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LÄÄZ ROCKIT: City´s Gonna Burn [Re-Release]

Der Re-Release des Debüts der Bay Area-Veteranen.

LÄÄZ ROCKIT sind Urgesteine der amerikanischen Metal Szene. Zwar sind sie ein Vertreter der ersten, zerstörungswütigen Thrash Metal-Welle, die zwischen 1983 und 1986 über die Musikwelt hereinbrach, allerdings kann man sie nicht zu den Thrash-Pionieren zählen. Wieso nicht, wenn dieser schmucke Bandname bereits 1982 zum ersten Mal auftauchte und die Band auch noch aus der Bay Area stammt? Ganz einfach, weil LÄÄZ ROCKIT zu Beginn ihrer Karriere rein musikalisch der zur damaligen Zeit ebenfalls in den Kinderschuhen steckenden US-Power Metal-Bewegung näher standen als dem Thrash Metal. Und wie beweisen wir das? Na klar, am besten mit dem Debüt City`s Gonna Burn. Und da passt es doch wie die Faust auf`s Auge, wenn dieses Album genau dann remastert und um zwei Live Tracks erweitert wird, wenn ich von LÄÄZ ROCKIT spreche…oder ist es umgekehrt?…

Wie dem auch sei, ich muss meine Behauptung von oben beweisen. Als City`s Gonna Burn – Thrash Metal vs. Power Metal wird dieser Fall vorm Musikgericht verhandelt. Angeklagt ist die Thrash Metal-Abrissbirne Take no prisoners, Kläger ist der im Power Metal verankerte Opener und Titeltrack höchstselbst. Nachdem die Personalien des Angeklagten aufgenommen wurden und die Anklageschrift verlesen wurde, betreten die Zeugen den Gerichtssaal. Nach Anhörung der ersten beiden (Caught in the act und Dead man`s eyes) nährt sich der Verdacht, dass City`s Gonna Burn in der Tat wesentlich mehr nach ATTACKER, METAL CHURCH, OMEN, JAG PANZER oder LIZZY BORDEN klingt als nach EXODUS, METALLICA, MEGADETH, OVERKILL, ANTHRAX oder SLAYER. Dem widerspricht allerdings der nächste geladene Gewährsmann mit Namen Forced to fight. Thrash-Elemente sind auf dem Album zuhauf auszumachen, sagt dieser. Danach betritt der Silent scream den Gerichtssaal und dessen Aussage spielt wiederum mehr dem Kläger in die Karten. Der Zeuge Prelude vermag es anschließend nicht, den bisherigen Gesamteindruck über den verhandelten Streitfall zu beeinflussen, denn dessen Darlegung des Sachverhalts bezieht nicht eindeutig zu einer der beiden Sichtweisen Stellung. Vor dem letzten Zeugen spricht also einiges für den Kläger, aber das endgültige Urteil ist noch nicht gefällt. Und so kommt es, dass der letzte Zeuge Something more noch einmal die Stimme für den Angeklagten erhebt.

Wie wird in dieser Angelegenheit wohl entschieden? Die Richter ziehen sich zur Beratung zurück und nachdem das Urteil intern gefallen ist, werden alle Anwesenden zur offiziellen Verkündung erneut in Gerichtsaal gebeten. Das Musikgericht teilt mit, dass der Anklage stattgegeben wird und die Verhandlung auf Kosten des Thrash Metal geführt wurde. Dabei bezieht man sich auf die eindeutige Beweislast, die mit Hilfe der Zeugen Caught in the act, Dead man`s eyes und Silent scream zu Tage gefördert wurde. Diese stimmen mit den Aussagen des Klägers City`s gonna burn vollkommen überein. Zwar gilt dies auch für die Seite des Angeklagten, bei der die Zeugen Forced to fight und Something more die Darlegungen des Angeklagten Take no prisoners bekräftigen, aber bei gleicher Qualität hinsichtlich der Aussagen entscheidet in diesem Falle letztlich die Quantität. Und diese bringt im Vergleich kleine Vorteile für den Power Metal mit sich. Daraus ergibt sich das Urteil, dass bei City`s Gonna Burn zunächst einmal in keinster Weise von einem reinrassigen Thrash Metal-Album die Rede sein kann und dass darüber hinaus sogar die Anteile des Power Metal ein leichtes Übergewicht für sich verbuchen können.

Was bedeutet dieser Richterspruch aber nun für potentielle Käufer? Wer reinrassigen Thrash bevorzugt und die Thrash Metal-Band LÄÄZ ROCKIT antesten will, der sollte zunächst eher zu den Werken Know Your Enemy (1987), Annihilation Principle (1989) oder Nothings Sacred (1991) greifen. Wer allerdings auch mit dem Power Metal amerikanischer Prägung sympathisiert und/oder schlicht und einfach ein kleines Stück Musikhistorie im Plattenschrank stehen haben will – und dazu gehört dieses Werk einfach, weil es in der Entstehungsphase zweier Genres veröffentlicht wurde und zudem, wie erwähnt, Elemente beider Stilrichtungen enthält – der liegt mit der Neuauflage von City`s Gonna Burn goldrichtig. Allerdings muss erwähnt werden, dass das LÄÄZ ROCKIT-Debüt bereits vor zwei Jahren schon einmal wiederveröffentlicht wurde; damals mit dem ersten Demo als Zusatz. Ob nun mit legendären Demos oder knüppelharten Live-Songs (Fire in the hole von Annihilation Principle und Liar vom aktuellen Album Left For Dead) muss jeder Fan für sich selbst entscheiden. Fakt ist, dass bei dieser Version den Aufnahmen im Vergleich zum Original etwas mehr Druck verliehen wurde, was den Hörgenuss schon etwas steigert. Dazu zwei Bonus Tracks – was will man mehr? Alles in allem also eine Runde Sache, diese Wiederveröffentlichung und mit diesem Fazit schließt das Musikgericht seine Pforten… …für heute!

Veröffentlichungstermin: 26.06.2009 (Erstveröffentlichung: 1984)

Spielzeit: 39:09 Min.

Line-Up:
Gesang: Michael Coons
Gitarre: Aaron Jellum
Phil Kettner
Bass: Willie Lange
Schlagzeug: Victor Agnello

Produziert von LÄÄZ ROCKIT
Label: Massacre Records

Homepage: http://www.laazrockit.com

MySpace: http://www.myspace.com/thelaazrockit

Tracklist:
1.City`s gonna burn
2.Caught in the act
3.Take no prisoners
4.Dead man`s eyes
5.Forced to fight
6.Silent scream
7.Prelude
8.Something more
9.Fire in the hole (Live)* (Bonus Track)
10.Liar (Live)* (Bonus Track)

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