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JUNIUS: Reports From The Threshold Of Death

Bestimmt nicht der perfekte Hybrid von THE SMITHS und NEUROSIS, sondern ein nur stellenweise wirklich überzeugendes Post Metal-Album mit Popappeal.

Auf die Gefahr hin, als nicht wirklich informiert zu gelten: Von JUNIUS war mir bisher nur der Name bekannt. Und das, obwohl alle diese Band gut finden. Fakt ist nun, dass jeder, der Reports From The Threshold Of Death hört, verstehen wird, dass JUNIUS nicht das Bindeglied zwischen THE SMITHS und NEUROSIS ist, was ein großes Musikmagazin vor kurzem behauptete. Zwar ist massive Gitarrenhärte und dicke Grooves einerseits, aber auch elegischer, fast schon nach britischen Bands klingender Gesang andererseits gleichermaßen vorhanden, das war es aber auch schon. Dabei wirken JUNIUS aber viel mehr wie eine Post Rock-Version von KATATONIA oder meinetwegen auch GHOST BRIGADE, auch wenn die vier aus Massachusetts viel schwerfälliger und zäher wirken, als ihre skandinavischen Kollegen. Mit COHEED AND CAMBRIA haben JUNIUS zwar stilistische Parallelen, Art Rock ist Reports From The Threshold Of Death jedoch nicht.

Selbst wenn Reports From The Threshold Of Death ein für die Genreverhältnisse recht kurzes, kompaktes Album darstellt, es ist anstrengend, sich hier durch zu hören. Das liegt vielleicht an dem Kontrast zwischen der teils brettharten Wand der Instrumente und dem melancholischen Gesang. Vielleicht liegt es auch an der Produktion mit dem undurchdringlichen Schlagzeug und den trockenen Gitarren, dass JUNIUS nicht wirklich unter die Haut gehen wollen. Auch das Keyboard, das recht belanglose Flächen bietet, schreckt den Hörer etwas ab. Es ist nicht schlimm, dass JUNIUSS Popappeal besitzen, es ist nur schade, dass dies auf Kosten der wirklich großen Momente geht. Bewegende Songs wie Dance On Blood und A Reflection Of Fire stehen auf dem Drittwerk von JUNIUS allein auf weiter Flur. Immerhin, All Shall Float, Haunts For Love und Transcend The Ghost haben schöne Momente, spannende Aufbauten, auch wenn sie nicht durchgehend überzeugen können.

Besonders große Innovationen werden auch instrumental nicht geboten, es gibt massive Riffs und Grooves, sowie recht kitschig klingende Keyboards zu hören, die keinerlei Innovationen parat haben. JUNIUS heben sich einzig durch den hervorragenden Gesang von Joseph E. Martinez ab, der dafür sorgt, dass doch hier und da Gänsehaut erzeugt wird. Mit ihm steht und fällt das Unternehmen JUNIUS, ohne ihn wäre diese Band nicht mal die Hälfte wert. Wirklich packendes Songwriting haben JUNIUS nur äußerst selten parat, sie verlassen sich fast schon zu sehr darauf, dass Martinez´Goldkehlchen alles rausreißt. Nur selten ist so etwas der Fall: Die Details stimmen, an der Grundausrichtung müssen JUNIUS noch deutlich feilen. Und das wiederum bedeutet: hier wäre deutlich mehr drin gewesen.

Veröffentlichungstermin: 21. Oktober 2011

Spielzeit: 43:54 Min.

Line-Up:

Joseph E. Martinez – Voice, Guitar
Michael Repasch-Nieves – Guitar
Joel Munguia – Bass
Dana Filloon – Drums

Label: Prosthetic Records

Homepage: http://www.juniusmusic.com/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/juniusmusic

Tracklist:

1. Betray The Grave
2. All Shall Float
3. Dance On Blood
4. A Universe Without Stars
5. Haunts For Love
6. The Meeting Of Pasts
7. (Spirit Guidance)
8. A Reflection On Fire
9. Transcend The Ghost
10. Eidolon & Perispirit

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