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SIMON MCBRIDE: The Fighter

Man kennt das ja, die Musik, die man hört, wird irgendwann immer abgefahrener und komplexer, irgendwer muss doch den Rock mal neu erfinden. Und dann kommt SIMON MCBRIDE daher und haut einen mit seinem klassischen Rockalbum „The Fighter“ um. Man fühlt sich an frühere Helden erinnert, ohne dass man das Gefühl hat, ein Coveralbum zu hören und dann doch lieber die Originale rauszuziehen. Der Ire hat mit klassischem Power-Trio ein Album eingerockt, das total Spaß macht. Er weiß halt, was er macht. 1994 mit zarten 16 Jahren bereits Ersatz bei SWEET SAVAGE für Vivian Campbell (DIO, DEF LEPPARD), Arbeit mit DON AIREY, Shows als Opener für JEFF BECK, JOE BONAMASSA oder JOE SATRIANI, vier Soloalben. Aktuell steht der Mann aus Belfast, heute 42 Jahre alt, mit DEEP PURPLE auf der Bühne, da deren Steve Morse die Tour nicht begleitet und sich um seine kranke Frau kümmert. Aber für uns steht erstmal sein neues Album „The Fighter“ an.

SIMON MCBRIDE liefert auf „The Fighter“ starken, zeitlosen Hard/Blues Rock

So hat er einen sehr schnell mit dem geschmeidigen Opener „Don’t Care“. Erdiger Rock ist angesagt, eine Prise BAD COMPANY macht sich breit, ein feuriges Solo wird raus gehauen. Krass, wie zeitlos Oldschool-Rock sein kann, wenn er einfach gut ist. Wir reisen durch den Blues mit „Show Me How To Live“, wer mag da nicht unweigerlich an GARY MOORE denken, wir zappeln funky zu „Kingdoms“. Wird es wieder hart rockend, dann bewegt sich MCBRIDE weit genug weg von MOORE. Dann erinnert er mehr an eine kraftvolle, moderne Verbeugung Richtung FREE oder BAD COMPANY wie beim Titelsong. „High Stakes“ zeigt sich als knackiger Rocker, der zu MTV-Zeiten in Dauerrotation gelaufen wäre. Catchy bleibt der Song im Ohr hängen und lädt zum Tänzeln ein.

Tolle Gitarren, knackige Rocker mit reichlich Blues – „The Fighter“ packt einen

Ja ja, ohne Ballade geht es wohl nicht. „Let Me Go“ kommt mit einem schönen, melancholischen Flow, der wieder an die frühen BAD COMPANY erinnert. Ein Solo zum Verlieben, was will man mehr. Abrocken zum bluesigen „100 Days“ zum Beispiel, Vergleiche mit GARY MOORE sind wieder unvermeidbar. Simon hat ihm deutlich hörbar oft auf die flinken Finger geschaut. „Just Takes Time“ würde auch einer Southern Rock-Band gut stehen. So rockt und schunkelt man bis zum abschließenden „The Stealer“. Da schließt sich der Kreis zu FREE, Mr. McBride bringt den 1970er Klassiker jedoch merklich energischer. Dass auch die gefälligen Vocals von MCBRIDE immer mal etwas an Paul Rodgers erinnern rundet dies ab. Immer wieder kommen beim Hören des Albums auch die Engländer THUNDER in den Sinn.

SIMON MCBRIDE reiht sich erfolgreich bei den klassischen irischen Gitarrenhelden ein

SIMON MCBRIDE bemüht sich gar nicht erst, mit „The Fighter“ den Hard/Blues Rock neu zu erfinden. Er liefert ein grundehrliches Album, das jeden Freund klassischer Rockmusik begeistern dürfte. Die Verweise auf andere irische Gitarrenlegenden sind unverkennbar. Gerade GARY MOORE schaut immer mal vorbei, gerade auch bei den Leads. Wo der 2011 verstorbene Gitarrenheld zwei Karrieren brauchte, eine als Hard Rocker und eine als Blues-Held, vereint SIMON MCBRIDE beides auf einem Album. Gerade bei den bluesigen Songs denkt man auch mal an JOE BONAMASSA, seine Fans dürften auch hier Spaß haben. Classic Rocker, die gern auch mal wieder FREE oder BAD COMPANY auflegen, die werden „The Fighter“ ebenfalls feiern. Aber bei all den Querverweisen bietet SIMON MCBRIDE eine coole eigene Mischung, welche eben diesen Sound ins hier und jetzt transportiert.

Man hört durchgehend, dass der Ire zu den Großen an der Gitarre gehört. Dies bettet er aber stimmig in die Songs ein, ohne auf extravagantes überzogenes Geschredder zu setzen. Seine Rhythm-Section unterstützt ihn amtlich, die sympathische Stimme passt perfekt zum Sound. Irgendwer sagte mal, wie zeitlos Oldschool-Rock sein kann, wenn er einfach gut ist. Und eben das bekommt man hier von SIMON MCBRIDE.

Veröffentlicht am 27.05.2022

Spielzeit: 44:01 Min.

Lineup:
Simon McBride – Vocals, Guitars, Backing Vocals
Dave Marks – Bass, Percussion, Keyboards, Backing Vocals
Jon Finnigan – Drums
sowie
Shannon Forest – Keyboards
Jo Webb – Additional Guitars (7), Backing Vocals
Emily Holligan, Mitchel Emms, Iain Hornal – Backing Vocals

Label: earMusic

Homepage: https://www.simonmcbride.net

Mehr im Web: https://www.facebook.com/SimonMcBrideGuitarist

Die Tracklist von “The Fighter”:

1. Don’t Care (Video bei YouTube)
2. Show Me How To Live
3. Kingdoms
4. The Fighter (Video bei YouTube)
5. High Stakes
6. Let Me Go
7. 100 Days
8. King Of The Hill
9. It Just Takes Time
10. Trouble
11. Back To You
12. The Stealer FREE

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