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RELEVANT FEW: The Art of Today

RELEVANT FEW legen eure Bude in Trümmer und liefern ein erstaunlich geiles Grindcore-Scheibchen ab, das nur denen zu empfehlen ist, die wirklich derben Krach mögen.

Ob der Albumtitel auf das neue misanthropische Gebräu von RELEVANT FEW tatsächlich zutrifft, wage ich bei dem ganzen Bullshit, der im Radio läuft und der in den Kinos gezeigt wird, zu bezweifeln. Eigentlich ist es auch besser so, denn wenn man sieht, was für Idioten auf den Straßen rumlaufen oder –fahren, ist man wirklich froh zu einer kleinen Minderheit zu gehören, die sich von allen anderen, gelinde gesagt, am Arsch lecken lässt.

RELEVANT FEW machen genau das. Sie scheren sich einen Dreck um diejenigen, die vielleicht von der Brutalität auf The Art of Today geschockt sein könnten, sondern ziehen ihr eigenes Ding durch, kompromisslos, wild und unkonventionell. Zumindest für diese Zeit, denn RELEVANT FEW´s Herangehensweise ist um einiges ungestümer als die von den meisten Grindcore-Bands, die heute aktiv sind. Die ersten Scheiben der RIGHTEOUS PIGS und NAPALM DEATH waren vielleicht nicht so brutal wie RELEVANT FEW auf The Art of Today, doch in Sachen Spontaneität und Bauchgefühl sind sie gleich: Keine Zeit verlieren, den Hass sofort rauslassen und sich besser fühlen.

Kein Wunder, dass die Jungs ihr Album – was sie noch mehr mit den guten alten Bands verbindet – in einem Take eingetrümmert haben und sich zu Triggern, Overdubs, und so weiter gar nicht erst hinreißen ließen. Was nicht heißen soll, dass The Art of Today scheiße klingt, diese Scheibe hat Rotzfaktor 1.000, klingt hässlich aber trotzdem megafett, unpoliert aber dennoch sind alle Details klar herauszuhören, was in dieser Geschwindigkeit bei diesem Sound durchaus eine kleine Kunst ist.

Musikalisch durchaus in der Schwedengrind-Ecke einzuordnen, fetzen RELEVANT FEW wie ihre Kollegen SAYYADINA, GADGET und ASTERISK durch die Botanik, klingen aber um einiges wütender, mächtiger, böser und wilder. Fette Moshpassagen und brutale Blast Beats werden von den vier Schweden hervorragend abgewechselt, clevere Riffs werden zum Besten gegeben und der wahnsinnige Sänger Henke brüllt dermaßen aggressiv, dass selbst Barney Greenway Angst und Bange werden würde. Neben den Hämmern, die in voller Geschwindigkeit auf den Hörer einprasseln findet sich mit Doomsday Celebration auch eine schwere langsame Nummer wieder, die perfekt in der Mitte des Albums platziert wieder voll Laune auf die letzten Prügelsongs macht und mit der man Energiereserven für die letzten Minuten dieser anstrengenden Scheibe gewinnt.

Fakt ist: RELEVANT FEW legen eure Bude in Trümmer und liefern ein erstaunlich geiles Grindcore-Scheibchen ab, das nur denen zu empfehlen ist, die wirklich derben Krach mögen. Die werden dieses Album aber nicht nur lieben, die werden es vergöttern. Erstklassiger Lärm.

Veröffentlichungstermin: 24. Mai 2004

Spielzeit: 34:00 Min.

Line-Up:
Henke Svensson – Vocals

Kristian Lampila – Guitar

Robert Hakemo – Bass, Vocals

Mojjo – Drums

Label: New Hawen Records / Century Media Records

Homepage: http://www.relevantfew.com

Tracklist:
1. Is There No Hope?

2. No Saviour

3. The White Disease

4. Pressure´s on

5. Intro

6. Lustrous Pattern

7. Extinct Utopia

8. Dull-Shit

9. Choice of Contempt

10. Crisis

11. What Lies Beneath

12. T.A.O.T.

13. Doomsday Celebration

14. Apt for Idiocy

15. Shiny Miserable People

16. Crowd Bites Wolves

17. Piled

18. Oral Mutual Thieves

19. 20-11-02

20. 110th Floor

21. Shop-Worn Veracity

22. Prey of Progress

23. Burst Out

24. Azsir-Ihna

25. Act of Ignorance

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