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SONS OF LIBERTY: Brush-Fires Of The Mind

Jon Schaffer auf Solopfaden – das klingt nach abgespeckten ICED EARTH. Und das teilweise gar nicht mal schlecht, insgesamt aber immer noch weit unter dem Niveau, das man von Herrn Schaffer mal gewohnt war.

Ganz ehrlich. Als Jon Schaffer ankündigte ein Solo-Projekt namens SONS OF LIBERTY aus dem Boden zu stampfen stellten sich mir in Verbindung solch lyrischer Perlen wie When The Eagle Cries vom The Glorious Burden-Album die Nackenhaare hoch. Jetzt also überbordender Hurra-Patriotismus in Albumlänge? Na ja, nicht wirklich. Liebe zu Amerika und zur Freiheit, ja aber auch harsche Kritik an den Herrschenden und ihren Komplizen, den Bankern.

Jon Schaffer hat offensichtlich mal ein paar Bücher zur Hand genommen und hat nun die Federal Reserve Bank als die Wurzel allen Übels ausgemacht. Die Regierenden sind nur Marionetten der Super-Reichen, die ihren Einfluss für ihre Zwecke ausnutzen und den kleinen Mann um all sein Hab und Gut bringen wollen. Klingt nicht all zu weit her geholt meint ihr? Mag sein, ja. Kritik am Kapitalismus ist wichtig und richtig, keine Frage. Und auch die äußerst fragwürdigen Verbindungen von Geldelite und Politik sollten mehr als kritisch hinterfragt werden. Aber in Verbindung mit unverhohlener Pro-Schusswaffenbesitz-Propaganda muss ich dabei irgendwie an einen Haufen paranoider Rednecks denken, die ihr Land gegen Sozialisten-Bankster verteidigen wollen und ansonsten mit Alufolie-Hüten in ihren Kellern sitzen und darauf waren, dass die Gründerväter mit Ufos auf die Erde zurück kommen und uns ins gelobte Land führen. Aber lassen wir da…

Da ihm sein Anliegen so wichtig ist, gibt es im Booklet des Albums ein Vorwort in englisch, französisch, spanisch und deutsch in dem Jon sein Anliegen erklärt und den Käufer der CD bittet, das Album an Freunde zu kopieren und sich auf der SONS OF LIBERTY-Homepage zu informieren. Pro-Schusswaffen Shirts gibt es da auch zu bestellen, natürlich als Band-Merch getarnt. Nun ja, kommen wir mal zum musikalischen Teil der Veranstaltung, der ist nämlich weitaus wenger irrelevant als man vermuten könnte. Zumindest teilweise. All zu weit weg von ICED EARTH bewegt sich Jon auf Brush-Fires Of The Mind nicht, viele Songs hätten – lässt man die zwischendurch eingespielten gesprochenen Zitate und Reden diverser Präsidenten etc. mal außen vor – durchaus auch auf den letzten Alben seiner Hauptband stehen können. Jon schlägt sich als Frontmann ziemlich gut, auch wenn er rein technisch natürlich schon etwas limitiert ist, der Mann ist ja nun mal hauptamtlich Gitarrist. Aber er weiß was er tut und klingt manchmal dem guten Mat Barlow gar nicht mal so unähnlich. 

Mit den ersten drei Songs startet das Album recht ordentlich, klassische Metal-Songs, wie gesagt den letzten ICED EARTH-Werken nicht unähnlich, nur etwas abgespeckter. Leider hält Jon das Niveau nicht über die gesamte Albumlänge und im weiteren Verlauf plätschert das Album so vor sich hin. Insgesamt ist Brush-Fires Of The Mind also eine zwiespältige Angelegenheit. Im Gesamtschnitt ordentliches aber wenig begeisterndes Songmaterial und ein inhaltliches Konzept mit dem sicher nicht jeder warm werden wird.

 

Veröffentlichungstermin: 09.07.2010

Spielzeit: 45:50 Min.

Line-Up:

Jon Schaffer – vocals, guitars, drum programming
Ruben Drake – bass

Label: Platinum Dragon / Century Media

Homepage: http://www.sons-of-liberty.net

MySpace: http://www.myspace.com/meettheshackles

Tracklist:

01. Jekyll Island
02. Don´t Tread On Me
03. False Flag
04. Our Dying Republic
05. Indentured Servitude
06. Tree Of Liberty
07. Feeling Helpless?
08. The Cleansing Wind
09. We The People

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