LAZARUS A.D.: Black Rivers Flow

Vor lauter Hits haben LAZARUS A.D. auf ihrem zweiten Album doch glatt die markanten Momente vergessen.

Von Hits am Fließband sprach Kollege Psycho sinngemäß im Rahmen seiner Kritik zum Vorgänger “The Onslaught“. Zieht man seine Worte heran, so könnte man meinen, er hatte vor zwei Jahren bereits die gleiche Scheibe in der Anlage wie ich heute. Von Bay Area-Einflüssen war die Rede, von Parallelen zu TESTAMENT und EXODUS. All das besitzt auch auf “Black Rivers Flow” noch Gültigkeit.

LAZARAUS A.D. jagen uns einen Thrash Metal-Hit nach dem anderen um die Ohren, orientieren sich mal am Groove von PANTERA (“The Ultimate Sacrifice”) und schmiegen sich dann wieder an impulsive Gewaltakte der Marke EXODUS, ohne wie in “The Strong Prevail” die Eingängigkeit zu opfern. Keine Frage, das ist Thrash Metal zum Feiern, zum Bangen und zum Ausrasten – live im Pit natürlich.

“Black Rivers Flow” ist gut, aber überraschungsarm

Wahnsinnigen Abwechslungsreichtum kann man von “Black Rivers Flow” im Gegenzug nicht erwarten, weshalb das größte Problem von LAZARAUS A.D. schlicht die Langlebigkeit ist. Zwischendurch der ideale Appetithappen, fehlt es mir im Gesamtkontext schlicht an Experimenten und Überraschungen, um so etwas wie Suchtfaktor zu entwickeln. Vielmehr sind die Amerikaner unsere idealen Beifahrer auf der Autobahn; sie treiben uns an, lassen unser Gaspedal den Boden küssen und klopfen uns nach unserem Ausflug in den Graben unbedarft auf die Schulter, dass ja eigentlich alles nur halb so schlimm sei, bevor sie uns mit dem qualmenden Wrack allein lassen.

Und irgendwo haben sie mit diesem Lebensstil auch Recht, selbst wenn es “Black Rivers Flow” im Endeffekt doch versäumt, die Eier auszupacken. Der schwarze Peter darf hierfür aber gerne der braven Produktion zugeschoben werden, die gut abgemischt, doch etwas steril dem Genresoll hinterher rennt. Im Großen und Ganzen ist “Black Rivers Flow” also eine grundsolide Angelegenheit, allerdings täten dem Material mehr markante Momente wie der Refrain von “Light A City (Up In Smoke)” oder das an SOULFLY angelehnte Anfangsriff von “Casting Forward” gut. Schließlich sind Hits in Massen an und für sich ja gern gesehen, nur ist reine Fließbandfertigung bereits seit ihrer Einführung notgedrungen von einer gewissen Eintönigkeit geprägt. Fragt Charlie Chaplin.

Veröffentlichungstermin: 28.01.2011

Spielzeit: 41:48 Min.

Line-Up:
Jeff Paulick – Vocals, Bass
Dan Gapen – Guitars, Vocals
Alex Lackner – Guitars
Ryan Shutler – Drums

Produziert von Chris Djuricic und James Murphy
Label: Metal Blade

Homepage: http://lazarusad.com

LAZARUS A.D. “Black Rivers Flow” Tracklist

01. American Dreams
02. The Ultimate Sacrifice (Video bei YouTube)
03. The Strong Prevail
04. Black Rivers Flow
05. Casting Forward
06. Light A City (Up In Smoke)
07. Through Your Eyes
08. Beneath The Waves Of Hatred
09. Eternal Vengeance

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