SHOK PARIS: Full Metal Jacket

Einunddreißig Jahre nach dem letzten Alben und nach fast zehn Jahren in der Mache sind SHOK PARIS mit einem neuen Album am Start.

In den Achtzigern veröffentlichten SHOK PARIS insgesamt drei Alben, das letzte davon – “Concrete Killers” – 1989. Danach war es erstmal für lange Zeit vorbei mit der Band. Seit 2009 ist die Band wieder am Start und spielte immer wieder mal Konzerte. Vom Original Line Up sind noch Frontmann Vixc Hix und Gitarrist Ken Er am Start, der Rest der Truppe ist immerhin seit 2010 dabei. Nun, 31 Jahre nach dem letzten Album, steht mit “Full Metal Jacket” ein neues Werk zur Debatte. Daran gebastelt hat die Band laut Facebook mehr oder weniger seit der Reunion, der Albumtitel stand bereits 2012 fest. Also fast schon Verhältnisse wie bei PSYCHOTIC WALTZ!

Wenn eine Band mit einem gewissen Kultstatus nach so langer Zeit nochmal ein Album veröffentlicht, kann das durchaus nach hinten losgehen. Andererseits gibt es mit dem FIFTH ANGEL Comeback-Album “The Third Secret” oder eben “The God-shaped Void” von PSYCHOTIC WALTZ auch Gegenbeispiele für ein mehr als gelungenes Spätwerk.

Melodischer US Metal ohne Überraschungen

Stilistisch sind SHOK PARIS gar nicht mal so weit von den erwähnten FIFTH ANGEL entfernt, nur etwas ruppiger, ohne Keyboards und Balladen. Auch SHOK PARIS spielen US Metal der eher melodischen Gangart, zumindest wenn man Bands wie ICED EARTH, METAL CHURCH oder JAG PANZER als Vergleich heranzieht. Das Hitpotential von FIFTH ANGEL hatten die Frühwerke in ihrer Gesamtheit nicht, wenn es auch Ausnahmen wie das fantastische “The Heat And The Fire” gab, zu dem damals auch ein Videoclip gedreht wurde. Nun aber mal zu “Full Metal Jacket”. Das Intro zitiert den Filmklassiker, welcher dem Album seinen Namen gab, und geht nahtlos in den Titelsong über, eine kurze knackige Up Tempo-Nummer. In Folge gibt es keine musikalischen Überraschungen, sondern genau das, was man von einer Band wie SHOK PARIS erwartet: Man hält sich an den klassischen Sound der frühen Werke.

SHOK PARIS haben mit “Full Metal Jacket” ein solides Comeback-Album abgeliefert

Und dabei zaubern SHOK PARIS einige kapitale Ohrwürmer aus dem Hut, seien es flotte Banger wie der Titelsong, “Do Or Die” sowie “Hellday” oder klassische Fistraiser-Hymnen wie “Nature Of The Beast” oder das pragmatisch betitelte “Metal On Metal. Zu den Highlights zählt auch der treibende Heavy Stampfer “Black Boots”. Lediglich “Those Eyes” und “Symphony Of The Sea” wollen nicht so recht zünden. Vic Hix hat seine charakteristische Stimme ganz gut über die Jahrzehnte gerettet und singt auch drei Dekaden nach dem letzten Alben noch souverän. In den besten Momenten erinnert er stimmlich an den großen Ronnie James Dio mit etwas mehr Reibeisen. Lediglich bei einigen Passagen klingt er etwas angestrengt. Das zweite Gründungsmitglied, Gitarrist Ken Erb, lässt ebenfalls nichts anbrennen und spielt die Klaviatur des 80er Jahre Gitarrenhelden ausgezeichnet.

Wie fällt nun also das Gesamturteil zum Comeback von SHOK PARIS aus? Nun, den Amis ist mit “Full Metal Jacket” ein grundsolides, stellenweise richtig gutes, klassisches Metal-Album gelungen. Fans der Band können beruhigt zugreifen. Echte Begeisterung stellt sich bei mir nicht ein, dazu fehlen dem Album noch ein oder zwei richtige Kracher. Aber ein respektables Spätwerk ist SHOK PARIS mit “Full Metal Jacket” definitiv gelungen.

Veröffentlichungsdatum: 29.05.2020

Spielzeit: 51:29

Line Up:
Vic Hix – vocals
Ken Erb – guitars
John Korsekwa – guitars
Ed Stephens – bass
Donovan Kenaga – drums

Label: No Remorse Records

Bandhomepage: http://www.shokparis.com/
Facebook: https://www.facebook.com/Shok-Paris-Official-109838635724543

SHOK PARIS „Full Metal Jacket“ Tracklist

01. The Creed
02. Full Metal Jacket
03. Nature of the Beast
04. Do or Die
05. Metal on Metal
06. Brothers in Arms
07. Black Boots
08. Hell Day (Lyric-Video bei YouTube)
09. Those Eyes
10. Fall from Grace
11. Symphony of the Sea
12. Up the Hammers (bonus track)

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