blank

WOLFHEART: King Of The North

WOLFHEART gehen ihren Weg weiter: “King Of The North” verbindet mächtigen, leicht melancholischen Melodic Death Metal mit Keyboard-Bombast. Obwohl der Ansatz prinzipiell gut miteinander harmoniert, gerät die Mischung doch hin und wieder aus dem Gleichgewicht.

Die Ambition ist von der ersten Sekunde an zu spüren: WOLFHEART wollen mehr. Vielleicht steht auch deshalb mit „Skyforger“ der längste und wandlungsfähigste Track direkt am Anfang. Erinnern die ersten Töne auch wegen der Pianountermalung noch entfernt an AMORPHIS, landen wir doch schnell wieder in der winterlichen und vertrauten Welt der finnischen Melodic Death Metal-Band. Die Gitarren tragen einen Hauch Melancholie mit sich, während Mastermind Tuomas Saukkonen ähnlich tief ins Mikro raunt wie Niilo Sevänen der Landsmänner INSOMNIUM.

Mit diesen teilen sich WOLFHEART auch auf „King Of The North“ die Schwermut, welche das musikalische Schaffen durchzieht. Davon abgesehen ist „King Of The North“ aber wie auch der Vorgänger „Wolves Of Karelia“ (2020) ungleich hymnischer angelegt. Schnellere Ausbrüche wie im Opener oder in „Desolated Land“ finden wir zwar auch anno 2022, der Schwerpunkt liegt aber diesmal eindeutig auf Pomp und Bombast.

WOLFHEART sind ambitioniert, tragen manchmal aber etwas zu dick auf

Wie schon auf der letzten Studioplatte ist das nicht immer von Vorteil, gerade wenn sich die Keyboards beizeiten zu sehr in den Vordergrund drängen oder „Knell“ mit seiner kitschigen Piano-Melodie arg schwülstig werden kann. Demgegenüber stehen Tracks wie das starke „Ancestor“, das sich zwischen den treibenden Strophen im Refrain öffnet, um Gastsänger Jesse Leach (KILLSWITCH ENGAGE) entsprechend in Szene zu setzen. Im stampfenden „The King“ wiederum wird der Keyboard-Bombast sogar zur tragenden Säule, welche dem Stück dank der (Konserven)-Blechbläser den passenden Nachdruck verleiht.

Es ist folglich eine Gratwanderung, die WOLFHEART nicht immer meistern, ohne ins Straucheln zu kommen. Vielen Highlights à la „Cold Flame“, wo die Gitarren stellenweise an frühe AMON AMARTH erinnern, stehen manche zu dick aufgetragene Momente gegenüber. Dem ansonsten guten „King Of The North“ legt die Ambition der Finnen gerade wegen ihres Verlangens nach Prunk und Bombast mehr Steine in den Weg, als nötig wäre. WOLFHEART wollen eben mehr – dass dafür manchmal ein Schritt zurück hilfreich sein könnte, gerät auf dem sechsten Studioalbum des Quartetts leider hin und wieder in Vergessenheit.

Veröffentlichungstermin: 16.09.2022

Spielzeit: 41:01

Line-Up

Tuomas Saukkonen – guitar, vocals
Joonas Kauppinen – drums
Lauri Silvonen – bass, vocals
Vagelis Karzis – guitar, vocals

Produziert von Tuomas Saukkonen

Label: Napalm Records

Facebook: https://www.facebook.com/WolfheartRealm/

WOLFHEART “King Of The North” Tracklist

1. Skyforger
2. Ancestor feat. Jesse Leach (Video bei YouTube)
3. Knell
4. Desolated Land
5. The King (Video bei YouTube)
6. Cold Flame feat. Karl Sanders (Video bei YouTube)
7. Headstones
8. Fires of the Fallen
9. Eternal Slumber

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner