THEM CROOKED VULTURES: Them Crooked Vultures

Der Hype des Jahres. Aber sind THEM CROOKED VULTURES wirklich so überragend, als hätten Gott, Jesus und Jim Morrison zusammen eine Band gegründet?

Einen ähnlichen Hype hat die Musikwelt lange nicht mehr erlebt. THEM CROOKED VULTURES mussten weder kommen und sehen um zu siegen, geschweige denn überhaupt Musik zu spielen. Denn THEM CROOKED VULTURES sind eine Band, bestehend aus Josh Homme, Dave Grohl und John Paul Jones. Natürlich haben zumindest Homme und Grohl auch heute sehr erfolgreiche Bands, aber mit KYUSS und NIRVANA haben die beiden Legendenstatus erhalten, der jedoch bei weitem nicht so hell strahlt, wie der Status, den John Paul Jones mit LED ZEPPELIN erworben hat. Was gibt es hier also zu erwarten? Etwa das beste Album seit dem Weißen Album der BEATLES? Oder eine hoffnungslos überschätze Rockscheibe, die an Mittelmäßigkeit nicht zu überbieten ist?

Es ist wie fast immer im Leben. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Denn THEM CROOKED VULTURES haben einige Killernummern parat, andererseits aber wieder ein paar Füller, die es so nicht gebraucht hätte. Gerade wenn die beiden Herren im besten Alter und der ältere Bassist richtig Gas geben macht Them Crooked Vultures ziemlich Spaß, man höre nur Mind Eraser No Chaser, Dead End Friends und Caligulove oder das unglaublich treibende Gunman, den mit Abstand besten Song des Albums. Das sind sicherlich Songs, die den drei Musikern gerecht werden, ganz im Gegensatz zu Retro Rock-Standards wie New Fang, Scumbag Blues und Reptiles. Außerdem schleichen sich immer wieder Songs ein, die mit einem coolen Riff beginnen, aber das Tempo nicht halten können, siehe Bandoliers. Davon abgesehen gibt es natürlich rein technisch gesehen nichts zu meckern. Die Bassläufe pumpen wie die Hölle, die Riffs treffen fast immer ins Schwarze und die Keyboards sind gerade im schönen Frühsiebziger-Stil sehr hörenswert. Allerdings könnte Dave Grohls Schlagzeugspiel etwas mehr Biss haben und mehr bieten als simple Grooves. Josh Hommes Stimme hingegen ist in Bestform und führt die Musik des Trios authentisch an.

Das zeigt, dass auch drei Alphatiere gut zusammen arbeiten können, vor allem wenn sie sich bei ihrer Leidenschaft, dem Rock der Sechziger und Siebziger treffen. Und da THEM CROOKED VULTURES wie eine Melange aus in die Jetztzeit katapultierten THE DOORS und LED ZEPPELIN klingen, steht das Unternehmen All-Star-Band logischerweise unter einem guten Stern. Klar, wenn WOLFMOTHER und Konsorten dieser Musik wieder Aufmerksamkeit verschaffen, ist der Zeitpunkt für ein Album wie Them Crooked Vultures genau der richtige. Aber aufgepasst. Denn THEM CROOKED VULTURES haben hier ein Debütalbum geschaffen, eines, das zwar teilweise spitze ist, aber auch mit nicht zu unterschätzemdem Schwächen zu kämpfen hat. Das Fazit lautet nämlich: THEM CROOKED VULTURES sind gut. Wirklich gut. Aber übermenschlich gut ist das nicht, und das Album des Jahres haben sie auch nicht geschrieben, und die beste Supergroup aller Zeiten, wie das Rolling Stone es glaubt, sind sie auch nicht. Aber für eine Stunde lockeren, gut gemachtem Gute-Laune-Rock taugt Them Crooked Vultures locker.

Veröffentlichungstermin: 13. November 2009

Spielzeit: 67:10 Min.

Line-Up:
Josh Homme – Guitar, Vocals
John Paul Jones – Bass, Keyboard, Backing Vocals
Dave Grohl – Drums, Backing Vocals

Produziert von THEM CROOKED VULTURES
Label: Sony Music

Homepage: http://www.themcrookedvultures.com

MySpace: http://www.myspace.com/crookedvultures

Tracklist:
1. No One Loves Me
2. Mind Eraser No Chaser
3. New Fang
4. Dead End Friends
5. Elephants
6. Scumbag Blues
7. Bandoliers
8. Reptiles
9. Interludes With Ludes
10. Warsaw Or The First Breath You Take
11. Caligulove
12. Gunman
13. Spinning In The Daffodil

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner