Von der aus dem Raum Ludwigsburg stammenden Formation MY DEEPEST INNER habe ich in den letzten Jahren immer mal wieder etwas gehört und ich kann mich auch noch dunkel an einen Auftritt vor einigen Jahren bei einer Rock-Session einer örtlichen Schule erinnern, auf der mich diese Band angenehm überraschte. Und nun liegt schon eine ganze Weile ihre Maxi-CD “Generation X” bei mir herum, um nach einigen Durchgängen wieder für eine Weile im CD-Regal zu verschwinden. Fragt mich nicht warum, aber aus irgendeinem Grund war ich immer etwas ratlos, was diese CD betraf. Als ich diese CD vor ca. einer Woche wieder einlegte, viel es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen: Das Teil ist genial!
Melodic Thrashcore betiteln MY DEEPEST INNER treffend ihre Musik selbst. Und damit liegen sie verdammt richtig. Die thrashigen Songs im hardcorigen Sound leben besonders durch den tiefen, rauen aber melodischen Gesang, der hörbar aus dem Bauch kommt und der beim Anhören ein ganz besonderes, meist melancholisches Gefühl vermittelt.
Selbst die Texte wurden in der Musik auf “Generation X” ausgesprochen gut umgesetzt
Dieses Gefühl wird durch die Texte bestätigt. Das Lied “No Time To Loose” erzeugte bei mir schon nach kurzer Zeit eine Gänsehaut. Als ich mir dann die Texte zur Maxi “Generation X” durchlas, wunderte ich mich, wie gut sie in der Musik umgesetzt wurden. Insgesamt werden persönliche Geschichten in den vier Liedern der Maxi-CD erzählt, mal die eigene Person betreffend, mal Menschen aus dem Umfeld. Aber in jeder Geschichte kommt der Punkt, an dem man sich – manchmal etwas verblüffend – selbst darin wiederfindet.
Die Musik von MY DEEPEST INNER ist wie ein fremder Kerl, der im ersten Moment wie ein sonderbarer Kauz wirkt. Wenn man sich dann aber doch eingehend mit ihm beschäftigt und ihm zuhört, wird er zu einem guten Freund, der viel zu erzählen hat.
Homepage: http://www.mydeepestinner.com/
MY DEEPEST INNER “Generation X” Tracklist
Coward
God Of My Own
No Time To Loose
Generation X
Spielzeit: 20:39 min
Line-Up:
Armin Dürl – drums, backing vocals
Jörg Kussmaul – bass
Benny Reule – vocals, guitar