SEVENTH ANGEL: The Dust Of Years

Siebzehn Jahre nach dem letzten Studioalbum und fünf Jahre nach der Compilation "Heed The Warning" gibt es tatsächlich ein neues Album aus dem Hause SEVENTH ANGEL. Und dieses ist wirklich stark ausgefallen.

Ian Arkley scheint dieses Jahr vor Kreativität geradezu überzulaufen. Nicht nur, dass er mit seiner Death Doom-Band MY SILENT WAKE ein starkes Album veröffentlich hat, zu allem Überfluss hat er jetzt sogar sein altes Baby SEVENTH ANGEL aus der Gruft geholt. Zwar gab es 2005 ja schon die Heed The Warning-Compilation aber dass jetzt, noch mal vier Jahre später, tatsächlich ein neues Studioalbum kommt, hat mich dann doch überrascht. Immerhin handelt es sich um das erste Studiomaterial seit dem 1992er Album Lament For The Weary. Und mit Mastermind Ian Arkley, Simon Bibby, der inzwischen vom Bass an die Gitarre gewechselt ist, sowie Drummer Tank sind sogar alle drei Musiker, die schon auf dem zweiten Demo von 1989 zu hören waren mit am Start. Dazu gekommen ist Bassist Mark Broomhead. Da ich es trotz anderslautender Vorsätze bisher immer noch nicht geschafft habe mir endlich mal die ersten beiden SEVENTH ANGEL-Alben zuzulegen, ist die Band immer noch relatives Neuland für mich, wenn man eben mal vom Heed The Warning-Material absieht.

Schubladentechnisch sind SEVENTH ANGEL nicht ganz einfach zu fassen. Zum einen bedient sich die Band klar aus dem Thrash Metal, durch die allgemein sehr düstere Grundstimmung und die immer wieder aufkommenden, langsamen, atmosphärischen Passagen mit melodischen, klar nach typischem UK-Doom klingenden Gitarrenleads zeigen auch die doomige Seite des Songwriter Duos Arkley/Bibby. Growls wechseln sich mit klarem Gesang ab der mal erhaben, mal klagend klingt. Ab und zu gibt es auch dezente Keyboardpassagen zur Unterstützung der Atmosphäre, doch zuvorderst regiert auf The Dust Of Years ganz klar das Riff und Ian Arkleys mächtige Growls. Ein wenig setzen sich SEVENTH ANGEL so zwischen die Stühle. Für puristische Doom-Jünger ist die Mucke vielleicht eine Nummer zu sehr aggro und manch ein Thrasher wird vielleicht mit den vielen, ruhigen, düster-melancholischen Stellen so seine Probleme haben. Doch wer etwas aufgeschlossener an die Sache heran geht, wer sich eine Band wie MY DYING BRIDE mit eine guten Stück mehr Aggression vorstellen kann, der wird mit The Dust Of Years seine Freude haben, denn das dritte Album von SEVENTH ANGEL ist ein wirklich erstklassiges, wenn auch sicher nicht perfektes Stück düsterer Metal. Wenn auch sicher kein Album zu dem jeder einfach Zugang finden wird, was auch an den zum Teil überlangen Songs liegt. Reinhören ist Pflicht!!!

Veröffentlichungstermin: 03.07.2009

Spielzeit: 59:11 Min.

Line-Up:
Ian Arkley – Vocals, Guitar
Andrew Thompson – Drums
Simon Bibby – Guitar
Mark Broomhead – Bass

Produziert von Greg Chandler @ Priory Studios
Label: Bombworks Records
MySpace: http://www.myspace.com/seventhangelofficial

Tracklist:
01. Chaos Of Dreams
02. The Turning Tide
03. Exordium
04. Weep Not For Us
05. Abélard And Heloise
06. In Ruins
07. Lamentations
08. The Raven Sky
09. Oswiecim

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