blank

WIG WAM: Wig Wamania

"Wig Wamania" ist bestes Futter für jede 80er-Party – kaum einer würde merken, dass die Songs aus diesem Jahrtausend stammen.

Im letzten Jahr konnten WIG WAM beim Eurovision Song Contest einen respektablen neunten Platz belegen, es folgte die Veröffentlichung von Hard To Be A Rock´n Roller über Napalm Records. Seitdem haben die Norweger an ihrem Konzept nichts geändert: Noch immer machen das alberne Glam Rock-Styling und die vor Klischees triefenden, oberflächlichen Texte deutlich, dass sich die Band selbst offenbar nicht allzu ernst nimmt.

Rein musikalisch wäre es allerdings ein großer Fehler, WIG WAM nicht ernst zu nehmen. Denn so wenig sich am Image verändert hat, so wenig hat das Quartett das Handwerk des Songwritings verlernt. Noch immer stehen die Jungs für handwerklich erstklassigen Stadion-Rock, wie er in den 80ern von Bands wie POISON, BON JOVI oder DEF LEPPARD gespielt wurde – charakteristisch: der aufgeblasene Gitarren- und Schlagzeugsound sowie die bombastischen, mehrstimmigen Refrains.

Wig Wamania ist, wie bereits der Vorgänger, eine Ansammlung von Ohrwürmern. Besonders hervorzuheben sind die hymnischen Slave To Your Love und Gonna Get You Someday sowie das poppige und leicht melancholische Bygone Zone, die in den 80ern ein enormes kommerzielles Potenzial besessen hätten und qualitativ kein bisschen hinter den Originalen hinterherhinken. In Rock My Ride und Kill My Rock´n´Roll besticht man zudem mit coolen, knackigen Riffs, während das starke Instrumentalstück The Riddle überraschenderweise ein wenig an Vertreter des neoklassischen Heavy Metals erinnert. Mit At The End Of The Day hat man schließlich auch noch eine gelungene Ballade am Start.

Wig Wamania ist bestes Futter für jede 80er-Party – kaum einer würde merken, dass die Songs aus diesem Jahrtausend stammen. Leider fällt die Scheibe zum Ende hin ein wenig ab. Dass das Album insgesamt nicht einen ganz so starken Eindruck hinterlässt wie der Vorgänger, ist wohl darauf zurückzuführen, dass sich bei den Norwegern eben doch vieles wiederholt und einem somit bekannt vorkommt. Die Songs sind alle nach einem bewährten Muster aufgebaut und beinhalten immer wieder die gleichen Zutaten. Wer sich daran und an dem durch Styling und Texte transportierten Image nicht stört, bekommt mit Wig Wamania nichtsdestotrotz ein starkes Album geboten.

Veröffentlichungstermin: 30.06.2006

Spielzeit: 42:53 Min.

Line-Up:
Glam – Leadgesang
Teeny – Gitarre und Gesang
Flash – Bass und Gesang
Sporty – Schlagzeug
Label: Napalm Records

Homepage: http://www.wigwamband.com

Tracklist:
1. Wig Wamania
2. Rock My Ride
3. Slave To Your Love
4. Gonna Get You Someday
5. Bygone Zone
6. Daredevil Heat
7. Kill My Rock´n´Roll
8. The Riddle
9. At The End Of The Day
10. A R´n´R Girl Like You
11. Can´t Get Her (Out Of My Bed)
12. Breaking All The Rules

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner