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MISERY SPEAKS: Things Fall Apart

Münsteraner Elchtod, der einiges an Potenzial aufweist.

Schade, dass die Homepage von MISERY SPEAKS mir nicht die Infos gibt, die ich mir so sehr gewünscht hatte. Traurig, vor allem nachdem mich dieses Jahr das Christkind auch sträflich vernachlässigt hat. Keine Ahnung also, wie viele Scheiben die Münsteraner schon auf die Menschheit losgelassen haben, ich tippe mal ganz stark darauf, dass Things Fall Apart das Debüt darstellt. Nicht weil die Band unerfahren oder schlecht klingt, denn das tut sie keinesfalls.

Ich habe von MISERY SPEAKS bisher nichts gehört, und so frisch und unverbraucht wie die Band ihre Songs darbietet, denke ich, sind sie noch nicht lange dabei. Death Metal der schwedischen Schule liefert das Quintett ab, IN FLAMES zu The Jester Race-Zeiten und AT THE GATES stehen hörbar Pate, doch MISERY SPEAKS darauf zu reduzieren wäre ein Fehler. Neben einigen Blast Beats und Double Bass-Passagen gibt es fette Grooves zu hören, die ins Blut gehen. Fette Thrash Metal-Riffs, gute Melodien und einige Metalcore-lastige Breakdowns erweitern das Gesamtbild der Musik, zeigen dass die Band sich nicht limitieren lässt. Über dem ganzen schwebt eine etwas bedrückende Atmosphäre, die sich in den wenigen ruhigen Stellen des Albums beeindruckend entlädt. Bestes Beispiel für die Verschmelzung aus den ganzen Zutaten ist der längste Track des Albums, Chosen, der selbst nach mehrmaligem Hören noch immer überrascht.

Die Band harmoniert recht gut, doch in manchen Songs gibt es einige Unpässlichkeiten. In Consequences und In Memory wollen einige Übergänge nicht so wirklich zünden, klingen einfach aneinandergereiht. Im Gegensatz dazu zeigen das bereits erwähnte Chosen und Fragrance Hypocrisy, dass die Band durchaus in der Lage ist Songs zu liefern, die sich gewaltig steigern und in denen viel Spannung erzeugt wird. Wenn die Band diese Richtung verfolgt, wird es sicherlich steil bergauf für sie gehen, denn durch die oftmals ungewöhnliche Herangehensweise ans Songwriting sticht die Band durchaus aus der Masse hervor.

Nur noch eine fettere Produktion und abwechslungsreicherer Gesang – das Kreischen wirkt manchmal recht monoton – und schon könnte man MISERY SPEAKS zu den besten Newcomern aus dem Death Metal-Bereich zählen. Gut gemeint ist Things Fall Apart allemal, bestellen könnt ihr die Scheibe für 8 € zuzüglich Porto bei Unstoppable Media.

Veröffentlichungstermin: September 2004

Spielzeit: 37:52 Min.

Line-Up:
Claus – Vocals

Florian – Guitars

Stephan – Guitars

Olaf – Bass

Janosh – Drums
Label: Unstoppable Media

Homepage: http://www.miseryspeaks.com

Email: claus@miseryspeaks.com

Tracklist:
1. Fellows in Misery

2. Persecution Complex

3. Counterparts

4. In Memory

5. Chosen

6. Consequences

7. Fragrance Hypocrisy

8. Lunacy Logic

9. Ache

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