ÍON: Madre, Protégenos

Eine Offenbarung für besinnliche, verträumte Momente fernab der lauten, hektischen Welt. Zum Träumen schöne Musik!

Es gibt sie immer wieder, diese Tage, wo man genervt ist von der ganzen Welt, wo man die Energie guter Metalmucke nicht ertragen kann und einfach nur allein und ganz weit weg sein will. Das sind dann die Momente, wo man zu ÍONs Madre, Protégenos greifen wird, um sich in seine eigene kleine Welt zurückzuziehen. Duncan Patterson, Basser der ersten ANATHEMA-Scheiben, hat seine Band ANTIMATTER verlassen, um sich mit ÍON noch zarteren Sounds zu widmen, als man es bisher eh von seinen Bands gewohnt war. Von traurigsten und depressiven Klängen wendet sich Patterson ab und zeichnet besinnliche Bilder, die aber doch von einer wunderschönen Melancholie geprägt sind. Dabei umgibt er sich mit einer Vielzahl wirklich toller Stimmen und Musikern aus Russland, Italien, Mexiko, Griechenland, Australien, den USA, Argentinien und aus dem heimischen Irland und schafft damit passend Raum für den Begriff Weltmusik.

Musikalisch geht es leise und akustisch zu, die meist sehr ruhigen Klänge werden nur selten durch lautere Momente aufgebrochen. Gesprochene Passagen, leise klagende Flöten, beschwörende Vocals mit leichtem DEAD CAN DANCE-Touch führen einen weit weg vom Alltag. Mal keltisch angehaucht, mal etwas orientalisch, mal nachdenklich, immer absolut schön, wird man von der Musik umschmeichelt und gefangen genommen in eine Sphäre, die mit ihrer meist mehr, mal weniger ausgeprägten Melancholie einfach gut tut. Beachtlich sind auch die wunderschönen weiblichen Vocals, meist zart und einschmeichelnd, manchmal auch sinnlich bis erotisch (Marcela Bovio). Allen Sängerinen gleich ist ein starker Ausdruck, der nicht durch Kraft in der Stimme, sondern von Charakter und Intensität geprägt ist.

Anfangs denkt man durchaus, Madre, Protégenos wäre eine tolle Platte zum Kuscheln, aber dazu ist sie viel zu schade! Dieser Scheibe widmet man/frau sich am besten ganz allein, jede Ablenkung wäre schlichtweg schade. Auch zum Chillen in der Badewanne im Kerzenschein hat sich Madre, Protégenos als Gewinn erwiesen, man darf nur die Repeattaste nicht vergessen, denn diese tolle CD geht viel zu schnell zu Ende.

Eine Offenbarung für besinnliche, verträumte Momente fernab der lauten, hektischen Welt.
Zum Träumen schöne Musik! Wer die ruhigsten Klänge mag von ANATHEMA und ANTIMATTER oder sich gern DEAD CAN DANCE, frühen THE THIRD AND THE MORTAL und ähnlichen Bands hingibt, der wird sich auch in diese CD von ÍON verlieben. Für mich ist Madre, Protégenos die schönste melancholische Scheibe des abgelaufenen Jahres.

Veröffentlichungstermin: 27.11.2006

Spielzeit: 39:24 Min.

Line-Up:
Duncan Patterson – Guitars, Bass, Piano, Keyboards, Autoharp, Percussions, Vocals
Emily A. Saaen – Vocals
Valentina Buroni – Vocals
Teresa Christodoulou – Tambouras, Vocals
Marcela Bovio – Vocals
Mark Kelson – Vocals
Gustavo Roberto Mateo – Vocals
Emily Bly – Flute, Clarinet
Shane Wearen – Mandoline, Viola
Áine O´Neill – Harp
Antonis Konstantelos – Classical Guitar
Vangelis Yalamas – Percussions
Keith Hoean – Percussion
Michael Cronin – Drums

Produziert von Michael Cronin, Duncan Patterson & Vangelis Yalamas
Label: Equilibrium Music

Homepage: http://www.ion.equilibriummusic.com

Email: ion@duncanpatterson.com

Tracklist:
1. Madre, Protégenos
2. O Efeito do Verão
3. Learpholl
4. Anathema Maranatha
5. Believe
6. Ultreia
7. Goodbye Johnny Dear
8. Fé, Esperanza, Amor
9. Beyond the Morning

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