SILVERSHADES: A Glimmer in the Dusk [Eigenproduktion]

Erstling einer recht neuen Gothic-Rock-Band mit guten Zukunftsaussichten.

Im Jahr 2003 gründete sich im nordrhein-westfälischen Neuss die Formation DARK POETS SOCIETY aus den Brüdern Stefan und Andreas Krieger (die beide früher bei ABYSSARIA
mitwirkten) und dem Bassisten Simon (früher bei DEAD WEDDING und INFECTION). Schon bald fanden die drei, dass ihr Bandname sie stilistisch zu sehr einschränke, mit dem neuen Namen SILVERSHADES versuchen sie – erfolgreich? – diesen Schranken zu entfliehen. Stilistisch in eine klar definierte Richtung gehen sie trotzdem: Dass es auf ihrer Platte Gothic Rock zu hören gibt, dürfte keine große Überraschung sein.

A Glimmer In The Dusk ist allerdings, wie der Titel bereits verrät, kein todtrauriges Werk geworden, sondern versucht, in einer melancholischen Soundlandschaft Lichtfunken am Horizont zu setzen.

Mit schön straightem Flow starten SILVERSHADES in ihr Debüt. From Every Single Broken Hope ist ein klasse Einsteiger, der den Hörer ohne Umwege in die schwermütige Stimmung der Platte zieht, gleichzeitig aber auch die versprochenen Lichtfunken streut. Sänger Stefan Krieger, der gesanglich irgendwo zwischen Nick Holmes von PARADISE LOST und Jyrki69 (THE 69 EYES) liegt, legt offensichtlich keinen Wert auf dramaturgische Spielereien und hochgestochene Grenzgänge seiner Stimme, sondern singt glaubwürdig emotional, unaufdringlich den Hörer mitnehmend.

Auch der folgende Song Die Another Day überzeugt, hier haben die Drei eine hinreißende, simple Melodie erschaffen, die mit Streichersamples und zurückhaltendem Keyboard arrangiert, tief innen drin zu berühren weiß.

The Way Home täuscht härter an, verwandelt sich aber alsbald in das melancholischste Stück der Platte, bei dem trotz spacigen Synthie-Spielereien und Keyboard eine Grabesstimmung herrscht.

Destiny das zusammen mit dem nachfolgenden Failed noch von einer Vorgängerband namens MANKIND´S ELEGY stammt und für A Glimmer In The Dusk neu aufgenommen wurde, ist hörbar auf einer ganz anderen Baustelle entstanden. Zu Beginn stark Wave-beeinflusst, hat der Song außer dem Ausflug in die Vergangenheit und dem damit gezeigten Entwicklungsschritt nicht viel zu bieten.

Auch mit dem wieder flotteren Failed will sich der Zauber der vorhergehenden Songs nicht so recht zeigen. Dafür lässt das klassisch arrangierte Instrumentalstück Dark Poets Symphony die Platte stilgerecht ausklingen.

Klasse Album, trotz kleiner Schwachstellen wie dem typisch nach Eigenproduktion klingenden Sound und mancher Holprigkeit beim mehrstimmigen Gesang.

Veröffentlichung: Oktober 2004

Spielzeit: 29:09 Min.

Line-Up:
Stefan Krieger – Vocals & Guitar

Simon – Bass

Andreas Krieger – Keyboards

Homepage: http://www.silvershades.net

Email: info@silvershades.net

Tracklist:
I. For Every Broken Hope

II. Die Another Day

III. The Way Home

IV. Unforgotten

V. Destiny

VI. Failed

VII. Dark Poets Symphony

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