UNDERLORD: Rise of the Ancient Kings

Hier regieren das dreckige Rumpeln und die schleppenden Riffs–in dieser Welt gibt es weder kitschige Keyboards noch klinisches Geplänkel–die kanadischen UNDERLORD lassen Hellhammer/Celtic Frost in Würde auferstehen…

Das Motto von UNDERLORD findet sich in ihrem Booklet: „This is pure Canadian black death Metal from the true frozen North. Fuck the Vikings!“ Natürlich ist Kanada auch ein nördliches Land, selbst Inuits wohnen im Teil Nunavut, also hat das mit dem „wahren gefrorenen Norden“ schon einen gewissen Wahrheitsgehalt. In der Musik von UNDERLORD schlägt sich dieser Umstand in einem Stil, wie ihn wohl HELLHAMMER/CELTIC FROST (R.I.P. in den true frozen Swiss mountains) pfleg(t)en, nieder. Weitere Zutaten sind rumpelnde Drums, mahlende Gitarren und schleppende Riffs und der Schlachtruf „Das ist ja echt Oldschool!“ ist kaum zurückzuhalten.

Als Anspieltip sei hier „War of the Tyrants“ genannt, vor allem wer einen kultigen, grummeligen „War, War“-Refrain-Ruf schon lange vermisst hat, kommt hier auf seine Kosten. Natürlich herrscht eine enorm niedrige Riff-Dichte im Song und UNDERLORD verfolgen dieses Vorgehen vehement und konsequent. Der coolste Song ist meines Erachtens „Cycle of Epochs“, das wiederkehrende Anfangsriff groovt und hakt sich erfolgreich in den Gehörgängen fest. Der abschliessende Minigong hat etwas reizvolles an sich. Tastengeklimper gibt es übrigens nur in „Raven“ zu hören—was dem Song eine grotesk-unheimliche Note verleiht (genau wie der hörbare Bass-Einsatz). Natürlich unterstützt die Produktion den „dreckigen“ Sound von UNDERLORD, was dem ganzen einen gewissen Kult-Charakter verleiht. „Rise of the Ancient Kings“ hätte definitiv schon vor 10 Jahren erscheinen können (mit dem gleichen rot-grau-schwarz-weissen Minimal-Frontcover)…

Also, wer noch immer ein Trauma wegen dem Ableben von HELLHAMMER/CELTIC FROST (oder wie war das mit dem Revival?) hat und/oder den alten VENOM-Stil vermisst, sollte sich UNDERLORD definitiv mal anhören. Denn hier regieren das dreckige Rumpeln und die schleppenden Riffs–in dieser Welt gibt es weder kitschige Keyboards noch klinisches Geplänkel noch sonstige Neuerfindungen…

30.8.2002, Arlette „Eiselfe“ H.D.

Spielzeit: 36:25 Min.

Line-Up:
Hellfiend: Manische Axt und Growls

Azag-Thoth: Subsonisches Schicksalsbeben

Lupus Void: infernalische Battery

Victor Vulgar: Piano/epische Keys

Produziert von Victor Vulgar
Label: Rage of Achilles

Homepage: http://www.dark-black.com

Email: hatemail@dark-black.com

Tracklist:
1. Age of Kings

2. Feast of the Revenant

3. War of the Tyrants

4. Apocryphal Murmurs

5. The Warlock

6. Cycle of Epochs

7. At Satan’s Behest

8. The Blooded Helm

9. Reign of the Elders

10. Raven

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