blank

NOVELISTS FR: C’est La Vie

Es gibt nicht allzu viele Bands, die so spielend leicht zwischen Metalcore und Progressive Metal tanzen wie NOVELISTS FR auf ihrem Drittwerk „C’est La Vie“. Das verspielte Riffing des Openers „Somebody Else“ ist es, das uns umgehend an die Amerikaner von PERIPHERY denken lässt. Ein bisschen weniger im Djent verwurzelt, dafür mit einer gesunden Ladung Progressive Rock entledigen sich die Franzosen jeglichen Ballasts.

Durch die warme und transparente, aber leider nicht immer optimal ausbalancierte, Produktion ist „C’est La Vie“ eine sich öffnende Erfahrung, die in „Head Rush“ und „Deep Blue“ mit federleichten Gitarren-Arrangements im einen Moment abzuheben scheint, bevor uns die kühl-mechanischen Djent-Riffs in „Modern Slave“ mit voller Wucht gen Boden schmettern. Dieser Kontrast prägt auch die starken Vocals, die Mal brachial und modern, dann wieder kraftvoll im besten SOILWORK-Stil ertönen.

In ihren besten Momenten setzen sich NOVELISTS FR demonstrativ zwischen die Stühle

„Lilly“ experimentiert zunächst mit Sprechgesang und flirtet mit dem Nu Metal, bevor das Stück zu einer poppigen Halbballade umschwingt. Allein Sänger Matteo Gelsomino ist es, der mit seiner authentischen Performance NOVELISTS FR vor dem Kitsch bewahrt. Nur deshalb kann sich die Band auch ein zuckriges Duett wie den Titeltrack erlauben, ohne mit einer Einladung für den ZDF-Fernsehgarten rechnen zu müssen.

Spätestens mit „Kings Of Ignorance” würden NOVELISTS FR dort ohnehin anecken, wenn die tief gestimmten Gitarren uns wieder in den Sessel drücken und aus der Ferne HEART OF A COWARD grüßen. Irgendwie passend wirkt es schlussendlich, dass der Rausschmeißer „Human Condition“ im Prinzip die Quintessenz des zuvor Gehörten darstellt. Progressiv und doch eingängig, hart rockend und trotzdem mit Ohrwurmrefrain setzen sich NOVELISTS FR noch einmal demonstrativ zwischen die Stühle.

Und genau in dieser Nische fügt sich all das, was „C’est La Vie“ verspricht, wieder schlüssig und ohne irgendwelche Fußnoten ineinander. Wenn es nach uns geht, hätten die Franzosen diese Zielstrebigkeit auch im sanften Mittelteil beibehalten können. Aber wie wir wissen, ist das Leben nun Mal kein Wunschkonzert.

Veröffentlichungstermin: 24.01.2020

Spielzeit: 37:07

Line-Up:

Matteo Gelsomino – Vocals
Florestan Durand – Guitar
Nicolas Delestrade – Bass
Amael Durand – Drums

Label: Arising Empire

Homepage: https://novelistsofficial.com/
Facebook: https://www.facebook.com/NovelistsFR/

NOVELISTS FR “C’est La Vie” Tracklist

1. Somebody Else (Audio bei YouTube)
2. Deep Blue
3. Lilly
4. Modern Slave (Video bei YouTube)
5. C’est La Vie (Video bei YouTube)
6. Head Rush (Video bei YouTube)
7. Kings Of Ignorance
8. Rain
9. Human Condition

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner