SUNRISE: Traces To Nowhere

Rockiger Metalcore mit viel Wiedererkennungswert, aber mangelnder Abwechslung.

Dass SUNRISE so ganz ihren eigenen Stil haben, kann man weder überhören, noch ihnen absprechen. Das Warmwerden mit dieser CD fiel mir genauso schwer, wie das Schreiben dieses Reviews, was nämlich gleichzeitig immer irgendeine Art Kategorisierung bedeutet.

SUNRISE sind zwar nicht originell, sie sind eigentlich gar nichts Bestimmtes. Sie sind in keiner Richtung extrem, ihre Lieder sind im Midtempo gehalten und weder hochtechnische Spirenzien, noch simple Moshparts finden sich in den Songs. Die Attitüde des Metalcore liegt leicht über allen Kompositionen, un dimmerhin ist es wahrscheinlich auch richtig so. Old-School Hardcore Riffs treffen auf Thrashmetal-Einflüsse, aber das Ganze klingt nicht so hip, wie sich das jetzt anhört. SUNRISE klingen eher, wie eine Rockversion des modernen Hardcores oder Metalcores.

Thrashige, rockige und vor allem straighte Nummer servieren uns die Polen und klingen dabei eher dreckig und gelassen, als übertrieben wütend. Die Produktion ist angenehm rotzig und zieht einen eher mit, als Druck auszuüben. Die Stimme von Sänger Pat klingt wohlig rau und orientiert sich eindeutig eher an der Melodie, statt aufpoliert wütend oder gar melancholisch zu werden.

Man möchte sagen, SUNRISE liefern ein bodenständiges, ehrliches Album ab. Traces To Nowhere ist ein schön ruppiges Stück Musik und gefällt mir wirklich recht gut. Allerdings muss man sagen, dass durchaus eine Schwachstelle förmlich ins Gesicht springt: Viele der Lieder hören sich einfach ähnlich an. Dabei entdeckt man besonders gute Momente, die hervorragend ins Ohr gehen des Öfteren mal wieder. Da das kein Einzelfall auf dem Album ist, kann man nicht anders, als hier Wertungsabstriche zu machen. Die Ähnlichkeiten sind auch zu deutlich, als das man sie als persönlichen Stil bezeichnen könnte. Denn den hat die Band durchaus und den erkennt man auch zehn Meter gegen den Wind, wozu der (leider seht monotone) Gesang sicher auch wesentlich beiträgt. Die Kompositionen heben sich aber einfach untereinander nicht genug ab. Vielleicht ist die Monotonie und die mangelnde Abwechslung sogar der Grund, warum die Band einen guten Wiedererkennungswert hat, wer weiß? Wäre gut möglich. Kennen wir ja von MOTÖRHEAD.

Anspieltipps: Escape Failure, Coma Is Over, Scream Bloody Murder.

Veröffentlichungstermin: 02.11. 2004

Spielzeit: 30:35 Min.

Line-Up:
Daniel – Gitarre

Arek – Drums

Adam – Bass

Piotr – Gitarre

Pat – Vocals

Produziert von Robert Srzednicki
Label: Lifeforce

Homepage: http://www.sunriseblast.com/

Email: sunriseblast@yahoo.com

Tracklist:
01. Born Free Die Free

02. Coma Is Over

03. Escape Failure

04. Traces to Nowhere

05. Compromise Zero

06. Beyond Sanity

07. Scream Bloody Murder

08. Undercover Enemy

09. Smiling Bag

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