues Album "M.O.A.B.". Die Songs "Holy City Warrior" und "Shock And Awe" kann man sich vorab hier anhören: