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NAPALM DEATH: Order of the Leech

PFLICHT!!!

Alle NAPALM DEATH-Fans müssen gar nicht weiterlesen. Nur dieses eine Wort sollte sie überzeugen, falls sie diese CD nicht blind kaufen: Pflicht. Nachdem ich dies erkannt habe, frage ich mich eigentlich für wen ich das hier schreibe, denn die NAPALM DEATH-Hasser wird´s wohl auch nicht interessieren. Was solls, dann gebe ich halt trotzdem meinen Senf dazu ab.

Intelligenter, absolut stinksauerer Grindcore wird auch auf dem neuen Output der Kultband geboten. Liebt es oder hasst es, dieses Mal sogar noch mehr als beim letzten Mal, denn “Order of the Leech” ist eine ganze Ecke schneller und wütender als sein Vorgänger “Enemy of the Music Business”. Hier wird geklotzt, nicht gekleckert, es wird der Stinkefinger dem britischen Königshaus, George W. B. und ähnlichen Saugern mitten ins Gesicht gestreckt und ein hochgradig intelligentes Textekonzept über Kapitalismus und Ausbeutung wird ihnen von Sänger Barney Greenway souverän ins Gesicht geschrien und gebrüllt.

NAPALM DEATH haben es mit jedem Album geschafft, sich neu zu definieren und selbst wenn es sich bei der Musik um fast reinen Grindcore handelt besteht er nicht aus stupidem Geprügel, sondern aus anspruchsvollen Riffs und Arrangements, die niemals langweilig werden. Die hauseigene Mischung aus schnellen Blast Beats, flotten Moshparts und groovigen Einsprengseln wurde ein weiteres Mal perfektioniert. Die Songs sind zwar weit weniger eingängig als noch auf “Enemy of the Music Business”, aber gefallen trotzdem schon beim ersten Hördurchlauf. Sowohl das hardcorelastige “Out of Mind, Out of Sight” mit seinem Gröhlrefrain, das punkige beginnende “Lowest Common Denominator” oder “To Lower Yourself”, das durchaus auch “World Downfall” von TERRORIZER hätte stehen können und macht trotz der riesigen Bandbreite klar: Alles wirkt wie aus einem Guss und ermöglicht es dem Hörer das Album ohne Probleme am Stück durchzuhören.

Die Riffs von Jesse Pintado und Mitch Harris sind ausgefeilt und abwechslungsreich, von simplen Schraddeleien bis hin zu ansprchsvollen Leads ist alles enthalten, was der Grinder hören will. Drummer Danny Herrera zeigt eine beeindruckende Weiterentwicklung und bringt rasend schnelle Double Bass-Gewitter perfekt rüber und beherrscht Tempiwechsel besser denn je; das hätte dem kleinen Wonneproppen wohl niemand zugetraut. Desweiteren ist die Produktion von Simon Efemy wieder mal richtig fett und räudig ausgefallen und schleudert den Hörer gegen eine meterdicke Wand.

Schwachpunkte kann ich bei dieser Intensität, bei dieser ehrlichen Wut beim besten Willen nicht erkennen. Was ich erkennen kann, sind zwölf krasse Nackenbrecher, wie man sie aus dem Hause NAPALM DEATH höchstens auf den Klassikern “Harmony Corruption” und “Utopia Banished” gehört hat. Ich freue mich schon darauf, die neuen Songs live zu Hören und total darauf auszuflippen. Stücke wie der Opener “Continuing War on Stupidity”, “Narcoleptic” oder “Forwarned is Disarmed?” stellen Songs dar, die für künftige Live-Shows garantiert unentbehrlich sein werden.

Vielleicht konnte ich mit meiner – zugegebenermaßen recht subjektiven – Schwärmerei einige Gegner doch überzeugen, NAPALM DEATH eine Chance zu geben, denn was es hier zu hören gibt ist schlicht und ergreifend GEIL. Punkt.

Spielzeit: 44:44 Min.

Line-Up:
Mark “Barney” Greenway – Vocals
Jesse Pintado – Guitar
Mitch Harris – Guitar
Shane Embury – Bass
Danny Herrera – Drums

Produziert von Simon Efemy
Label: Feto Records

Homepage: http://www.enemyofthemusicbusiness.com

Tracklist:
1. Continuing War on Stupidity
2. The Icing on the Hate
3. Forced to Fear
4. Narcoleptic
5. Out of Sight, Out of Mind
6. To Lower Yourself (Blind Servitude)
7. Lowest Common Denominator
8. Forwarned is Disarmed?
9. Per Capita
10. Farce and Fiction
11. Blows to the Body
12. The Great Capitulator

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