Das Artwork von "Draconian Darkness"

WOLFHEART: Draconian Darkness

WOLFHEART machen auf “Draconian Darkness” wenig anders als, aber dafür besser als zuvor: Die einzelnen Komponenten des bandtypischen Melodic Death Metals harmonieren so gut miteinander wie lange nicht.

Weniger sei manchmal mehr, monierten wir 2022 noch in Bezug auf „King Of The North“. Jetzt aber sehen wir uns eines Besseren belehrt, denn WOLFHEART demonstrieren uns zwei Jahre später, dass es weniger auf die Menge als das Mischverhältnis ankommt. Orchestrale Begleitung ist etwa ein Fixpunkt des Openers „Ancient Cold“, doch ist der Mix derart gut balanciert, dass der Bombast nicht überhandnimmt. Stattdessen stehen eingängige Riffs, überlegt platzierter Klargesang und die bandtypische Urgewalt gleichberechtigt Seite and Seite.

Ähnliches beobachten wir in „Evenfall“, wo sich die anfängliche Streicherbegleitung im mittleren Drittel vornehm zurückzieht. Durch diesen Ansatz bewahren sich WOLFHEART all ihre Trademarks, opfern weder die bedrückenden, teils melancholischen Untertöne noch den Drive, den ihr Melodic Death Metal mit bisweilen erdrückender Kraft entwickeln kann. „Burning Sky“ etwa erinnert zwischen Tuomas Saukkonnens donnerndem Growling und der klagenden Melodieführung an eine symphonische und dramatischere Version INSOMNIUMs.

Öfter als zuletzt auf „King Of The North“ schmücken die Finnen ihre Songs zudem mit klar gesungenen Passagen aus, verwenden diese jedoch bedacht und zurückhaltend, sodass sie vielmehr als weiteres Stilmittel denn unabdingbarer Fixpunkt dienen. Vor allem dem getragenen „Scion Of The Flame“ sowie dem Midtempo-Groover „Death Leads The Way“ kommt diese Facette zugute.

Auf “Draconian Darkness” harmonieren die einzelnen Komponenten des WOLFHEART-Sounds besser als je zuvor

Überhaupt ist das Pacing bzw. die Spannungskurve von „Draconian Darkness“ eine seiner größten Stärken: Nicht einzelne Stücke, sondern das Gesamtwerk machen in diesem Fall das Album, wo die furiosen Blast Beats von „Grave“ genau zum richtigen Zeitpunkt kommen und die eingesprenkelten Melodeath-Riffs dem theatralischen Pomp von „Throne Of Bones“ die nötige Leichtigkeit entgegensetzt.

Das hält die Platte, aber auch einzelne Tracks frisch, eben weil WOLFHEART beim Songwriting nicht einfach klassische Mainstream-Strukturen in ein aggressiveres Outfit zwängen. Schlussendlich ist es das Gleichgewicht, das „Draconian Darkness“ über seinen Vorgänger hebt und unsere einstigen Einwände ganz schnell zur Seite wischt: Die Finnen servieren weiterhin genug von allem, doch harmonieren die einzelnen Komponenten nun vielleicht besser als je zuvor.

Veröffentlichungstermin: 06.09.2024

Spielzeit: 39:29

Line-Up

Tuomas Saukkonen | Gesang, Gitarre
Vageliss Karis | Gitarre, Gesang
Lauri Silvonen | Bass, Gesang
Joonas Kauppinen | Schlagzeug

Produziert von Saku Moilanen

Label: Reigning Phoenix Music

Homepage: https://www.wolfheartmetal.com/
Facebook: https://www.facebook.com/WolfheartRealm
Instagram: https://www.instagram.com/wolfheartofficial/
Bandcamp: https://wolfheart.bandcamp.com/

WOLFHEART “Draconian Darkness” Tracklist

01. Ancient Cold
02. Evenfall (Video & Stream)
03. Burning Sky
04. Death Leads The Way
05. Scion Of The Flame
06. Grave (Video bei YouTube)
07. Throne Of Bones
08. Trail By Fire (Video & Stream)
09. The Gale

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