ROADKILL: Merlin [Eigenproduktion]

Guter, angenehmer Heavy Metal aus den Niederlanden.

Nachdem die Mini-CD Pyramid der Holländer ROADKILL bei mir einen positiven Nachgeschmack hinterlassen hat, waren meine Erwartungen bezüglich dem ersten Full-Length-Album Merlin entsprechend höher angesiedelt. Letztendlich hat die Band zu beweisen, dass sie auch in der Lage ist, den nächsten Schritt zu tun. Mit ihren großmundigen Aussagen im Infoblatt der Band, haben sich ROADKILL dabei nicht unbedingt einen Gefallen getan. Denn weder hat man beim Material von Merlin einen derart quantensprungartigen Fortschritt gemacht, dass man von der neuen Metal-Sensation sprechen würde, noch kann man ROADKILL als die Band ansehen, die den Metal in die Zukunft trägt. Im Konklumerat mit vielen anderen Bands vielleicht, alleine aber sicher nicht.

Man sollte Merlin also nicht unbedingt mit zu übersteigerten Ansprüchen begegnen, muss aber anerkennen, dass den Jungs ein wirklich gutes traditionelles Metal-Album gelungen ist. ROADKILL machen das, was sie am besten können und was ihnen am besten liegt: Heavy Metal. Ihren Stil haben die Holländer eindeutig gefunden und an dem sollte man gar nicht rütteln. Das Songmaterial kommt durchdacht, ausgereift und ohne dass man das Gefühl hat, als würden die technischen Fertigkeiten hinter den eigenen Ansprüchen zurück bleiben. Die 13 Stücke sind mit viel Feeling eingespielt und mit einem von grundauf ehrlichen Ansatz. Sänger Marco befindet sich in einer angenehm mittelhohen Tonlage und setzt seinen Gesang effektiv ein. Immer wieder blitzen schöne Songideen auf und Merlin anzuhören erzeugt ein angenehmes Gefühl.

So richtig hängen bleiben wollen die Kompositionen aber wieder einmal nicht. Das Quintett schafft es derzeit nur ansatzweise, den Hörer zu fesseln, über die Länge eines ganzen Albums hinweg können sie ihn nicht binden. Und so ist Merlin ein Album, das man sich gerne anhört, bei dem man aber nicht unbedingt auf die Knie fallen möchte. Schlicht guter Heavy Metal, schön dargeboten.

Das reicht aber leider noch nicht, um für gesteigerte Aufmerksamkeit zu sorgen. So bleibt weiterhin der positive Gesamteindruck und den nimmt man gerne mit zum nächsten Album. Dann sollte aber der entscheidende Schritt erfolgen.

Veröffentlichungstermin: Februar 2005

Spielzeit: 52:57 Min.

Line-Up:
Gabor – Drums, Backing Vocals & Anvil

Mario – Guitars

Marco – Vocals

Richard – Guitars & Keyboards

Bardo – Bass

Produziert von Roadkill
Label: Eigenproduktion

Hompage: http://www.roadkill.nl

Tracklist:
1. 10000 Volts

2. No One

3. Merlin

4. Dying world

5. Smooth Lookin´ Creep

6. Rapin´ Justice

7. Died Trying

8. King of Swords

9. Human Season

10. Pyramid

11. The Dream

12. Last Vote

13. Turned Page

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