SHADOWKEEP: The Hourglass Effect

Sechs Jahre Wartezeit und ein geiles Album ist effektiv besser, als alle zwei Jahre Durchschnitt zu veröffentlichen. Sehr schön!

Eine halbe Ewigkeit hat es gedauert, bis SHADOWKEEP nun endlich mit ihrem dritten Langeisen aus dem Quark gekommen sind. Zwar gab es immer wieder Andeutungen und auch mal den einen oder anderen Appetithappen, seit dem letzten Album A Chaos Theory sind aber trotzdem satte sechs Jahre ins Land gerauscht und einen Großteil ihrer Fanbase werden sich die Briten somit neu erspielen müssen, was mit The Hourglass Effect aber nicht wirklich schwerfallen sollte.
Was hat sich getan? Die Rhythmus-Sektion wechselte komplett durch, Altsänger Rogue M. ist schon lange nicht mehr im Line Up zu finden und wurde durch Ronnie Stixx (ex-DIVINE RUIN, jetzt VICIOUS RUMORS) ersetzt, der inzwischen aber auch wieder Geschichte ist. In Rickie Wicks (ex-TYGERS OF PAN TANG, ex-ANGEL WITCH) haben die britischen US Metaller aber nun hoffentlich einen mehr als nur vorübergehenden Fronter gefunden, der Mann fügt sich nämlich bestens ins Bandgefüge ein und überzeugt durch sein kraftvolles Organ und ordentliches Gescreame an den passenden Stellen. Musikalisch ist alles beim Alten geblieben und das ist auch gut so, trotzdem wirkt das neue Material etwas schlüssiger und gestraffter, geht einfach schneller ins Ohr.
Gleich der Opener Shadowkeep überzeugt durch schmissiges Riffing und einer saucoolen Ohrwurmmelodie, bringt man ein Mal gehört definitiv nicht mehr so schnell aus der Birne. Weitere Highlights sind das bereits seit längerem bekannte Ten Shades Of Black, das in den Strophen vertrackte und im Chorus simpel-effektive Riots On Earth, das ebenfalls mit Suchtmelodien verzierte Waiting For The Call, der mächtige Groover With Force We Come und der gediegene Ausklang How Many Times Have We Tried To Save The World, der nur wenig länger als sein Titel ist. Die im Vergleich zu den Vorgängeralben vermehrt vorhandenen ruhigen Parts wirken anfangs etwas irritierend, fügen sich aber nach mehreren Durchgängen perfekt ein und tragen zur Abwechslung bei, The Hourglass Effect entfaltet dadurch eine enorme Langzeitwirkung und das kann man wirklich nicht hoch genug bewerten.
Einzig bei dem ansonsten sehr geilen Uptempo Kracher Incisor ist mir persönlich nach einem viel versprechenden Pre-Chorus der Refrain doch etwas zu flach geraten, ich könnte aber wetten, dass die traditionelle Front vielleicht genau diesen Song aus genau diesem Grund am geilsten finden wird und hey: Das war´s auch ja auch schon mit Kritik!
The Hourglass Effect wurde für US Metal-Fans geschmiedet, die es nicht platt, sondern schön detailverliebt mögen, ganz ohne schlampiges Boxhandschuh-Riffing und dafür mit Arrangements die man nicht bereits vor der ersten Strophe mitgähnen kann. Zusammen mit der aktuellen PHARAOH wohl eines der Highlights in einem leider aussterbenden Genre, es liegt ganz an euch, den Tod noch etwas hinauszuzögern – tut es einfach!

Veröffentlichungstermin: 21.11.2008

Spielzeit: 52:22 Min.

Line-Up:
Rickie Wicks – vocals
Chris Allen – guitar
Nikki Robson – guitar
Stony Grantham – bass
Omar Hayes – drums

Produziert von Karl Groom
Label: Melissa Records

Homepage: http://www.shadowkeepmetal.net

MySpace: http://www.myspace.com/shadowkeepuk  

Tracklist:
01. Shadowkeep
02. Incisor
03. Ten Shades Of Black
04. Riots On Earth
05. Six Billion Point Of Light
06. Waiting For The Call
07. As The Hourglass Falls
08. Leviathan
09. Heart Shaped Stone
10. With Force We Come
11. How Many Times Have We Tried To Save The World

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