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KING OF ASGARD: Fi’mbulvintr

Kalter Death Metal im Fahrwasser von AMON AMARTH mit leichten Black Metal-Einflüssen.

Als das erste große Omen des bevorstehenden Weltuntergangs Ragnarök brachte der lange Fimbulwinter in der nordischen Mythologie Tod und Hunger über Midgard. Während Ersteres auch für den Death Metal von KING OF ASGARD zutrifft – irgendwie ja logisch – scheitert “Fi’mbulvintr” an Zweitgenanntem. Denn hungrig nach mehr macht einen das Debütalbum der Schweden trotz solider Qualität nicht. Zu oft scheint man diesen melodische, groovebetonte Spielart des Death Metals in letzter Zeit gehört zu haben, zu berechenbar und kalkuliert scheint dementsprechend der Ansatz hinter “Fi’mbulvintr” zu sein.

Schon beim Opener “Einhärjar” ist klar, dass das Erfolgsrezept der Labelkollegen AMON AMARTH hier Pate gestanden hat, obgleich KING OF ASGARD nie zum bloßen Klon verkommen. Hinzu gesellen sich nämlich noch spürbare Black Metal-Einflüsse wie in “Never Will You Know Of Flesh Again” oder “Wrath Of The Gods”, die in ähnlicher Weise auch aus der Feder NAGLFARs hätten stammen können.

“Fi’mbulvintr” zeichnet sich zu sehr durch Kalkül aus

Und doch trägt die Gitarrenarbeit in “Einhärjar”, “Vämods Tale”, “Strike Of The Hammer” und “Day Of Sorrow” stets die Handschrift AMON AMARTHs. Allerdings behalten sich KING OF ASGARD einen roheren und wilderen Grundton bei als die großen Vorbilder auf ihren letzten Alben. Ein Vergleich verweist also eher auf deren Frühwerke hin. Abgerundet wird das musikalische Gesamtpaket – wie sollte es auch anders sein – von simplen wie theatralischen Gitarrenleads der Marke “The Last Journey”, die den heroischen Wikingertexten den entscheidenden Schuss Dramatik verpassen.

Zusammengenommen ergibt das ein grundsolides, aber wohlbekanntes Death Metal-Album, das sich jedoch zu sehr durch Kalkül und zu wenig durch eigenen Charme auszeichnet. Auch die erfrischenden Black Metal-Elemente wie die Blasts in “Lingering A Sacred Ground”, oder die frostigen Gitarren samt schwarzmetallischen Screams in “Wrath Of The Gods” können wenig am zu forcierten Gesamteindruck ändern. Sänger und Gitarrist Karl Beckman bewegt sich mit seiner Mischung aus Growls und Geschrei übrigens im oberen Drittel seines Fachs und ist stets gut verständlich, lässt eine gewisse Markanz und Einzigartigkeit dafür vermissen.

KING OF ASGARD entwickeln zu wenig Profil

Dass die Produktion von “Fi’mbulvintr” zudem kraftvoll, kalt und steril gleichermaßen ist, erfüllt nur die Erwartungshaltung, dass KING OF ASGARD ein Fall für eingefleischte AMON AMARTH-Jünger sein mögen, ansonsten trotz im Prinzip annehmbarer Qualität jedoch zu wenig Profil entwickeln, um künstlerisch im Death Metal bestehen zu können. Aber ironischerweise passt das ja sogar: Leblos und kalt war der echte Fimbulwinter der Sage nach nämlich auch.

Veröffentlichungstermin: 13.08.2010

Spielzeit: 52:43 Min.

Line-Up:

Karl Beckman – Vocals, Guitars
Jonas Albrektsson – Bass
Karsten Larsson – Drums

Produziert von Andy La Rocque
Label: Metal Blade

Homepage: http://www.kingofasgard.com

KING OF ASGARD “Fi`mbulvintr” Tracklist

01. Intro
02. Einhärjar (Video bei YouTube)
03. Vämods Tale
04. The Last Journey
05. Never Will You Know Of Flesh Again
06. Wrath Of The Gods
07. Snake Tongue
08. Brethren Of The Norths
09. Day Of Sorrow
10. Lingering A Sacred Ground
11. Heroes´ Brigade
12. Strike Of The Hammer
13. Fi´mbulvintr

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