Mit SCHIZOID LLOYD stellt sich eine Band vor, die dem Hörer alles abverlangt. Die sechs Musiker aus dem niederländischen Haarlem verarbeiten auf ihrem Debütalbum The Last Note in God´s Magnum Opus so ziemlich alle Musikgenres – und das kann anstrengend sein, hat aber auch den Charme, sich mit der Musik eingehender auseinander zu setzen.
Die Niederländer verbinden des Öfteren Chor-Arrangement à la QUEEN mit Cabaret-Einsprengseln und mitunter kakophonem KEKAL-Riffing. Gerade der Opener Suicide Penguin macht dies besonders deutlich. Auch lassen sich in Ansätzen Vergleiche zu MR. BUNGLE und LEPROUS ziehen, um SCHIZOID LLOYD besser einordnen zu können.
Generell haben SCHIZOID LLOYD ihren Spaß daran, musikalische Gegensätze aneinander zu reihen. So flicken sie ausgerechnet im ansonsten ruhigeren und beinahe ereignisärmeren Avalanche Riders Growls ein, während das chillige Misanthrnope Puppet plötzlich mit Rap-Einlagen und fröhlichem Gesinge daherkommt. Zeit zum Durschnaufen lässt einem das Sextett kaum – einzig im filigran sentimentalen Film Noir Hero, das sich auf Piano und Gesang beschränkt, kann man der Musik etwas gelassener folgen, ehe jazzige Inputs (Amphibian Seer) oder beinahe Melodic Death Metal-Riffs (Cave Painter) folgen. Dennoch fällt es einem schwer, die Aufmerksamkeit durchgehend hoch zu halten – zu viel passiert in den einzelnen Songs, so dass man im letzten Drittel des Albums etwas ermüdet.
Musikalisch kann man vor SCHIZOID LLOYD dennoch absolut den Hut ziehen – bei welchen Progressive Rock-Musikern macht man das nicht? -, doch besonders überzeugend ist die gesangliche Leistung, wenn sich die Jungs zum Chor formieren und da wirklich den großen, königlichen Vorbildern nacheifern. Ein cooles Debüt einer Band, von deren weiteren Werdegang man gespannt sein kann.
Veröffentlichungstermin: 04.11.2014
Spielzeit: 57:17 Min.
Line-Up:
Guus van Oosterum – Bass & Backing Vocals
Boy van Ooijen – Schlagzeug
Thom Lich – Gitarre & Backing Vocals
Remo Kuhlmann – Gitarre & Backing Vocals
Ruben Kuhlmann – Gesang
Silas Baldur van Bezu – Keyboards
Produziert von SCHIZOID LLOYD, mixed von Andre Alvinzi & mastered von Jens Bogren @ Fascination Street Studios, Varberg (SWE)
Label: Blood Music
Homepage: http://www.schizoidlloyd.nl
Mehr im Netz: http://www.facebook.com/schizoidlloyd
Tracklist:
1. Suicide Penguin
2. Christmas Devil
3. Avalanche Riders
4. Misanthrope Puppet
5. Film Noir Hero
6. Amphibian Seer
7. Cave Painter
8. Chicken Wing Swans
9. Citizen Herd
10. Prodigal Son