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PENANCE: Spiritualnatural

Die Stoner-Freaks sollten unbedingt mal reinhören, für Doomer ist "Spiritualnatural" ein uneingeschränkter Pflichtkauf.

Hossa! Lange Zeit war es sehr still um die Kultdoomer PENANCE, die sich schon Anfang der 90er mit Platten wie The road less travelled oder Parallel corners einen festen Namen im Club der Doomgrößen sichern konnten. Jetzt endlich hat die Band um den einzigen Überlebenden aus alten Tagen, Mike Snail, den Arsch noch mal hochgekriegt und tritt der Doom-Gemeinde gepflegt in eben diesen.

Sehr geprägt von den Uptempo-Klassikern der alten BLACK SABBATH kicken Tracks wie Gemini, The innocent, Longsuffering und Lost my way dass es fast weh tut. Rein von der positiven Stimmung kann man Spiritualnatural aber auch mit TROUBLEs Trouble oder Manic frustration vergleichen. Soviel Energie ist gar nicht gut für einen Doomer, daher wird das Ganze immer mal zurückgezogen durch schwerfällige Parts oder einem von einer Bagpipe getragenen Zwischenspiel (The river ara). Also wer bei Regret oder Casting long shadows nicht bangend und mitgröhlend durch die Bude zappelt hat nie verstanden worum es bei Musik überhaupt geht. Natürlich hat man viele der Riffs schon bei anderen Bands gehört, aber wer erwartet auch bei der traditionsreichsten Form des Metal große Innovationen? Aber Spiritualnatural ist nicht nur ein traditionelles Doom-Album. Wie sagte Kollege Doomster mal so schön als wir im MOD-Chat etwas zu wenig uncool waren: Doom ist nicht lustig. Dann hör Dir mal das Instrumental Iron curtain blues an in dem respekt- und gnadenlos Folkloreelemente aus Britannien, Frankreich und sonst wo mit Mandolinenklängen und Klapperschlangenrasseln verwurstet werden. Wem das nicht reicht höre nur mal All is vanity, eine von asiatisch anmutenden Klängen und Sprechgesang geprägte Doom-Walze. Oh ja, Doom kann sehr wohl lustig sein! Der Titeltrack ist dann aber wieder ein ganz normaler Doomer, Starshine/Dawn of a new day beendet die Platte noch mal herrlich groovend. Obwohl… Da ist ja noch der hidden track La bamba, der ruhigste Doom-Song den ich je gehört habe, genaugenommen hört man nichts.

Der Einstieg von Matt Tuite (Ex-WICKERMAN) und der zauberhaften Mary Bielich (Ex-NOVEMBERS DOOM) haben der Band eindeutig gut getan. Sänger Butch Balich hat eine kräftige Stimme die vom ersten Moment fesselt, der Sound der Scheibe ist druckvoll und heavy. Play it loud!
2003 war ganz klar das Jahr des Doom-Metal, geprägt von Highlights von Bands wie WHILE HEAVEN WEPT oder THUNDERSTORM und zahlreichen vielversprechenden Newcomern ist auch die Rückkehr von PENANCE ein Höhepunkt dieses neuen Zeitalters des Doom. Durch das teils recht flotte Tempo und der nahezu depressionsfreien Atmosphäre der Songs gelingt PENANCE sogar die gefährliche Gratwanderung bei der Stoner-Fraktion anzuklopfen ohne ihre Wurzeln des echten Doom zu verstauben.
Die Stoner-Freaks sollten unbedingt mal reinhören, für Doomer ist Spiritualnatural ein uneingeschränkter Pflichtkauf.

Spielzeit: 69:30 Min.

Line-Up:
Brian J. Balich – Vocals
Matt Tuite – Guitar
Dave Roman – Guitar
Mary Bielich – Bass
Mike Smail – Drums

Produziert von Penance, Chris Kozlowski
Label: Martyr Music Group

Homepage: http://www.penancemusic.com

Email: eyetalian@hotmail.com

Tracklist:
1 Gemini
2 The innocent
3 The river ara
4 Regret
5 Casting long shadows
6 Longsuffering
7 Lost my way
8 Iron curtain blues
9 All is vanity
10 Spiritualnatural
11 Starship/Dawn of a new day

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