STAINED BLOOD aus Barcelona bepflügen seit 2005 die Melodic Death Metal-Gefilde. Mangelnde Erfahrung ist den Katalanen somit nicht anzulasten. Vier Jahre nach dem Zweitling „Hadal“ kommt mit „Nyctosphere“ nun das dritte STAINED BLOOD-Album auf den Markt. Kryptisch das Cover, ordentlich die Produktion (mit hörbarer Bassgitarre), spannungsversprechend die Songlängen – wer durchwegs Melodic Death Metal-Songs über der Sieben-Minuten-Grenze komponiert, muss höhere Ambitionen haben.
„Nyctosphere“ mit Länge(n)
STAINED BLOOD lassen auf „Nyctosphere“ ihre handwerklichen Erfahrungsmuskeln spielen – technische Schnitzer leistet sich das Quintett keine und immer wieder lassen sie sich spielerisch dazu hinreißen, ihr Können zur Schau zu stellen. „Avfall“ lässt nach 6 ½ Minuten vor allem wegen der Gitarrenarbeit aufhorchen, „The Lightless Walk“ überzeugt mit abwechslungsreichem Drumming. Hier und da erinnern STAINED BLOOD so durchaus an die neuesten Zeiten von AT THE GATES, doch anders als die Göteborger Ausnahmeband haben STAINED BLOOD die Tendenz, auszuufern. Das führt nicht nur zu langen Songs, sondern auch zu Längen, die sich als Schwäche von „Nyctosphere“ herausstellen. Die Atmosphäre stimmig zusammenzuhalten gelingt STAINED BLOOD am ehesten im letzten Stück der Platte, „Drowned“. Da werden die Katalanen langsamer und dichter – „Drowned“ versandet so nicht.
STAINED BLOOD liefern soliden Melodic Death Metal
Am Ende ist “Nyctosphere” eine solide Melodic Death Metal-Platte, die technisch durchaus zu gefallen mag. In Sachen Songwriting müssen STAINED BLOOD straffer und eigenständiger werden, aber Anhängerinnen der wiederauferstandenen AT THE GATES sollten hier durchaus ein Ohr riskieren.
Veröffentlichungstermin: 22.03.2019
Spieldauer: 47:57
Label: Blood Fire Death
Website: http://stainedblood.bandcamp.com/
Line Up:
Raul Urios – Bass
Salvador d`Horta – Drums
Miquel Pedragosa – Gitarren
David Rodriguez – Gitarre
Narcis Boter – Vocals
Trackliste
- Avfall
- Century to suffer
- The lightless walk
- Shrines of loss
- Winterflesh
- Drowned