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THE VISION BLEAK: The Wolves Go Hunt Their Prey

Wölfe, die heulen, beißen nicht.

Groß waren die Erwartungen, die man in das Drittwerk des deutschen Duos von THE VISION BLEAK gesteckt hat. Vollmundig die Ankündigungen, The Wolves Go Hunt Their Prey sei metallischer und abwechslungsreicher. Die Vorfreude wuchs dementsprechend in waghalsige Höhen. Schaum vor dem Mund legt man die CD, die einmal mehr mit einem überaus schönen Cover ausgestattet ist, in den Player ein, fletscht in wilder Ungeduld die Zähne und will schon zum ungezügelten Jaulen beginnen. Doch Wölfe, die heulen, beißen nicht…

Dabei setzt The Wolves Go Hunt Their Prey genau an dieser Stelle fort, wo Carpathia aufgehört hat. Eigentlich kann man von einem lupenreinen Abziehbild sprechen. Der Sound aus der Klangschmiede Studio E ist identisch, die dramatischen Elemente werden nach einem ähnlichen Muster eingebaut, der Gesang ist ebenso monoton wie beim Vorgänger, die Riffs atmen nach wie vor die schwedische Death Metal-Vergangenheit und die Bombast-Elemente fügen sich auch auf dem aktuellen Album nahtlos in das Klangbild ein. Sogar auf Kleinigkeiten, wie ein kurzes Sopran-Intermezzo oder eine orientalische Sequenz, wurde wieder zurückgegriffen. Ein wenig mehr Kreativität und Weiterentwicklung hätte man THE VISION BLEAK schon zutrauen können.

Starke Passagen, wie der flotte Auftakt und das ebensolche Ende von The Demon Of The Mire öffnen und schließen die beinahe inhaltslose Klammer dieses Song und auch bei The Shining Trapezohedron bemerkt man diese abwechslungsarme Langatmigkeit. Nur gegen Ende gibt man dem Hörer mit akustischer Gitarre und Ethno-Chor beruhigendes Futter als Wiedergutmachung. Dagegen leben Songs wie She-Wolf oder The Eldrich Beguilement von ihren klassisch deathigen Riffs. Und mit By Our Brotherhood With Seth ließen sich die Fans durchaus wieder versöhnlich stimmen, bietet der Abschlusstrack doch all das, was man sich eigentlich vom ganzen Album erhofft hätte: Atmosphäre, Abwechslung, gutes Arrangement und den gewissen Wiedererkennungswert.

Zwar soll das Album nicht schlecht geredet werden – The Wolves Go Hunt Their Prey hat ohne Zweifel starke Momente und für neue THE VISION BLEAK-Hörer durchaus großen Reiz -, doch erweckt der Carpathia-Nachfolger den Eindruck, als würde er noch von der in den Karpaten gerissenen Beute zehren.

Veröffentlichungstermin: 03.09.2007

Spielzeit: 43:26 Min.

Line-Up:

Ulf Theodor Schwadorf – Gitarre, Bass, Keyboards
Allen B. Konstanz – Gesang, Schlagzeug, Keyboards

Label: Prophecy Productions

Homepage: http://www.the-vision-bleak.de

Tracklist:
1. Amala & Kamala
2. She-Wolf
3. The Demon Of The Mire

The Black Pharaoh Trilogy
4. Introduction
5. Part I: The Shining Trapezohedron
6. Part II: The Vault Of Nephren-Ka

7. The Eldrich Beguilement
8. Evil Is Of Old Date
9. By Our Brotherhood With Seth

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