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RICK SPRINGFIELD: Rocket Science

Typisch SPRINGFIELD und auch typisch wieder etwas anders. Fans der großen Alben in der Karriere von RICK SPRINGFIELD können zugreifen. Aber auch wer von der Seite des Country-Rock bei diesem Album landet sollte das Album auf die Einkaufsliste setzen.

Es gibt eine Generation an Rockfans, der braucht man RICK SPRINGFIELD nicht vorstellen. Der nun in den USA lebende Australier war in der ersten Hälfte der 80er eine ganz große Nummer, seine Hits füllten passend die Playlists des boomenden MTV. Vom 81er Überraschungshitalbum Working Class Dog mit dem Chartbreaker Jessie´s Girl oder dem berührenden My Father´s Chair, bis zum 85er Album Tao mit dem Megahit Celebrate Youth war er in jeder gut sortierten Melodic Rock-Sammlung vertreten. Nebenbei war er auch in Filmen und Serien zu bewundern, u.a. bei Kampfstern Galactica, seinen Durchbruch hatte er mit der 80er Mutter all der zahllosen Krankenhaus-Serien, General Hospital. Nach Tao gab es musikalisch keine großen Erfolge mehr, obwohl SPRINGFIELD immer wieder mal Alben herausbrachte und war vor allem live viel unterwegs. Als Schauspieler blieb er ebenfalls aktiv, seine Biografie machte ihn 2010 zu einem angesehenen Autor. Kann man sich nun auf sein neues, nunmehr 18. Studioalbum Rockit Science freuen? Das letzte Album Venus In Overdrive war ja erfreulich gut.

Produziert hat SPRINGFIELD Rocket Science wieder mit Basser Matt Bissonette (u.a. JOE SATRIANI, ELTON JOHN), aufgenommen wurde in Nashville mit Justin Niebank (u.a. TAYLOR SWIFT, VINCE GILL, JOSH TURNER, BLACKBERRY SMOKE), merklich zieht sich ganz nach Vorstellung von SPRINGFIELD entsprechend eine Country-Note durch das Album. Unterstützt wurde er von seinen aktuellen Mitmusikern, Wegbegleitern aus früheren Tagen und anderen Gästen. Der Sound passt perfekt zur Musik, klar und unaufdringlich ausbalanciert, aber immer ausreichend rockig, um dezent zum Wippen und Tanzen einzuladen. Da passt es dann auch, dass Musik und Texte auf diesem Album im Vergleich zu früheren Alben auffällig positiv sind. Das spiegelt gleich der Opener wieder, der als lockerer Rocker gute Laune verbreitet. Poppig und catchy geht es weiter, Mitswingen wird schnell zur Pflicht. Immer deutlicher zieht sich der moderne Country-Rock durch die Songs, ohne dass man sich gleich im Westernsaloon wiederzufinden glaubt. Miss Mayham kommt recht traditionell, Crowded Solitude oder das fluffige All Hand On Deck mit irischem Flair. Mit Found gibt es natürlich die Ballade, die jeden Cowboy oder Trucker dahinschmelzen lässt, inklusive folkigem Banjogedingel, das abschließende Earth To Angel würde auch dem Schotten RAY WILSON gut stehen. Dazwischen gibt es ohne Ende eingängige Songs, die Spaß machen und mit tollen Melodien überzeugen. Und alle durchzieht eben dieses Flair des modernen Country-Rock, wobei hier das Thema Rock immer noch weit genug vorne steht, sodass sich auch die langjährigen Fans von RICK SPRINGFIELD wohlfühlen. Zumindest wenn sie nicht nur seine dunklen, nachdenklichen Sachen der letzten Jahre gewöhnt sind. Die positive Stimmung des Albums und die angenehme Country-Note machen nämlich richtig Spaß. Bleibt aber zu hoffen, dass die Reise nicht tiefer in den Country-Stil geht, das Maß hier auf Rockit Science ist so genau richtig und eine nette Abwechslung in der eh vielschichtigen Musikgeschichte des Australiers.

Ob nun jüngere Melodic Rock-Fans durch dieses Album auf RICK SPRINGFIELD aufmerksam werden, in dieser unüberschaubaren Flut entsprechender Veröffentlichungen, ist eher fraglich. Wer aber beim Namen des mittlerweile reifen Rocker aufgehorcht hat, in den frühen 80ern zu den Hits von JOHN WAITE, DON HENLEY, BRYAN ADAMS, der J.GEILS BAND, REO SPEEDWAGON, LOVERBOY und Co. abgezappelt hat, der bekommt ein Album, das typisch SPRINGFIELD ist und auch typisch wieder etwas anders. Vor allem ist es aber ziemlich gut geworden, Fans der großen Alben in der Karriere von RICK SPRINGFIELD können zugreifen. Aber auch wer von der Seite des Country-Rock bei diesem Album landet sollte das Album auf die Einkaufsliste setzen, wer zum Sonntagsbrunch oder Barbecue eher zu TIM MCGRAW, TOBY KEITH, JOSH TURNER und Co. greift, der wird auch das neue SPRINGFIELD mögen.

Veröffentlichungstermin: 19.02.2016

Spielzeit: 47 Min.

Line-Up:
Rick Springfield – Vocals, Guitars
George Nastos – Guitars
George Bernhardt – Guitars
Tim Pierce – Guitars
Matt Bissonette – Bass, Background Vocals
Jorge Palacios – Drums, Percussion
Robbie Wyckoff, RS, Windy Wagner – Additional Background Vocals
Chariya und Josh Bissonette, Brandon Mgee und Buddy the Dog – Background Gang Vocals
John Jorgenson – Pedal Steel
George Doering – Banjos, Mandolins, Additional Acoustic Guitar
Jim Cox – Keyboards
Craig Eastman – Fiddle
Lance Morrison – Bass
Dan Strain, Andreas Moe – Additional Guitars (12)
Niclas Lundin – Additional Keyboards (12)
Jeffrey Young – Organ
Steve Stokes – Additional Violin, Ganjo

Produziert von Rick Springfield, Matt Bissonette
Label: Frontiers Records

Homepage: http://rickspringfield.com

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/rickspringfield

Tracklist:
1. Light This Party Up
2. Down
3. That One
4. The Best Damn Thing
5. Miss Mayhem
6. Pay It Forward
7. Found
8. Crowded Solitude
9. Let Me In
10. All Hands on Deck
11. We Connect
12. (I Wish I Had A) Concrete Heart
13. Earth to Angel
Bonus-Track iTunes-Version: Beautiful Inside

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