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SCORPIONS: Unbreakable

Unterm Strich ein wirklich gutes Album. Nicht so gut, wie erhofft. Aber weitaus besser als erwartet.

Wer geglaubt hat, die Hannoveraner, die 1972 mit „Lonesome Crow“ ihr Debüt vorlegten, hätten ihre Giftigkeit verloren und ihren Stachel eingezogen, befindet sich – obwohl dieser Zweifel durchaus berechtigt war – glücklicherweise in einem Irrglauben.

Unbreakable, das fünfzehnte reguläre Studioalbum der Band um den mittlerweile fast 56-jährigen Sänger Klaus Meine und seinen gleichaltrigen Kollegen/Gitarristen Rudolf Schenker, der die Band 1965 gründete, kann zwar nicht an die Klasse von Lovedrive (1979), Blackout (1982) oder Love At First Sting (1984) anknüpfen, aber das war ja auch nicht unbedingt zu erwarten. Auf jeden Fall lassen die dreizehn von Erwin Musper produzierten Songs arg durchschnittliche Alben wie Pure Instinct (1996), Eye To Eye (1999) oder Face The Heat (1993 – ebenfalls von Herrn Musper produziert), die trotz vereinzelter wirklich guter Songs als Gesamtwerk nie überzeugen konnten, vergessen – über Alben wie Moment Of Glory oder Acoustica reden wir hier an dieser Stelle am besten sowieso nicht.

Das für das Songwriting hauptverantwortliche Duo Meine/Schenker wurde wie seit 1979 von Matthias Jabs, Drummer James Kottak (seit 1996/97) und Neuzugang Pawel Maciwoda (Bass) unterstützt.

Was sagte Rudolf Schenker im Vorfeld dieser Veröffentlichung? Wir sind unseren Fans eine kick-ass, bad-to-the-bone Rock-CD schuldig!. Und diese Scheibe haben die Niedersachsen ihren Fans gegeben. Auch wenn nicht alles glänzendes Gold ist, kann der Großteil der Songs überzeugen. Egal, ob New Generation (recht hart, groovig, mit Kinderchor), Love ´em Or Leave ´em (recht hart und im Uptempo präsentiert), das recht harte Deep And Dark oder Blood Too Hot (einer meiner Albumfavoriten! Flott, hart, gut!) – die Songs haben wieder Eier. Das kann man zwar von einem Track wie dem balladesken She Said nicht behaupten, aber der Song ist gut und definitiv eine der besten SCORPIONS-Balladen überhaupt – was man vom viel zu schwülstigen Maybe I Maybe You nicht behaupten kann. Doch die Band fühlt sich auch zwischen diesen beiden Extremen wohl und präsentiert mit Someday Is Now, My City My Town und Remember The Good Times radiotauglich-eingängigen Poprock.

Leider hat sich auch der eine (Through My Eyes) oder andere (This Time) durchschnittliche Song auf die Platte schleichen können – aber was hier Durchschnitt bedeutet, hätte auf Pure Instinct oder Eye II Eye ein Highlight dargestellt.

Unterm Strich ein wirklich gutes Album. Nicht so gut, wie erhofft. Aber weitaus besser als erwartet.

P.S. : Achja, wusste gar nicht, dass RUNNING WILD-Trommler Matthias Liebetruth als „Drum Technican“ für James Kottak arbeitet. Ist manchmal doch ganz interessant, dass Booklet einer CD zu studieren.

Veröffentlichungstermin: 10.05.2004

Spielzeit: 56:44 Min.

Line-Up:
Klaus Meine (Vocals)

Rudolf Schenker (Guitars)

Matthias Jabs (Guitars)

James Kottak (Drums)

Pawel Maciwoda (Bass)

Barry Sparks (Bass on 2,4)

Ingo Powitzer (Bass on 11)

Produziert von Erwin Musper, Klaus Meine und Rudolf Schenker
Label: BMG

Homepage: http://www.the-scorpions.com

Tracklist:
1. New Generation

2. Love ´em Or Leave ´em

3. Deep And Dark

4. Borderline

5. Blood Too Hot

6. Maybe I Maybe You

7. Someday Is Now

8. My City My Town

9. Through My Eyes

10. Can You Feel It

11. This Time

12. She Said

13. Remember The Good Times

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