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STEVE VAI: Vai/Gash

Ha nein, Guitar Wizard STEVE VAI ist nicht unausgelastet nach seinem letzten Soloalbum „Inviolate“ oder mit der anstehenden Welttournee. Vielmehr hat er sich an Aufnahmen erinnert, die er 1991 mit seinem Kumpel Johnny „Gash“ Sombrotto aufgenommen hatte. Beide einte die Liebe zum Biken, statt Musik stand die Liebe für ihre Harleys ganz vorn. Gash entging 1977 bei einem Unfall nur knapp dem Tod, großflächige Brandnarben hat er nie versteckt, ein selbstbewusster Kämpfer. 1998 jedoch kam Gash bei einem weiteren Unfall ums Leben. Nun also war wohl der richtige Zeitpunkt für STEVE VAI, diese Songs doch zu veröffentlichen. Das ist gut so, allein um Johnny „Gash“ Sombrotto doch noch die verdiente Bühne zu geben. Und VAI mal wieder in einem klassischen Bandsound zu erleben, das hat ja auch was.

STEVE VAI ehrt seinen Kumpel GASH mit diesem gemeinsamen Album

Gut gelaunter Biker/Hard Rock ist angesagt. „In The Wind“ kommt fröhlich, rockt und rollt, dass man an VAI´s Zeit mit DAVID LEE ROTH denkt ist fast logisch. Noch mehr bei „Busted“, dass gar eine fette Portion VAN HALEN mitbringt. Man denkt direkt an das nette „Hot For Teacher“-Video. Es bluesrockt schunkelig ein wenig, VAI schiebt immer mal ein zurückhaltendes, songdienliches Solo raus, überlässt die Bühne aber weitestgehend Gash. Damals mit den Arbeiten zum „Sex And Religion“-Album beschäftigt, scheint ihm das Zurückziehen in dieses klassischen Rocksound wohlgetan zu haben.

Was auch deutlich wird sind die Verweise Richtung KISS irgendwo zwischen 1982 und 87. Auch weil die Stimme von Gash immer mal an PAUL STANLEY erinnert, gerade wenn er nach oben geht. Selbst wenn der Song wieder eher nach DAVID LEE ROTH klingt wie „She Saved My Life Tonight“. „Danger Zone“ hat einen DOKKEN-Touch, könnte aber von vielen der typischen 80er MTV-Bands stammen. „New Sensation“ ist dann doch eher nervig, „Flowers Of Fire“ beendet als schöne Schunkelbalade mit OZZY-Touch das kurze Album.

VAI hält sich zurück, das Rampenlicht gehört GASH

Warum es STEVE VAI wichtig war, diese Songs zu veröffentlichen, wird schnell klar. Johnny „Gash“ Sombrotto hatte eine klasse Stimme, perfekt für diese Art von 80er Biker/Hard Rock. Hätte er seinen Fokus mehr auf eine Karriere als Sänger gelenkt, da wäre einiges drin gewesen. VAI hingegen erfreut damit, dass er sich als Teil des Ganzen zurückzieht und im Bandsound untertaucht. Natürlich laden seine eher kurzen Soli ein, genau hinzuhören. Kleine Spinnereien gibt es immer zu entdecken, die aber nicht nach vorn geschoben werden. Die begleitenden Musiker machen einen guten Job, das Album kommt in einem klaren, zeitgemäßem Sound. Das Booklet ist liebevoll aufgemacht, zeigt viele Bilder von Vai und Gash, Steve erzählt die Geschichte zur Freundschaft und dem Album. Das Coverbild von Gash gibt es nochmal als Poster.

Mit VAI/GASH würdigt STEVE VAI seinen Freund, es wäre schade, wären diese nicht ins Licht gerückt worden. Es gibt nicht wirklich ganz große Hits, aber im Ganzen macht das Album richtig Spaß und macht Lust auf Frühling, mangels Harley mit offenem Fenster über die Landstraße zu cruisen. VAI/GASH bietet den passenden Soundtrack dafür.

Im Rahmen seiner Europatournee spielt STEVE VAI zudem am 11. April 2023 im Münchner Technikum.

 

Veröffentlicht am 27.01.2023

Spielzeit: 29:31 Min.Label: Favored Nations

Homepage: https://www.vai.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/stevevai

Die Tracklist von “Vai/Gash”:

1. In The Wind (Video bei YouTube)
2. Busted (Audio bei YouTube)
3. Let’s Jam
4. Woman Fever
5. She Saved My Life Tonight (Audio bei YouTube)
6. Danger Zone
7. New Sensation
8. Flowers Of Fire

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