SPOCK´S BEARD: Feel euphoria

Wieweit die Fans mit dieser Platte ohne Neal Morse leben können/wollen kann ich nicht nachvollziehen, für Prog-Fans und Crossover-Freaks ist diese CD sicher ein Highlight, für „normale“ Metaller wird sie wahrscheinlich zu anstrengend sein.

Ich habe das Glück/Pech dass es bisher keine SPOCK`S BEARD-Scheibe in meinen Player geschafft hat und ich somit den anscheinend erdrückenden Schatten eines Neal Morse nicht nachvollziehen kann. Das lässt dann aber für mich einen unvorgenommenen Eindruck zu ohne diesem ausgestiegenen Künstler nachzutrauern der wohl den Großteil der bisherigen Geschichte der Band maßgeblich geprägt hat.

Freakige Rocker wie der Opener „Onomatopoeia“ und „Change“ lassen mich immer wieder an FAITH NO MORE denken. „The bottom line“ strotzt nur so vor Abwechslung, immer wieder renn ich zum Player ob das denn nun schon ein neues Stück ist. Kurz bevor man sich dem Wahnsinn frickeliger Songs wie „Feel euphoria“ ergibt wird man mit der entspannten Ballade „Shining star“ wieder zurückgeholt. „East of Eden, west of Memphis“ erinnert mich gnadenlos an einen Pop-Hit von Robert Palmer. „Ghost of Autumn“ klingt gar fast wie eine theatrale SAVATAGE-Ballade und „Same old story“ nach DEEP PURPLE meets DREAM THEATER. Träumerisch geht es wieder bei „You don`t know“ und dem Schlußtrack „Carry on“ zu, der Canon „Judge“ klingt gar nach SIMON & GARFUNKEL! Im in sechs Teile aufgeteilten „A guy named Sid“ blitzen oft gewollt Fragmente bekannter Songs auf.

Diese Platte ist extremst abwechslungsreich, erfordert aber auch bei den freakig-verrückten Frickelparts gelegentlich gutes Durchhaltevermögen. Musikalisch ist alles vom Feinsten, der Gesang von Nick D`Virgilio passt wunderbar zur Musik und ist entweder schön warm oder aber auch mal rockig-rauh.

Was mich an dieser Platte etwas stört ist dass sie einem keine Wahl lässt ob man sie nun intensiv hören möchte oder sie nur als entspannte Begleitmusik genießen möchte wie es zum Beispiel die neue ENCHANT zulässt. „Feel euphoria“ zwingt einen zum Zuhören, eine Alternative gibt es nicht. Wieweit die Fans mit dieser Platte ohne Neal Morse leben können/wollen kann ich nicht nachvollziehen, für Prog-Fans und Crossover-Freaks ist diese CD sicher ein Highlight, für „normale“ Metaller wird sie wahrscheinlich zu anstrengend sein.

Spielzeit: 64:00 Min.

Veröffentlichungsdatum: 30.06.03

Line-Up:
Nick D`Virgilio – Vocals, Drums

Alan Morse – Guitars

Ryo Okumoto – Keyboards

Dave Meros – Bass

Produziert von Spock`s Beard und Rich Mouser
Label: CMM

Homepage: http://www.spocksbeard.com

Email: nick@spocksbeard.com

Tracklist:
1. Onomatopeia

2. The Bottom Line

3. Feel Euphoria

4. Shining Star

5. East Of Eden, West Of Memphis

6. Ghosts Of Autumn

7. A Guy Named Sid Pt.1 Intro

8. A Guy Named Sid Pt.2: Same Old Story

9. A Guy Named Sid Pt.3: You Don`t Know

10. A Guy Named Sid Pt.4: Judge

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