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IMPERIA: The Last Horizon

IMPERIA gehören ja auch schon seit Jahren zu den Stammspielern im Bereich des Symphonic Metals. Doch im Gegensatz zu EPICA, NIGHTWISH und Konsorten kam die internationale Formation nie über den Status des Mitläufers hinaus. Alles, was IMPERIA in ihre Songs an Bombast und Ideen einbauen, machen die Größen des Genres irgendwie bombastischer, früher oder besser. Und es ist in dieser Hinsicht auch unglücklich, dass das neue Album “The Last Horizon” just einige Wochen nach EPICAs “Omega” erscheint. Da kommt man einfach nicht umhin, die Releases zu vergleichen.

IMPERIA spielen weiterhin die zweite Geige

Doch irgendwie können sich IMPERIA dem Vergleich entziehen, als dass die Band (weiterhin) weniger progressiv agiert und hin und wieder auf einen Folk- / Viking-Zug aufspringt, der in den letzten Jahren allerdings von LEAVES´ EYES ganz gut gesteuert worden ist. Also auch hier wieder nur die zweite Geige. Insbesondere weil Songs wie “To Valhalla I Ride” in dieser Hinsicht weit zu harmlos sind. Und generell kämpft das Album mit dem einen oder anderen langweiligeren Song (“Flower And The Sea” oder das balladeske und an eine Olympia-Hymne gemahnende “My Other Half”), wo einfach zu wenig passiert und die Dramatik zu Wünschen übrig lässt.

Helena Michaelsen schöpft ganzes Spektrum aus

Dass IMPERIA mehr leisten können, haben sie nicht nur bereits in der Vergangenheit bewiesen, sondern tun dies auch auf “The Last Horizon”. So bietet gleich der Opener “Dream Away” einen guten Ankerpunkt. Dieser ist dem Gesang von Helena Iren Michaelsen (ANGEL, Ex-TRAIL OF TEARS) geschuldet, die hier ihr ganzes Spektrum ausschöpft: von normaler Gesangsstimme und rockigem Timbre über klassische Alt-Vocals bis hin zu theatralischem Quietschen. Das birgt – trotz kompositorisch nicht herausragender Basis – einfach Emotion und lässt den Hörer aufhorchen. Gesanglich interessant gestaltet sich auch “Where Are You Now”, wo Helena Michaelsen von unterschiedlichen Stimmlagen Gebrauch macht, und “I Send You My Love” – allerdings jeweils vor dem Hintergrund eines wieder maueren Songs.

“The Last Horizon” bietet massig Inhalt, bräuchte aber mehr Tiefe

Auch Songs mit orientalischem Touch (“Dancing”) und die kurzzeitigen Ausflüge in modernere Gefilde (“Blindfolded”) lockern das Genre-Einerlei auf. Mit derartigen Songs überraschten IMPERIA auch schon früher – wie etwa der Nu Metal-Ausflug bei “Queen Of Light“. Hiervon müsste es zwar nicht zwingend mehr auf Albumlänge sein, doch zumindest sollten IMPERIA daran arbeiten, den Rest des Songmaterials weniger glatt zu gestalten. Gleiches gilt im Übrigen auch für das zwar farblich stimmige, aber dann doch irgendwie austauschbare Cover-Artwork: da zeichnet Gitarrist Jan “Örkki” Yrlund (Ex-ANCIENT RITES) für (gefühlt) nahezu alle Massacre Records-Releases mitunter richtig schöne und interessante Artworks und ausgerechnet bei IMPERIA lässt er es an Kreativität missen, wenngleich das Cover-Artwork zu “Flames of Eternity” noch bescheidener ausgefallen ist.

“The Last Horizon” ist beileibe kein schlechtes Album. Für den Hörer gibt es massig Inhalt (immerhin bringt es das Album auf eine beachtliche Spielzeit von über 70 Minuten), wobei IMPERIA unterschiedliche Spielarten des Symphonic Metals anschneiden. Hinzu ist die Produktion sehr sauber und Helena Michaelsen ist einmal mehr in guter Form. Was letztendlich fehlt, ist aber die Tiefe und etwas mehr an greif- und spürbarer Emotion und Dramatik.

Veröffentlichungstermin: 26.03.2021

Spielzeit: 72:41 Min.

Line-Up:
Helena Iren Michaelsen – Gesang
Jan “Örkki” Yrlund – Gitarre
Gerry Verstreken – Bass
Merijn Mol – Schlagzeug

Produziert von Jan Yrlund & Oliver Philipps produziert. Mix & Mastering Jacob Hansen.

Label: Massacre Records

Mehr im Netz: http://imperiaband.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/imperiaband

IMPERIA “The Last Horizon” Tracklist

CD 1
1. Dream Away
2. Starlight (Video bei YouTube)
3. To Valhalla I Ride
4. Flower And The Sea
5. Blindfolded
6. While I Am Still Here (Video bei YouTube)

CD 2
1. Only A Dream
2. Where Are You Now
3. I Still Remember
4. Dancing
5. My Other Half
6. One Day
7. I Send You My Love
8. Let Down (Piano Version)

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