blank

KYLESA: From The Vaults Vol. 1

Im KYLESA-Archiv gibt es keine Karteileichen, sondern wahre Riff-Eskapaden zu bewundern.

Mit dem Album From The Vaults Vol 1. der Sludge-Truppe KYLESA verhält es sich ähnlich wie mit guten Teeblättern. Der 2. Aufguss bringt oftmals ungeahnt andere, aber doch vertraute Geschmacksnuancen zum Vorschein. So geht es auch dem geneigten Hörer, der auf diesem Sammelsurium aus Demos, unveröffentlichten Songs und sowie zweier Covers plötzlich das ein oder andere liebgewonnene, brettharte Kylesa-Riff in einem völlig anderen Songkontext um die Ohren gehauen bekommt.

Nach einem für die Band aus dem amerikanischen Savannah typischen psychedelisch-tribalartigen Intro wird man ohne Vorwarnung von dem knallharten Beginn des Openers „Inverse“ überfahren, der zumindest anfangs schlagzeugtechnisch ganz sicher ein böser Zwilling von QUEENs We will rock you zu sein scheint und im weiteren Verlauf in wildestem Gekeife ausartet. Auch im weiteren Verlauf präsentieren KYLESA routiniert Ihre gewohnten Stärken und Erkennungsmerkmale.

Immer wieder BLACK SABBATH-Gedächtnis-Riffs mit durchgetretenem Gaspedal, die wie fiese Schlägertypen mit abgebrochenen Flaschenhälsen auf einen losgehen, aber im richtigen Moment von geschmackvoll eingestreuten, majestätischen Pickings im Zaum gehalten werden. Von der Klangarchitektur her erinnert  From The Vaults Vol.1  am ehesten an Ihr Steckenpferd Time will fuse it’s worth anno 2006. Bei den Covers Drained von den Sludge-Großvätern BUZZOV*EN sowie PINK FLOYDs Set the controls fort the heart of the sun schaffen Sie es besonders dem letztgenannten Psychedelic-Epos durch den Rausschmiss der Orgeln und die Einpflanzung von Big-Muff-verseuchten Gitarren dem Ganzen einen eigenen Stempel aufzudrücken. Der einlullende Gesang von Laura Pleasants trägt hier einen nicht unerheblichen Teil dazu bei.

Wer die Band schon live erleben durfte, fragt sich spätestens jetzt, wie die Bourbon-getränkten Stimmbänder der Gitarristin es schaffen, neben markerschütternden Schreien und rotzigen Gröhlen auch noch solche lieblichen Klänge zu generieren. Wenn man jetzt also ein Gesamtfazit ziehen möchte und zu der Erkenntnis kommt, dass hier nicht viel grundlegend Neues passiert, wird man diesem facettenreichen Bastard aus Sludge, Crust, Psychedelic, Punkrock und dem ein oder anderen Stoner-Einfluss nicht gerecht. Im Gegenteil kann man nur eine Empfehlung dafür aussprechen, sich mit From the Vaults Vol. 1 bis zum Release einer neuen Platte als Archäologe ins KYLESA-Archiv zu begeben und sich beim Buddeln und Entdecken ordentlich dreckig zu machen.

Veröffentlichungstermin: 16.11.2012

Spielzeit: 42:00 Min.

Line-Up:

Philip Cope – git/voc

Laura Pleasants – git/voc

Corey Barhorst – bs/voc

Carl McGinley – Drums

Produziert von Kylesa
Label: Season of Mist ( Soulfood )

Homepage: http://www.kylesa.com

Mehr im Netz: http://www.facebook.com/KYLESAmusic

Tracklist:

1. Intro

2. Inverse

3. 111 Degree Head Index

4. Between Silence and Sound II

5. Paranoid Tempo

6. End Truth

7. Bottom Line II

8. Wavering

9. Bass Salts

10. Drained ( Buzzov-en Cover )

11. Set the the controls for the heart of the sun ( Pink Floyd Cover )

12. Drum Jam 

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner