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SIGNUM DRACONIS: The Divine Comedy: Inferno

Mit “The Divine Comedy: Inferno” haben SIGNUM DRACONIS einen ersten Teil eines ambitionierten Projekts realisiert, das sich “Die Göttliche Komödie” von Dante zur Vorlage nahm, um sie als Symphonic Metal-Trilogie zu vertonen.

Eine neue Band könnte es sich durchaus leichter machen als SIGNUM DRACONIS. Kaum gegründet, da posaunen die Italiener auch schon raus, dass sie ein dreiteiliges Konzeptwerk zu Dantes “Die Göttliche Komödie” planen. Und dann ist der erste Teil und quasi das Debütalbum “The Divine Comedy: Inferno” auch gleich eine Doppel-CD in guter Spielfilmlänge. Wenn das nur gut geht…

“The Divine Comedy: Inferno” ist überraschend vielseitig

Und siehe da, der Mut und der Ehrgeiz haben sich ausgezahlt. Denn zum einen ist “The Divine Comedy: Inferno” überraschend vielseitig, so dass die lange Spielzeit nicht zwingend ermüdet. Die Vielschichtigkeit rührt von den verschiedenen Elementen her, die SIGNUM DRACONIS abwechselnd zum Einsatz bringen. Da gibt es symphonisch orchestrale Passagen (professionell eingespielt vom Bratislava Symphony Orchestra mitsamt Chor), exzellente Chor-Passagen wie etwa in “Gate of Hell (Arrival of Charon)”, narrative Elemente, die manchmal aufgrund ihrer Länge gar Hörspiel-Charakter haben (“Ten Moats of Damnation (Interlude: The Ulysses’ Chant)”), leicht progressive Züge, starke Power Metal-Passagen, Up-Tempo-Passagen (“Firestorm”), feine Gitarren-Soli und (leider auch allzu) flockig poppige Momente (“The Mission of Virgil”). Der Abwechslung zugute kommen auch die diversen Gast-Sänger*innen, die jeweils eine eigene Rolle in der Metal Opera bekleiden.

SIGNUM DRACONIS verbinden Dantes Literaturvorlage schlüssig mit der Musik

Und zum anderen ist die konzeptionelle Umsetzung ebenfalls nachvollziehbar, als dass die Story gut nacherzählt wird beziehungsweise einige markante Buch-Passagen für die musikalische Umsetzung herangezogen worden sind. Hilfreich sind da die gesprochenen Passagen von Renato Carrozzo. Auch wird die jeweilige Intention der Stimmung und Atmosphäre gut umgesetzt, so dass das Zusammenspiel von Musik und Literaturvorlage als funktionierend angesehen werden kann. Da ist es dann verschmerzbar, wenn manche Songs in ihrer Funktion als Musikstück nicht derart zünden (wie etwa “Phlegethon (The Bloody River)” oder “Forest of Suicides”). In ihrem konzeptionellen Wesen machen sie aber zumeist Sinn.

Somit ein sowohl spannendes als auch überraschend überzeugendes Album, das ich weder von den beteiligten Musikern noch vom Label (in dieser Qualität) erwartet hätte.

Veröffentlichungstermin: 12.11.2021

Spielzeit: 92:50 Min.

Line-Up:
Max Morelli – Gesang
Oscar Grace – Gitarre
Filippo Martignano – Keyboards
Stefano Antonelli – Bass
Francesco Micieli – Schlagzeuger

Gast-Sänger*innen:
Renato Carrozzo as Storyteller
Chiara Manese (KANTICA, Ex-PURSUING THE END) as Beatrice
Mark Boals (DRAMATICA, RING OF FIRE, Ex-YNGWIE MALMSTEEN) as Virgil
Ben Jackson as Charon
Ksenia Glonty (SENSORIUM) as Francesca
Luca Paolini as Pluto
Andrea Ranfa (VANEXA) as Brunetto Latini
Frederick Pollock as Ulysses
Simone Mularoni (DGM) as Nimrod ‘The Titan’
Oleg Smirnoff (ELDRITCH, LABŸRINTH, Ex-DEATH SS) as Count Ugolino

Produziert von Simone Mularoni (DGM) @ Domination Studio, San Marino

Label: Rockshots Records

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/signumdraconis

SIGNUM DRACONIS “The Divine Comedy: Inferno” Tracklist

CD 1:
1. In the Midway of Life’s Journey (5:14)
2. The Mission of Virgil (3:44)
3. Gate of Hell (Arrival of Charon) (5:58) (Lyric-Video bei YouTube)
4. The Borderland (4:48)
5. Whirlwind of Lovers (5:11) (Lyric-Video bei YouTube)
6. Under Eternal Rain (4:50)
7. To the Edge of Stygian Lagoon (4:45)
8. Regnum Dite (2:36)
9. Burning Graves (5:50)
10. Phlegethon (The Bloody River) (6:00)
11. Forest of Suicides (5:48)
12. Firestorm (6:11) (Lyric-Video bei YouTube)

CD 2:
13. On Geryon’s Back (1:10)
14. Ten Moats of Damnation (Interlude: The Ulysses’ Chant) (11:31)
15. In Hands of Titans (5:28)
16. Cocytus (The Ice Terror) (8:28)
17. Lucifer (7:46)

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