Vielleicht bin ich ein wenig nihilistisch, aber jedesmal nachdem ich die Nachrichten gesehen habe, kommt in mir das Gefühl auf, dass die Welt doch besser dran wäre, würde die Menschheit aussterben wie die Dinos. Nun, den Aachenern SCORNAGE geht es wohl nicht viel anders, blickt man auf ihren Albumtitel. Ihr erstes Langeisen trägt nicht nur einen – ähem – angepissten Namen, es klingt auch so.
Kompromisslosen und wütenden Thrash Metal, wie ihn DEW-SCENTED oder THE HAUNTED spielen, nur um einiges altmodischer, feuern die Jecken geschickt und präzise ab und treten damit mächtig in die Eier. Einerseits sind die Songs sehr eingängig und straight, andererseits strotzt das Album vor Detailverliebtheit und bietet interessante Ideen, konsequent und professionell umgesetzt. Die Riffs der Gitarristen Achim und Volker finden sich meist im triolischen Bereich und ergeben zusammen mit dem versiertem Drumming eine souveräne und variable Einheit. Sänger Guido klingt mächtig wütend und verleiht der Scheibe mit seinen Screams eine weitere Steigerung der Aggressionen.
Besonders kicken die flotten Mosh-Songs, wie der Opener, What Lies Beneath oder das fulminante The Age of Scorn. Denn genau in diesem Bereich zeigen SCORNAGE wirkliches Können. Ausfälle gibt es keine, auch wenn das etwas langsamere In Our World nicht so sehr mitreißen kann. Negativ sticht noch die leicht dumpfe Produktion von Michael Hahn ins Ohr, welche den Druck ein wenig vermindert. So schlimm ist das aber nicht, denn Sick of Being Human ist ein überdurchschnittlich gutes Thrash Metal-Album, dass es verdient gehört zu werden.
Veröffentlichungstermin: 17. Mai 2004
Spielzeit: 39:05 Min.
Line-Up:
Guido Grawe – Vocals
Volker Rahn – Guitar
Achim Sandkuhl – Guitar
Markus Breuer – Bass
Tom Freyer – Drums
Produziert von Michael Hahn & SCORNAGE
Label: MDD Records / Mausoleum Records
Homepage: http://www.scornage.com
Tracklist:
1. Society Kills
2. Sick of Being Human
3. What Lies Beneath
4. Shed Away from Reality
5. The Age of Scorn
6. In Our World
7. No More Hate
8. Over and Out
9. Paincollector
10. Devil´s Offer