blank

JOHN MCLAUGHLIN: The Montreux Years

BMG veröffentlicht ja aktuell immer wieder Live-Aufnahmen vom MONTREUX JAZZ FESTIVAL mit großen Künstlern wie zuletzt NINA SIMONE, ETTA JAMES und Bluesman MUDDY WATERS. Nun ist es an JOHN MCLAUGHLIN, uns zu begeistern. John wer? Nun ja, ein Name, der vor allem Gitarristen und Jazz-Freunde aufhörchen lässt. Anfang der 60er noch im Blues-Rock unterwegs, wurde er später zum Vorzeigemusiker des Fusion-Jazz-Rock. Nicht nur sein „Friday Night In San Francisco“-Livealbum von 1981 gemeinsam mit AL DI MEOLA und PACO DE LUCIA gehört in jeden Gitarristenhaushalt. Auf dem legendären Schweizer MONTREUX-Festival hat der Engländer regelmäßig gespielt, hier nun gibt es Aufnahmen zwischen 1978 und 2016, immer mit seiner aktuellen Begleitmannschaft. Dazu kommen zwei Mitschnitte gemeinsam mit Flamenco-Meister PACO DE LUCIA.

JOHN MCLAUGHLIN präsentiert Live-Highlights seiner „The Montreux Years“

Mit THE MAHAVISHNU ORCHESTRA stand er 1984 auf der Bühne, „Radio Activity“ zeigt gleich deutlich, warum so viele Menschen Angst haben vor Jazz. Das ist wild, durcheinander, jeder scheint was anderes zu spielen, für Jazzer ein Fest! Es quitscht, trötet, zappelt, der Hausherr zersägt die Bühne mit wildesten Gitarren. Man weiß wieder, warum er so ein Ansehen hat bei so vielen Gitarristen auch in der Hard`n´Heavy-Szene. Auch STEVE MORSE ist großer Fan, was man seinem Gitarrenspiel oft anhört. „Nostalgia“ klingt wie ein Spaziergang durch den nächtlichen Zoo, das Bild entsteht bei mir immer bei diesem Song. Es trötet, piept, wird auch mal wütend, bleibt aber zumeist verträumt und ruhig. 1998 stand JOHN MCLAUGHLIN mit THE HEART OF THINGS bereit, der „Acid Jazz“ hält, was er verspricht. Verspielt, schräg, sperrig, spinnige Gitarre, angenehm anstrengend.

JOHN MCLAUGHLIN zeigt, warum ihn so viele Gitarristen verehren

Erholung bietet „David“ akustisch gemeinsam mit PACO DE LUCIA. Latinoklänge, was sonst beim 2014 verstorbenen Meister des Flamenco. Der Spanier und der Engländer zeigen, dass sie sich blind verstehen. Zurücklehnen und zuhören bis die beiden zum Ende hin richtig Fahrt aufnehmen und sich duellieren. Ebenso energisch zeigen sie sich später bei „Florianapolis“. Davor war 1995 Melancholie angesagt, „Sing Me Softly Of The Blues“ klingt nach verrauchter Kneipe, wo die Gescheiterten und Verlassenen traurig in ihr schon wieder leeres Whiskyglas starren. Natürlich wird auch hier der Blues immer wieder von jazzigen Abfahrten zerrissen. Mit Bandbegleitung von THE 4TH DIMENSION bei der Show 2016 gibt es als letzten Song „El Hombre Que Sabià“. Dieser stammt von DE LUCIA, wurde aber nie aufgenommen. Ein tolles Andenken an den engen Freund von JOHN MCLAUGHLIN. Spannend wäre sicher auch ein Mitschnitt gemeinsam mit SANTANA gewesen, aber die CD ist schon prall gefüllt.

Fusion Jazz-Fans kommen an „The Montreux Years“ nicht vorbei

JOHN MCLAUGHLIN präsentiert eine spannende Reise durch verschiedene Etappen seiner „The Montreux Years“. Der remasterte Sound ist klasse, das Digipak ist nett aufgemacht inklusive Linernotes mit Erinnerungen von MCLAUGHLIN an das Festival. Es gibt große Musikalität, für den „normalen“ Musikfan vielleicht zu viel. Wer sich im Gitarren-geführten Fusion Jazz wohl fühlt, nun ja, der ist eh JOHN MCLAUGHLIN-Fan und kommt an diesem Live-Album nicht vorbei. „JOHN MCLAUGHLIN: The Montreux Years“ bekommt man auch als Doppel-LP und dreifach-Vinyl als „Superior Audiophile“-Fassung.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Spielzeit: 73:14 Min.

Label: BMG

Homepage: https://www.johnmclaughlin.com

Mehr im Web: https://www.facebook.com/johnmclaughlinofficial

Die Tracklist von “JOHN MCLAUGHLIN: The Montreux Years”:

1. Radio Activity (Live 1984)
2. Nostalgia (Live 1984)
3. Acid Jazz (Live 1998)
4. David (Live 1987)
5. Sing Me Softly of the Blues (Live 1995)
6. Florianapolis (Live 1987)
7. El Hombre Que Sabià (Live 2016)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner