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RAVEN BLACK NIGHT: Barbarian Winter

Eigenwilliger und eigenständiger Kauz Metal aus Australien. Reinhören lohnt sich!

Die Australier RAVEN BLACK NIGHT wurden 1999 gegründet und veröffentlichten 2004 in Eigenregie ihr  Debüt Choose The Dark. Das zweite Album, Barbarian Winter, kommt nun über Metalblade Records auf den Markt. Mit If You Choose The Dark und Morbid Gladiator finden sich auf diesem auch zwei Songs, die sowohl auf dem Debüt als auch auf dem 2002er Demo vertreten waren. Dazu kommen noch vier der fünf Songs von der 2007er Return of the Metal Martyrs EP. Da das ganze Zeug aber dank fehlendem Label nicht all zu verbreitet sein dürfte, wird das für einen Großteil der potentiellen Käufer von Barbarian Winter wohl nicht unbedingt ins Gewicht fallen. Wenn man allerdings noch berücksichtigt, dass von den fünf neuen Songs einer ein Cover ist, lässt das zumindest auf eine eher gemächliche Arbeitsweise im Hause RAVEN BLACK NIGHT schließen.

RAVEN BLACK NIGHT spielen klassischen True Metal mit einer Tendenz zum Kauzigen. Der mittelhohe Gesang wird bei vielen Songs von hohen Schreien oder Hintergrundgesang ergänzt, was ebenfalls ein Stück zur eigenen Note beiträgt. Auch einen leichten Doom-Einschlag hat die Band aufzuweisen, dazu gesellt sich aber auch klassischer Hard Rock. Dazu passen auch die starken Gitarrenhelden-Soli, mit denen viele der Song garniert wurden. Man kann wohl ziemlich sicher davon ausgehen, dass BLACK SABBATH aber auch DEEP PURPLE einen nicht geringen Einfluss auf das Songwriting der Australier hatten. Aber auch Freunde des Epic Metals à la MANILLA ROAD werden von RAVEN BLACK NIGHT bedient. Und zu allem Überfluss gibt es beim Titelsong  noch eine kurze Death Metal-Einlage. Das leichtfüßig If You Choose The Dark wiederum erinnert mich teilweise an BLACK SABBATH zur DIO-Ära, vor allem, was das Bass-Spiel angeht. Kein Wunder, dass der Song einer meiner persönlichen Favoriten auf Barbarian Winter ist. Der vom kurzen Intro Warriors Call eingeleitete Titelsong könnte kaum unterschiedlicher ausfallen. Der Up Tempo-Einstieg wandelt sich zu zähen, doomigen Riffs, später flankiert von sägenden Soli, bis dann nach siebeneinhalb Minuten der erwähnte Death Metal-Teil einsetzt. Eine neunminütige, düstere Schlacht-Hymne.

Mit so einer Mischung wird man nicht reich, so viel ist klar. Die Zielgruppe für den Sound von RAVEN BLACK NIGHT ist begrenzt auf die Fans des klassischen Underground Kauz Metal. Ansonsten wird man mit schrägen Nummern wie Morbid Gladiator sicher erst mal seine Schwierigkeiten haben. Die angesprochene Klientel wird aber mit Sicherheit ihre Freunde an Barbarian Winter haben, denn RAVEN BLACK NIGHT klingen auf jeden Fall ziemlich eigenständig. Mir fällt zumindest keine Band ein, die man so wirklich als passenden Vergleich heran ziehen könnte. Lediglich das BLACK SABBATH-Cover Changes ist zumindest meiner Meinung nach eher ein Griff ins Klo und langweilt dreieinhalb Minuten vor sich hin. Aber man kann ja nicht immer alles richtig machen, und bei einer Stunde Spielzeit lässt sich das auch mal verschmerzen. Wofür gibt es schließlich die Skip-Taste. Alles in allem ist Barbarian Winter sicher kein Überhammer aber auf jeden Fall ein interessantes, leidenschaftliches Stück Heavy Metal und eine schöne Abwechslung zu den ganzen jungen Wilden aus Schweden. Reinhören lohnt sich!

Veröffentlichungstermin: 15.02.2013

Spielzeit: 59:44 Min.

Line-Up:
Jim the White Knight – lead guitars, Vocals
The Raven – guitars
Chris the Dark – bass, harsh vocals
Phil the Animal Berzerker – drums

Label: Metalblade Records
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/ravenblacknightofficial

Tracklist:
01. Fire In Your Eyes
02. Morbid Gladiator
03. Mystery Woman
04. Fallen Angel
05. Black Queen
06. If You Choose The Dark
07. Warrior´s Call
08. Barbarian Winter
09. Changes
10. Lips Of Desire
11. Nocturnal Birth
12. Angel With A Broken Wing

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