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PAGANIZER: Scandinavian Warmachine

Eine schwedische Death Metal-Kriegsmaschine, die übers Ziel hinaus schießt

Unser Rogga ist wieder da, zusammen mit einem neuen PAGANIZER-Album. Und es gibt sogar etwas wie Humor von der schwedischen Kult-Death Metal-Band, immerhin ist das Artwork von Scandinavian Warmachine hervorragend geglückt. Und siehe da, den größtenteils missglückten Carnage Junkie können wir jetzt links liegen lassen, jetzt geht es wieder ein wenig mehr in die Vollen. Von den Glanztagen seiner Band ist Rogga im Jahr 2009 leider noch immer etwas entfernt. Aber dennoch zeigt sich der grimmige Schwede mit seinen drei Mitstreitern auf dem siebten Album von PAGANIZER etwas offener, kreativer und gebremster. Epischer sogar, man glaubt es kaum.

Aber Anbiederungen an AMON AMARTH, wie in Colder gibt es nur selten auf Scandinavian Warmachine zu hören. Es regiert schon der gnadenlose Death Metal-Hammer, allerdings haben Songs wie Forever Scorned, Thule in Flames, Crusader, Bonesaw Bonanza und Undead Warhead keine derartige Durchschlagskraft wie beispielsweise jüngst VOMITORY auf Carnage Euphoria. Vielleicht liegt es einfach daran, dass PAGANIZER mit sechzehn Songs in fünfundfünfzig Minuten etwas über das Ziel hinaus schießen. Hätten sie ihr neues Album gestrafft und eine ordentlichere Qualitätskontrolle durchgeführt, wäre das Album nicht nur kürzer sondern auch deutlich treffsicherer geworden. So zieht sich das Werk teilweise schon ziemlich, die Nackenmuskeln machen irgendwann auch nicht mehr so richtig mit, ach wir werden alle alt, auch wenn die Musiker immer noch spielen können, als wären sie Anfang zwanzig, allen voran Schlagzeuger Matthias Fiebig.

Aber auch die hohe Abwechslung kann nicht darüber hinweg täuschen, dass hier zu viel geboten wird. Zwar gibt es genügend Grooves, Uptempo-Songs und Blasts, sowie eine nicht unerhebliche Menge an melodischen und eingängigen Stellen, aber die Konzentration lässt eben irgendwann nach. Somit gibt es einen Haufen geile Riffs und Songs, herrlich derbes Gegrunze und Perversionen, aber das kann den früheren Alben von PAGANIZER eben nicht das Wasser reichen, auch trotz geiler Produktion, hervorragenden Songtiteln und – ich muss es immer wieder erwähnen – dem schön schrägen Artwork. Wir müssen uns eben damit abfinden, dass PAGANIZER ihren Zenith überschritten haben. Auch die Menge an Material belegt das, unterm Strich wirkt diese Kreigsmaschine recht ermüdend. Das Gegenteil von gut gemacht ist eben immer noch gut gemeint. Freunde von altem Death Metal made in Stockholm könnten aber an Scandinavian Warmachine trotzdem ihre bierselige, primitive Freude haben.

Veröffentlichungstermin: 17. April 2009

Spielzeit: 55:47 Min.

Line-Up:
Rogga Johansson – Guitars, Vocals
Andreas Carlsson – Guitars
Matrik Myrén – Bass
Matthias Fiebig – Drums

Label: Cyclone Empire

Homepage: http://www.paganizer.com

MySpace: http://www.myspace.com/paganizerband

Tracklist:
1. Forever Scorned
2. Scandinavian Warmachine
3. The Flesh
4. Colder
5. Thule in Flames
6. Distracting the Gods to Enable the Slaughter of Millions
7. An Icon for the Damned
8. Crusader
9. Bonesaw Bonanza
10. Cold Seed Burning the World
11. Morbid Panzer Batallion
12. Onward to Die
13. Punishment Through Defeat
14. The Skies Bleed Napalm
15. Undead Warhead
16. World of Smoking Ruins

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