ODENS RAVEN: Tod der Welt [Eigenproduktion]

Ein ambitionierte, junge Band, die bereits jetzt jenseits von Viking Death Metal ist.

Dass hier kein gewöhnlicher Viking Metal geboten wird, sollte jedem, der sich dieses Cover ansieht, klar werden. Auch wenn der Opener Aegir zunächst ein wenig nach AMON AMARTH klingt und in der Tat immer wieder kleine Erinnerungen an die Schweden wach werden, bestreiten ODENS RAVEN einen recht eigenen Weg. Zwar sind sie eindeutig im Viking Death Metal angesiedelt, aber die eingesetzte Epik hat rein gar nichts mit Trinkhornsaufgelagen zu tun.

Als hätten in ihren jungen Tagen OPETH bei AMON AMARTH das Songwriting übernommen und auch NAGELFAR hätten ein kleines Wörtchen mitzureden gehabt, auch wenn es in Tod der Welt eigentlich keine Black Metal-Einflüsse gibt. Heraus kommt ein spannendes Demo, das in Sachen Gitarrenarbeit von relativ puristisch bis hin zu verspielt und anspruchsvoll reicht. Die Geschwindigkeit hingegen hat im Uptempo-Bereich ihre Grenzen. Eintönig ist das Material dennoch nicht, denn mit bodenständigem Material, progressiven Passagen und auch ruhigen, atmosphärischen Einschüben haben ODENS RAVEN genügend Anhaltspunkte, um die dreißig Minuten durchgehend interessant zu gestalten.

Ein wenig störend ist nur das deutsche Textkonzept, das ist zu klischeehaft, diese Wikingergeschichte passt auch nicht wirklich zur Musik, trotz der epischen Ausrichtung beider Komponenten. Trotzdem ist Tod der Welt ein überraschendes und wirklich gutes Debüt. Gute instrumentale Leistungen, vor allem im Bezug auf die Gitarren, daraus resultierende spannende Songs mit vielen Überraschungen und guten Hooklines, wie Aegir, Die letzten Helden und vor allem der zehnminütige, vielschichtige Titeltrack. Gesanglich könnte etwas mehr Abwechslung geboten werden, auch die Keyboards könnten interessanter sein und das Drumming etwas lebhafter.

Die junge Band aus Augsburg beginnt sich gerade zu entwickeln, kleinere Ungereimtheiten sind leicht zu verzeihen, ebenso wie die schwache Produktion der Gitarren. Dafür stellt das ambitionierte Tod der Welt eine lebhafte, äußerst interessante halbe Stunde dar und präsentiert ODENS RAVEN in einem überraschend guten Licht. Wer Lust auf progressiven, aber eingängigen Death Metal mit einem Schuss Epik, von einer jungen, frischen Band hat, der sollte Tod der Welt ein Ohr leihen. Schickt 6 € plus Porto an: Benni Stuchly, Hauptstr. 19, 86678 Ehingen.

Veröffentlichungstermin: Sommer 2008

Spielzeit: 30:36 Min.

Line-Up:
Luke Stuchly – Vocals
Benny Stuchly – Guitars, Bass
Gunther Rehmer – Drums
Peddn Schmid – Backing Vocals

Label: Eigenproduktion
MySpace: http://www.myspace.com/odensravenmusic

Tracklist:
1. Lebensfaden
2. Aegir
3. Schwarzer Sand
4. Tod der Welt
5. Göttersturm
6. Die letzten Helden
7. Träger der Sagen

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