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TOTAL DEVASTATION: Reclusion

Kompromissloser Death-Thrash Metal, voller unbändiger Kraft und Wut.

Das nenne ich mal Bilderbuch Death-Thrash Metal. Fast zumindest, doch dazu später. Keine Frage, TOTAL DEVASTATION sind um einiges kompromissloser geworden und beantworten garantiert jede Frage nach dem werten Befinden mit Halt deine verdammte Fresse. Nun, jeder hat mal einen schlechten Tag, aber dem finnischen Gespann scheint das Schicksal wirklich ganz übel mitgespielt zu haben. Die haben Einiges an abzubauenden Aggressionen angestaut und prügeln sich ungestüm durch diese 40 Minuten, dass es nur so raucht.

Im Vergleich zum Vorgänger Roadmap of Pain fand eine deutliche Neuorientierung statt, weniger atmosphärische Stellen, weniger STRAPPING YOUNG LAD, weniger MORBID ANGEL, dafür das volle straighte Brett. Das ist allerdings stellenweise ziemlich mitreißend, man wird von dem verschwägerten und verbrüderten Sextett schnell angesteckt und in voller Lautstärker auf der Autobahn kann ein Kraftakt wie Full Circle sicherlich fatale Folgen haben. Doch die schiere Brutalität ist manchmal etwas zuviel des Guten, aufatmen ist bei „Reclusion“ nur selten angesagt. Das Album bietet nur bei wenigen Songs langsame oder ruhige Stellen, die Ausnahme ist das dunkle Well of the Dead.

Stumpf oder gleichförmig wird dieser Hassbolzen zum Glück nie. Dafür wechseln TOTAL DEVASTATION zu geschickt Groove und Mosh, Blast Beats und langsame Passagen ab. Vor allem gelingt das Kunststück dies in kurzen, knackigen Songs zu tun. Anteil daran haben nicht nur die Gitarristen, die sich eingängige und kräftige Riffs aus dem Ärmel schütteln, auch durch die Samples von Lauri Pikka wird der Musik eine weitere wichtige Facette gegeben. Einzig die Vocals von Jaakko Heinonen sind zu gleichförmig, dem hasserfüllten, dunklen Gebrüll hätte die ein oder andere Abwechslung nicht geschadet.

Summa Summarum ist TOTAL DEVASTATION mit Reclusion ein gutes, mitreißendes und eigenständiges Death-Thrash Metal-Album gelungen, das gleichermaßen traditionell wie modern ist und sicherlich seine Freunde finden wird, allein durch die unbändige Power. Etwas mehr wäre dennoch drin gewesen und so bleibt ein Reinhörtipp für Metaller, die es gerne extrem mögen.

Veröffentlichungstermin: 28. Februar 2005

Spielzeit: 40:39 Min.

Line-Up:
Jaakko Heinonen – Vocals

Harri Pikka – Guitar

Saku Hakuli – Guitar

Pasi Hakuli – Bass

Jarmo Pikka – Drums

Lauri Pikka – Programming, Backing Vocals

Label: Firebox Records

Homepage: http://www.totaldevastation.org

Email: band@totaldevastation.org

Tracklist:
1. Murderous

2. Divine

3. They Stand on 3

4. Reclusion

5. Full Circle

6. Converted Illusion

7. Ground Zero

8. Repentence

9. Well of the Dead

10. No Surrender

11. Bleeding Time

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