MISERY SPEAKS: Misery Speaks

Die Sensation! Das beste melodische Death Metal-Album seit langem.

Leck mich fett, MISERY SPEAKS kehren zurück mit ihrem zweiten Album und verschaffen mir eine nach unten hängende Kinnlade, wie ich sie so schon lange nicht mehr hatte. Der Grund: Etwas Derartiges hatte ich von dieser nicht Band erwartet. Nachdem Things Fall Apart erfrischenden melodischen Death Metal mit einigen Schwächen bot, war ich nicht davon überzeugt, dass MISERY SPEAKS sich mit ihrem zweiten Album so sehr verbessern würden.

Das liegt in erster Linie jedoch an der kleinen Kurskorrektur, die sie vorgenommen haben: Das Hauptaugenmerk liegt nach wie vor auf Death Metal, eine kleine Prise Metalcore würzt das Gesamtbild jedoch ungemein. Ich weiß, vor anderthalb Jahren war ich noch froh, dass eben dieses Element fehlte. So kann man sich täuschen. Jedenfalls ist nun alles im Lot. Melodien, für die man sterben möchte, treffen auf teils schön aggressive, thrashige Riffs, angepisstes Geschrei und wirklich erstklassiges Drumming macht Misery Speaks zu einer Death Metal-Scheibe, wie man sie nur selten hört. Das hier besteht aus Energie und Motivation, die sogar durch die Boxen hörbar ist. Ansonsten gäbe es auch nicht derart mächtige Songs wie I Am Never Enogh, Casted by Halo, Hate Remains und Distortion Factor zu hören. Jeder Schuss ein Treffer sozusagen.

Doch nicht nur knüppeln können die Münsteraner, hier und da zeigen sie sich von einer gediegeneren Seite. Denial beispielsweise glänzt mit einem schön ruhigen Mittelteil, während sich Where Truth Lies in nur knapp drei Minuten authentisch zu einem groovigen Death Metal-Brecher per excellence aufbaut. All Bones Broken, das abschließende Instrumental heißt so, wie man sich nach dem Konsum dieser erbarmungslosen Scheibe fühlt, dennoch ist es ein sehr ruhiges, stimmiges Outro, das mich durch die Rhythmik der Gitarren an ISIS erinnert. Um nächstes Mal vielleicht noch ein Stückchen mehr mitzureißen, sollte man ein paar mehr dezente Stellen einbauen, um mehr Dynamik zu erhalten. Ebenso sollte der Gesang ein wenig Abwechslung parat haben, dann wäre wirklich alles perfekt.

Doch ich will gar nicht den Eindruck erwecken, als schmälern diese Punkte den Hörgenuss. Denn MISERY SPEAKS ist eine Hitscheibe sondergleichen gelungen. Besonders begeistert bin ich von der Double Bass-Arbeit und den Thrash-Riffs, respektive Melodien. Das Ganze wurde noch in ein hervorragendes Soundgewand verpackt, für den Mix zeigte sich niemand geringeres als Dan Swanö verantwortlich, und der weiß wie ein tödliches Geschoss zu klingen hat. Kurz und knapp: MISERY SPEAKS liefern das beste melodische Death Metal-Feuerwerk seit langem ab und begeistern vom Fleck weg. Daumen hoch für dieses Album, hoffentlich bleiben sie jetzt am Ball.

Veröffentlichungstermin: 23. Juni 2006

Spielzeit: 48:44 Min.

Line-Up:
Claus Ulka – Vocals
Florian Füntmann – Guitar
Stephan Gall – Guitar
Martin Grossmann – Bass
Janosch Rathmer – Drums

Label: Alveran Records

Homepage: http://www.miseryspeaks.com

Tracklist:
1. First Bullet Hits
2. I Am Never Enough
3. Denial
4. Feathering Soil
5. Casted by Halo
6. Heaven Still Waits
7. Hate Remains
8. Three Times Never
9. Where Truth Lies
10. Distortion Factor
11. Subject: Fear
12. All Bones Broken

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