Genre: industrial

1200 Beiträge

Krach Bumm Schepper Fiep Quietsch. Wer schon immer wissen wollte, was der Schweiß-Roboter in der Fertigungsstraße bei Opel in Rüsselsheim nach Feierabend macht, ist hier genau richtig. Natürlich hat ein Roboter nie Feierabend. Also haben in den ausgehenden 70ern und vor allem in den 80ern Bands wie THROBBING GRISTLE, SPK oder SKINNY PUPPY eben ihre eigenen Träume von elektrischen Schafen vertont. Damals galt ja ohnehin alles Kalte und Sterile als sexy und cool. So wurden mit Tape-Rekordern, rudimetärem Sampling und dem Herumkloppen auf allerlei Gegenständen futuristische und industriell klingenden Klanggemälde erschaffen, die an Boshaftigkeit und Sickness manche heutige Black-Metal-Band ziemlich freundlich erscheinen lassen. Mit herkömmlicher Musik hatte das so wenig zu tun, wie der Fließband-Arbeitsalltag der Industrie-Arbeiter mit dem Schreiner-Handwerk des Mittelalters. Die digitale Revolution hat dieses Genre, genau wie die „echte“ Industrie, komplett auf den Kopf gestellt.

Für Metaller wurde das Genre erst interessant, als MINISTRY oder PRONG fette Gitarren über den elektronischen Krach legten und die Kunst somit halbwegs zur gewohnten Musik umformten. Später weiter veredelt und mit Melodie angereichert von FEAR FACTORY. Ach ja, und MARYLIN MANSON denkt immer noch, das sei sexy…

Unser Industrial Metal Genre Archiv:

GRENOUER: Life Long Days [ausgemustert]

Die Russen GRENOUER machen auf "Life Long Days" da weiter, wo sie bei "Try" aufgehört haben. Dreist wird bei FEAR FACTORY und MESHUGGAH geklaut. Qualitativ liegen allerdings Welten zwischen GRENOUER und besagten Combos und besonders der überwiegend gebrüllte Gesang ist anstrengend und besitzt kein Charisma, wie auch die dünnen, sphärisch anmutenden Cleanvocals. Die Produktion klingt außerdem etwas übersteuert, was den Hörgenuss noch mehr schmälert.

ARDITI: Omne Ensis Impera [ausgemustert]

Wer auch mit über 30 noch gerne im Wald Krieg spielt und denkt, das ganze Leben wäre ein einziger Kriegsfilm, der darf sich mit den martialischen, hochlangweiligen Kompositionen von ARDITI gerne befassen. Deren Geräuschkulisse klingt nämlich wie ein einziges, langes Intro aus billigen Keyboards, stampfenden Rhythmen im Hintergrund, sakralen Chören und pseudo-intellektuellen Samples. Wer meint, das hat zumindest irgendwo Stil liegt vielleicht nicht ganz falsch. Wer aber eindeutig falsch liegt ist das schwedische Duo, das meint mit billiger Kontroverse und langweiliger Musik provozieren zu können. "Omne Ensis Impera" ist alles andere als ein Meisterwerk im Ambient/Industrial-Bereich, viel mehr 45 komplett verschenkte Minuten wertvoller Lebenszeit.

DIVINE HERESY: Sänger Tommy Cumming gefeuert

DIVINE HERESY haben Sänger Tommy Cummings rausgeschmissen. Zum endgütligen Bruch kam es bei einer Show in Poughkeepsie, als Cummings den Auftritt beenden wollte - seine Bandkollegen wollten weiterspielen, es kam zum Streit auf der Bühne.

Bei headbangersblog.mtv.com sagte Cazaraes: "Es gab eine Menge Dinge, die dazu führten. Tommy ist ein großartiger Sänger und Frontman. Aber wir waren in vielem nicht einer Meinung. Ich weiß, dass Tommy an einem anderen Projekt arbeitet und ich hoffe, dass er es mit einer anderen Band schafft. Wir hegen keinen Groll ihm gegenüber, aber wir hatten einfach nicht diesselben Ziele."

Im Moment testet die Band neue Sänger, ab 9. Mai 2008 ist sind DIVINE HERESY wieder auf Tour in den USA. Wenn bis dahin kein neues Sänger gefunden ist, wird Bassist Joe Payne singen.