SILENT STREAM OF GODLESS ELEGY: Návaz

Slawische Weiterentwicklung von Doom/Gothic Metal zum Folk Metal.

Das tschechische Urgestein in Sachen Doom/Gothic und Folk Metal, SILENT STREAM OF GODLESS ELEGY, setzt seinen Weg in Richtung seiner folkloristischen Wurzeln fort. Das aktuelle Album Návaz weiß davon neun Lieder zu singen. War die Band in ihren ersten Jahren noch vermehrt dem Doom und Gothic Metal zugetan, so war Relic Dances anno 2005 schon eher dem Folk Metal zuzuordnen. Mit dem aktuellen Output sind die Tschechen nun endgültig im Folk Metal angekommen – und nicht nur das, schließlich verstärken SILENT STREAM OF GODLESS ELEGY das folkloristische Element durch Texte und Liedtitel in ihrer Landessprache.

Von der früheren Ausrichtung ist nur mehr der sporadische Einsatz der Growls von Pavel Hrncír zu erspähen. Ansonsten trägt Sängerin Hanka Hajdová die Hauptverantwortung, wenn es darum geht, den Texten Gehör zu verschaffen, wenngleich auch Kollege Pavel Hrncír im Cleangesang anwesend ist. Generell ist die gesangliche Leistung ausgereift, wenngleich man da und dort die letzte Emotion vermisst.

Emotionen werden dagegen vermehrt durch den Einsatz der klagenden Streichinstrumente wie Violine und Violoncello verbreitet – ein Markenzeichen, das SILENT STREAM OF GODLESS ELEGY schon seit den späten 90er-Jahren für sich verbuchen konnte. Aus dieser Zeit stammt auch die nach wie vor doomig-tief gestimmte Gitarrenarbeit.

Generell tummeln sich auf dem insgesamt sechsten Album der Tschechen neun gefühlvolle, irgendwie positiv gestimmte Nummern, die ebenso erwachsen und ausgereift klingen wie es auch die Band ist. Als Highlights können dabei Slava und Pramen, co ví ausgemacht werden, obwohl kein Track so richtig abfällt. Denn alle werden professionell zum Besten gegeben, sind sauber produziert und durchwegs auf hohem Niveau. Dennoch fehlt dem Album der letzte Kick – gerade in puncto Abwechslung, was Tempo und Härte betrifft, hätten SILENT STREAM OF GODLESS ELEGY in ihrer Vergangenheit kramen können, um sich nicht ganz im Midtempo zu verlieren.

Veröffentlichungstermin: 17. 01. 2011

Spielzeit: 48:37 Min.

Line-Up:
Radek Hajda – Gitarre
Hanka Hajdová – Gesang
Pavel Hrncír – Gesang
Michal Sýkora – Violoncello
Pavel Zouhar – Violine
Dušan Fojtášek – Bass
Mirek Petrek – Gitarre
David Najbrt – Schlagzeug

Label: Season of Mist

Homepage: http://www.ssoge.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/ssoge

Tracklist:
1. Mokos / Earth Mother
2. Zlatohlav / Golden Head
3. Skryj hlavu do dlaní / Hide Your Head into Hands
4. Prísahám / Promise
5. Slava
6. Sudice / The Fate
7. Dva stíny mám / I Have Two Shadows
8. Pramen, co ví / Thinking Spring
9. Samodiva / Fay

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