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OPHIS: Nostrae Mortis Signaculum [Mini-CD]

Zwar keine bahnbrechende, aber doch eine gut gemachte, auf sympathische Weise altmodische Doom-Death-Veröffentlichung.

Mit ihrer neuen Mini-CD transportieren die Hamburger den Hörer etwa fünfzehn Jahre zurück in die Vergangenheit, erinnert ihr ziemlich minimalistisch arrangierter Doom-Death doch nicht nur soundtechnisch an entsprechende Produktionen aus den frühen Neunzigern, wie man sie etwa von ASPHYX kennt. Auch musikalisch schlägt man auf dem schön roh und ungeschliffen, aber auch etwas dumpf produzierten Silberling in eine ganz ähnliche Kerbe: Einfache, aber effektive Riffs, ebenso schnörkelloses Drumming, hasserfüllte, nicht übermäßig tiefe Grunts und Schreie sowie ein kriechendes Grundtempo, aus dem aber immer wieder gekonnt ausgebrochen wird mit verhältnismäßig schnellen, zum Moshen einladenden Midtempo-Parts sind die Essenz der Musik von OPHIS. Dabei gelingt es der Combo, ihren Kompositionen schlüssige Strukturen zu geben, die recht häufigen Tempowechsel etwa wirken nicht brüchig, sondern wirken in den meisten Fällen sehr natürlich und passend.

Während der überlange Opener Funeral zwar auch seine Momente hat, zeigt sich bei den beiden folgenden Stücken, was die Band songwriterisch wirklich auf dem Kasten hat. Kernel Of Estrangement ist ein Midtempo-Stampfer mit streckenweise recht melodischen Riffs und äußerst gelungener Laut-Leise-Dynamik. Convert To Nihilism geht im Prinzip in eine ähnliche Richtung, kann aber mit einigen sehr coolen Blastbeat-Attacken überraschen und ist insgesamt noch ein wenig abwechslungsreicher gestaltet, lotet sowohl die Doom- als auch die Todesblei-Extreme stärker aus als die anderen Songs auf dieser CD.

Während bei den drei bisherigen Songs konsequent auf jegliche Keyboards verzichtet wurde, ist das abschließende Titelstück eine rein instrumentale Komposition, bei der diese sogar ganz alleine eingesetzt werden. Dieser symphonisch-düstere Ausklang ist zwar kein Meisterwerk, aber doch recht stimmungsvoll und rundet die Mini-CD gut ab.

Nostrae Mortis Signaculum ist eindeutig als Hommage an alte Zeiten zu verstehen, denn die eigenartige Stimmung alter Doom-Death-Scheiben wird hier nahezu perfekt eingefangen. So ist OPHIS zwar nichts wirklich Neuartiges gelungen, dafür bescheren sie dem Hörer jedoch ein dunkles, böses und voller Hass steckendes, intensives Hörerlebnis, das leider viel zu schnell vorbei ist. Kaum ist man mit der Musik so richtig warm geworden, so nähert die CD sich auch schon dem Ende. Bitte mehr davon!

Veröffentlichungstermin: 06.12.2004

Spielzeit: 24:50 Min.

Line-Up:
Philipp – vocals, guitar

Jan – guitar

Olli – bass

Richard – drums, keys
Label: Cxxt Bxxcher Records

Hompage: http://www.ophis.net

Email-Adresse der Band: Rain-of-ashes@gmx.de

Tracklist:
1. Funeral

2. Kennel Of Estrangement

3. Convert To Nihilism

4. Nostrae Mortis Signaculum

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