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PREMONITIONS OF WAR: Left in Kowloon

Hört ihr es? Es kommt auf uns zu… mal schleppend, dann wieder pfeilschnell, immer bedrohlich.

Hört ihr es? Es kommt auf uns zu… mal schleppend, dann wieder pfeilschnell, immer bedrohlich. Der völlig kaputte Mix von PREMONITIONS OF WAR aus dem schönen Land der unbegrenzten Möglichkeiten überrollt den Hörer zuerst wie ein Güterzug um dann nochmal genüsslich mit einer Walze darüber zu gleiten und den Hörer so richtig zu zerquetschen.

Dass man bei den Muckern eher an riesige und breit gebaute Schlägertypen denn an die bekifften Zivis von nebenan denkt, ist kein Wunder, schließlich ist ihr Metal-Grind-Sludge-Mix so nett wie eine Horde tollwütiger Pitbulls. Und dennoch, die Musik hat ihren Reiz. Das unkontrollierte Gewaltpotential wird gerade bei Drummer Dustin Schoenhofer deutlich, der die Felle derart chaotisch verdrischt, aber dennoch immer seine Linie wieder findet. Die fiesen Riffs schneiden sich ins Ohr, gerade bei den schleppenden Teilen bluten sie geradezu und man wünscht dieser Band die Pest an den Hals.

Dennoch, dem Charme von PREMONITIONS OF WAR kann man nur schwer widerstehen. Gerade die Sludgeelemente haben mit ihren leichten EYEHATEGOD-Anleihen große Anziehungskraft und das Grindgeballer macht auch höllischen Spaß. Das dazwischen nagt an den Nerven, überwiegt aber nicht, so dass man Left in Kowloon gut genießen kann.

Wäre da nicht Cables Hum Overhead, ein Noise-Gebräu der Sonderklasse, das so richtig in den Ohren schmerzt. Dieser Song ist leider absolut unnötig, da hätten die fünf Sickos lieber ein paar Nummern im Stil von One Constant Volume zum Besten gegeben. Außerdem haben sie mit Brad Wharton nicht gerade den besten Fang für den Sängerposten gemacht, er klingt einfach viel zu prollig um die böse Atmosphäre wiederzugeben. Desweiteren sollten die Jungs ihren Stil mal ein wenig verfeienern und nicht so krasse Breaks einbauen, dass man derart aus der Bahn geworfen wird, dass ein großes, konfuses Fragezeichen über dem Kopf erscheint.

Trotzdem ist Left in Kowloon ein absolut verstörendes, räudig klingendes (Krawallkollege Eric Rutan von HATE ETERNAL saß an den Knöpfen) und sehr schön aufgemachtes Album, dem man – sofern der Schädel eh nicht schon genug gespalten ist – auf jeden Fall mal eine Chance geben kann.

VÖ: 2. Februar 2004

Spielzeit: 26:13 Min.

Line-Up:
Brad Wharton – Vocals

Mike Gaytan – Guitar

Pat Myers – Guitar

Nick Hale – Bass

Dustin Schoenhofer – Drums

Produziert von Eric Rutan
Label: Victory Records

Homepage: http://www.premonitionsofwar.com

Tracklist:
1. Mother Night Revisited

2. Layover

3. Night Soil

4. Stolen Breath

5. One Constant Volume

6. Black Den

7. Cables Hum Overhead

8. Citizen

9. The Octopus

10. Covered in Lights

11. Capsule Hotel

12. Dim Light District

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