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V.A.: Always – A Tribute To BON JOVI

Fast alle Beiträge wurden von kompetenten Stimmen eingesungen. Das Resultat klingt jedoch bestenfalls solide, da sich die Originalversionen in den allermeisten Fällen als übermächtige Stadionrocktitanen erweisen.

Schon beim Blick ins Inlay wird klar, dass in dieser Veröffentlichung nicht besonders viel Herzblut steckt. Die an sich löblichen Interpretenportraits stecken voller redundanter Infos und nach der Lektüre ist klar, dass die meisten Stücke auf Drängen der Plattenfirma und nicht aus Respekt vor BON JOVI aufgenommen wurden. Passend dazu werden immer wieder Songtitel falsch geschrieben. Auf der CD gibt es in der zweiten Hälfte dann auch noch eklatante Mastering-Mängel, sprich sehr unterschiedliche Lautstärkepegel. Das alles wäre verschmerzbar, wenn es musikalisch mehr gäbe, als bei jeder gewöhnlichen Cover-Band. Tatsächlich wurden fast alle Beiträge zumindest von kompetenten Stimmen eingesungen. Das Resultat klingt jedoch bestenfalls solide, da sich die Originalversionen in den allermeisten Fällen als übermächtige Stadionrocktitanen erweisen.

Es gibt da eine Band in Finnland, die gezeigt hat, dass man BON JOVI stilvoll covern kann. Auf der vorliegenden CD befinden sich dagegen lediglich uninspirierte Fassungen der üblichen Hits. Es sind auch ein paar bekanntere Sleaze-Größen dabei, die immerhin erhobenen Hauptes an der Aufgabe scheitern, den Rockklassiker der Platinrocker aus New Jersey ihren eigenen Stempel aufzudrücken. Gleich zu Beginn singt Derrick Lefevre (LILLIAN AXE) Livin´ On A Prayer 1:1 nach. I´ll Be There For You als Klavierballade mit zuckersüßem Frauengesang ist bestenfalls nett anzuhören. ONE BAD SON versuchen es zwischendurch mit sehr spartanischer Instrumentierung. Da Sänger Shane The Impaler Volk (ähem) aber wie Jon Bons Zwilling tönt, klingt das Endergebnis nicht sehr spannend. Anschließend wird You Give Love A Bad Name von Corey Craven mit ultraeintönigem Gesang zersungen. Und war Always in der Originalfassung vielleicht kitschig, kommt hier eine Fassung, bei der selbst Fahrstühle ob der Ereignislosigkeit depressiv werden. Mit viel Kondition schafft man es bis zu Lied 12, dem einzigen Lichtblick auf der CD. THE ISSUES lassen einen aufhorchen, indem sie It´s My Life ein Punkrock-Gewand verpassen. Beim Refrain holt aber auch sie die unerreichte (unerreichbare?) Klasse des Originals ein. Zum Schluss gibt es noch eine furchtbare Version von Runaway, die die Welt definitiv nicht braucht.

Außer bei pathologischem Fanatismus sollte man vom Kauf dieser Scheibe absehen und sich – wenn noch nicht geschehen – lieber die 100,000,000 Bon Jovi Fans Can´t Be Wrong-Box zulegen.

Spielzeit: 63:59 Min.
Label: NL Distribution

Tracklist:
1. DERRICK LEFEVRE: Livin´ On A Prayer
2. JASY ANDREWS: I´ll Be There For You
3. RICHARD KENDRICK: Blaze Of Glory
4. TONY JANFLONE, Jr.: Wanted Dead Or Alive
5. JANI LANE: Lay Your Hands On Me
6. ONE BAD SON: Billy Get Your Guns
7. COREY CRAVEN: You Give Love A Bad Name
8. JOHN CORABI: Born To Be My Baby
9. JASON ANDREWS: Stick To Your Guns
10. JIZZY PEARL: Bad Medicine
11. COLIE BRICE: Always
12. THE ISSUES: It´s My Life
13. ANDREW WALKER: Never Say Goodbye
14. COLIE BRICE: Runaway

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